Heidelberg: Graffiti und Antike Kunst auf Augenhöhe – Monumentale Streetart im denkmalgeschützten Bahnhof

Wandbild des Künstlerduos PichiAvo (Foto: Metropolink)
Wandbild des Künstlerduos PichiAvo (Foto: Metropolink)

Heidelberg – Das Kunstwerk ist vollendet: In rund einer Woche vom 20. bis zum 28. Juli 2020 hat das spanische Künstlerduo PichiAvo aus Valencia auf der Nordwand im Hauptbahnhof Heidelberg im Rahmen des 6. Metropolink Festivals für urbane Kunst ein monumentales Gemälde geschaffen.

ChDie überlebensgroßen Figuren, ein Adler und ein junger Mann, umarmen sich. Ihre skulpturale Präsenz und die expressiv-farbigen Graffiti-Tags sind ein Blickfang in der Eingangshalle und begrüßen alle Reisenden und Besucher mit urbaner Kunst. „Heidelberg hat jetzt einen Kunstbahnhof“, so Andrea Kadenbach, verantwortliche Bahnhofsmanagerin für Heidelberg. „Hier verbinden sich Großes und Großartiges, Denkmal und zeitgenössische Kunst. Wir wollen so den Bahnhof zu einem Ort machen, an dem sich unsere Gäste wohl fühlen.“

PichiAvo sind mittlerweile Stars der urbanen Kunstszene. Weltweit, etwa in Australien, Berlin, in Valencia und im portugiesischen Porto, sind ihre großformatigen Murals zu sehen. Bei ihrer Kunst verbinden sie Graffiti mit skulpturalen Figuren, häufig aus der Mythologie. Im Heidelberger Hauptbahnhof sind es Ganymed und Zeus als Adler. Inspiriert sind die Künstler von Kunstwerken aus der Antike und der Renaissance. Neu betont wird das gegenüberliegende Sgraffito ‚Helios auf dem Sonnenwagen‘ von JoKarl Huber aus dem Jahr 1955.

„Ein weithin sichtbares, positives Signal für Heidelberg als offene, bunte Stadt“, sagt Pascal Baumgärtner, Initiator, Festivalleiter und Kurator. Er lobt die Kooperation mit der Deutschen Bahn und der Stadt Heidelberg, die dieses wegweisende Kunstwerk möglich gemacht hat.

Prof. Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg und Schirmherr von Metropolink, hebt das internationale Flair und die Weltoffenheit hervor, die das Wandgemälde ausstrahlt.

„Diese Verbindung aus klassischer Kunst und Moderne, aus Tradition und Weiterentwicklung, zeichnet Heidelberg als Stadt insgesamt aus.“ Die Bedeutung von Metropolink und der Arbeit von Pascal Baumgärtner und dem gesamten Team liege besonders in der Pionierarbeit für die Stadtentwicklung. So erschließe und öffne das Festival für urbane Kunst auch Flächen wie die ehemalige amerikanische Siedlung Patrick Henry Village (PHV) zwischen Heidelberg und Schwetzingen.

Wie in den Jahren 2018 und 2019 ist das Festivalzentrum Metropolink 2020 im PHV. Auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern gibt es vom 6. bis zum 16. August neben großformatiger Kunst eine Bühne für Live-Musik und kreative Performances. Um in diesem Jahr bei Metropolink Kunst und Kultur auch mit Corona zu ermöglichen, wurde ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt. Es umfasst eine maximale Kapazität von 500 Personen gleichzeitig auf dem Gelände, die 1,5 Meter-Abstandsregel sowie Maskenpflicht bei der An- und Abreise, an der Bar und am Ein- und Ausgang.

Mit 120 Kunst-Interventionen seit 2015 verändert das Metropolink Festival für urbane Kunst die Perspektive auf die Stadt und entwickelt sich zu einem der größten Festivals Europas für Kunst im öffentlichen Raum. Metropolink widmet sich soziokulturellen Themen, begleitet Bildungs-Workshops und kümmert sich um künstlerisch-pädagogische Projekte an Schulen. Seit 2018 gibt es die Initiative ‚art + education‘ in Kooperation mit dem Amt für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg. Metropolink schafft Synergien zwischen Stadtentwicklung und Kultur: Die ehemalige US-Siedlung Patrick-Henry-Village (PHV) wird seit mehr als 2 Jahren vom Festival in Pionierarbeit aktiviert und erschlossen. Mehr als 30 internationale und lokale Künstlerinnen und Künstler haben die Fläche des PHV bisher bespielt; insgesamt kamen 18.000 Gäste. Pascal Baumgärtner, Initiator und Kurator von Metropolink, und sein Team begreifen künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum als Möglichkeit, ihn für alle zugänglich zu machen.


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