Denkt man an Pferdesport, dann kommen einem wahrscheinlich in erster Linie der Galoppsport und die Trabrennen in den Sinn. Nach der langen Zwangspause können die Rennen nun endlich wieder stattfinden.
Die Rennbahnen in Mannheim oder auch in Berlin-Hoppegarten, ebenso wie in Köln und Düsseldorf haben ihre Pforten wieder geöffnet. Damit kann auch endlich wieder gewettet werden und nach Corona steigen die Wettumsätze wieder.
Die Pferdewette – ein Klassiker unter den Sportwetten
Der Klassiker unter den Sportwetten ist noch immer die Pferdewette. Schon im Mittelalter wurde live auf Pferderennen an der Rennbahn gewettet. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Online-Pferdewette mit unterschiedlichen Wettarten. Allerdings ist der Anzahl der Wettoptionen geringer, als es bei anderen populären Sportarten wie Fußball oder Basketball der Fall ist.
Entscheidend ist aber auf jeden Fall der Unterschied bei den Wettquoten. Bei Pferdewetten sind die in der Regel höher als bei den anderen Wettquoten. Besonders machen sich die hohen Wettquoten im Bereich der Favoriten bemerkbar.
Warum das so ist, ist sehr leicht erklärt: Das Ergebnis bei den Pferderennen lässt sich einfach nicht so genau voraussagen. Hier besteht ein vergleichsweises hohes Risiko, dass der Außenseiter dem Favoriten den Sieg vor der Nase wegschnappt.
Pferdewetten sind ein wichtiger Bestandteil für Finanzierung der Rennbahnen
Jedes Jahr werden weltweit Wettumsätze bei Pferderennen getätigt, die sich in dreistelliger Milliardenhöhe bewegen. 25 % dürfen die Rennveranstalter davon einbehalten. So werden dann die Rennpreise und Betriebskosten der Bahn finanziert.
Zugelassen sind in Deutschland, laut dem Rennwett- und Lotteriegesetz aus dem Jahr 1922, ausschließlich Wetten auf Pferdeleistungsprüfungen. Bei Galopprennen und Trabrennen handelt es sich um reine Leistungsprüfungen für die Zuchtauslese. Damit sind die Auflagen des Gesetzgebers voll erfüllt. Für Rennvereine gibt es keinerlei Förderungen durch öffentliche Mittel.
Aus diesem Grund dürfen die Rennvereine mit Erlaubnis des Staates die Generierung von Einnahmen durch Wetten betreiben. Das ist vor allem dann wichtig, wenn, wie dieses Jahr, weitere Einnahmequellen wie zum Beispiel Open Air Kino auf der Rennbahn Corona bedingt ausfallen muss.
Vorbeugend ist es Jockeys verboten, Wetten auf Rennen abschließen, bei denen sie selber starten. Auf diese Weise soll Wettskandalen vorgebeugt werden. Allerdings dürfen die Pferdebesitzer durchaus auf ihr eigenes Pferd wetten.
Diese Wettarten gibt es beim Pferderennen
Unterschieden werden bei den Pferderennen verschiedene Wettarten.
Die Siegwette
Eine Siegwette wird dann abgeschlossen, wenn man auf ein bestimmtes Pferd als Sieger des Rennens tippt. Hierzu muss auf dem Wettschein die Nummer des Pferdes angestrichen werden.
Die Platzwette
Die Platzwette ist auf jeden Fall die Wette, bei der man mit Abstand die größten Chancen hat. Hier entscheidet man sich nur für ein bestimmtes Pferd, das auf einem Platz landet. Das heißt es läuft als Erster, Zweiter oder Dritter über die Ziellinie. Handelt es sich um Rennen bei denen weniger als 7 Pferde starten, dann geht es nur um Platz eins und zwei.
Die Zweierwette
Die Zweierwette beinhaltet, wie der Name bereits vermuten lässt, eine bestimmte Reihenfolge, in der zwei Pferde als Erster und Zweiter ins Ziel einlaufen. Wenn man hier die Zeile „Kombi“ anstreicht, gilt die Zweierwette dann auch für die umgekehrte Reihenfolge. Allerdings kostet die Kombi-Zweierwette auch den doppelten Preis.
Die Dreierwette
Wie zuvor bereits bei der Zweierwette, geht es auch bei der Dreierwette um die Reihenfolge der einlaufenden Pferde. Allerdings legt man sich bei der Dreierwette auf die ersten drei Pferde sowie auf ihre Reihenfolge beim Zieleinlauf fest. Damit ist die Dreierwette auf der einen Seite die schwierigste Wett-Art beim Pferderennen und auf der anderen Seite auch gleichzeitig die beliebteste Art zu wetten.
Die Wetteinsätze
Ganz egal, für welche der genannten Wettarten man sich letztlich entscheidet, entscheidend ist immer, auf die richtigen Ergebnisse des Rennens zu tippen. Nur 1 Euro beträgt der Mindesteinsatz. Für Wetteinsätze nach oben gibt es keine Grenzen. Das gilt auch für die Anzahl der Wettscheine, die man abgeben möchte, auch hier ist die Anzahl unbegrenzt.
Alle Gewinne, die bei einem Pferderennen generiert werden, sind steuerfrei. Das macht die Pferdewetten so spannend und interessant, denn wer hier etwas Glück hat, kann wirklich einen hohen Gewinn erzielen.
Wer gewonnen hat, wird durch den Elektrototo, eine Computeranlage, an die alle Wettschalter auf der Rennbahn angeschlossen sind, ermittelt. Miteinbezogen werden die sogenannten Vorwetten. Das sind die Wetten, die außerhalb der Rennbahn bei Wettannahmestellen abgeschlossen wurden.
Quoten und Totalisator
Im Totalisator laufen sämtliche eingesetzten Renngelder zusammen. Hier werden sie dann auch entsprechend ausgewertet und im Anschluss werden dann auch gleich die Quoten errechnet. Nur Pferdezucht- oder Rennvereine dürfen Totalisatoren überhaupt betreiben. Auf der Rennbahn stellt der Totalisator stellt quasi das Wettgeschäft dar.
Sobald man eine Wette abgegeben hat, spielt man in Anschluss gegen alle anderen Wetter, und nicht, wie häufig fälschlich angenommen, gegen den Rennverein. Bei jedem Rennen gelangen die Einsätze aller Wettarten in einen großen Topf. 25 % werden als Einnahme für den Rennverein sofort abgezogen.
Der verbleibende Rest wird dann als Gewinn ausgezahlt. Ausschlaggebend ist hierbei die Quote für die Höhe des Gewinns. Auf Grundlage von 10 Euro wird die Quote angegeben. Liegt beispielsweise eine Quote von 150:10 vor, so bekommt der Wetter pro 10€ Einsatz einen Gewinn von 150 €.