Ludwigshafen – Die Bedingungen für die Kinofilm-Suchenden und Cine-Begeisterten auf der Parkinsel in Ludwigshafen sind dieses Jahr hart – Wenn man im Hinterkopf das Festival hat, wie es in den letzten Jahren war: Drei Kino-Zelte, ein großer gastronomischer Bereich, Gespräche mit den Filmschaffenden nach dem Film und der ganze Rheinstrand zum Chillen in den festivaleigenen Liegestühlen. So wurde man bis 2019 verwöhnt.
Dieses Jahr gibt es das Festival quasi im Schmalfilmformat, könnte man sagen: Nur eine Open Air-Leinwand, ein kleiner Kiosk und ein verloren wirkendes Kassenhäuschen. Ein Festival, wie sie es gewohnt sind, wollen es die Mancher nicht nennen, die Banner mit den Logos zum „16. Festival des Deutschen Films“ haben sie trotzdem aufgehängt.
„Fast wie ein Meteoriteneinschlag mit wochenlanger Finsternis“, so beschrieb Festivaldirektor Michael Kötz die Stimmung im Organisationsteam, als das Filmfest im Frühjahr auf der Kippe stand.
Dennoch erfolgreich realisiert wurde nun ein Open Air Kino und ein „Dahääm/At Home“-Streaming Programm. Die Filme sind im Kino am Rheinstrand neu, aber nicht festival-brandneu.
Der „reale“, nicht-virtuelle Teil wurde am Abend des 25. August 2020 mit geladenen Gästen eröffnet. Die Auserwählten durften „Master Cheng in Pohjanjoki“ sehen, das gemeine Volk musste am Tage darauf mit „Die Känguru-Chroniken“ eröffnen. Aber es gibt auch Perlen zu entdecken: „Undine“ von Christian Petzold etwa, oder „Das Vorspiel“ mit Nina Hoss.
Das diesjährige Festival, das keines ist, aber eine wichtige Brücke nach 2021 schlägt, läuft noch bin zum 13. September 2020.