Ludwigshafen: BASF baut Medical Center für den Standort Ludwigshafen

Medical Center ersetzt bisherige Werks-Ambulanz - Integriertes Gesundheitszentrum auch für Externe nutzbar - Bürogebäude an Tor 2 wird nicht gebaut

Ludwigshafen – BASF setzt die Modernisierung und den Ausbau des Standorts Ludwigshafen fort. Damit wird ein wichtiger Punkt aus der kürzlich geschlossenen Standortvereinbarung 2025 mit dem Titel „Gemeinsam die neue BASF leben!“ umgesetzt.

Zudem wurden, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Entwicklung, alle geplanten Bauprojekte sorgfältig geprüft und zum Teil neu bewertet. Das Ergebnis: Geplant ist der Bau eines Medical Centers, das den Fokus auf arbeitsmedizinischen Aufgaben hat, mit seinen Einrichtungen aber auch für Nachbarn der BASF nutzbar sein wird. Nicht mehr weiterverfolgt wird der Bau eines neuen Bürogebäudes an Tor 2 auf dem Areal des ehemaligen Friedrich-Engelhorn-Hochhauses.

„In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage und der stärkeren Orientierung hin zu mehr mobilem Arbeiten haben wir unsere Prioritäten anders gesetzt. Die Ausrichtung auf künftige Anforderungen und die Stärkung des Standorts sind unsere zentralen Ziele. Wir fokussieren unsere Investitionen daher auf die Themenfelder Produktion, Technik, Innovation sowie Sicherheit und Gesundheit“, sagt Michael Heinz, Mitglied des Vorstands der BASF SE und Standortleiter.

Ambulanz wird durch integriertes Medical Center abgelöst

77 Jahre nach Erstbezug war die heutige Ambulanz zuletzt in Bezug auf Größe und Raumausstattung an ihre Grenzen gestoßen. Das in die Jahre gekommene alte Ambulanzgebäude soll jetzt durch ein modernes Medical Center ersetzt werden. Dieses wird aus einem sechsgeschossigen Hauptgebäude und einer zweigeschossigen Rettungswache mit einer Fläche von insgesamt 11.500 m² bestehen. Das Medical Center wird Untersuchungsräume, Schulungsräume und Büros sowie Einrichtungen zur medizinischen Diagnostik für die Mitarbeiter umfassen. Auch der Rettungsdienst wird dort untergebracht sein. Der Baustart des neuen Gebäudes ist für Anfang 2021, die Fertigstellung für Mitte 2023 geplant. Der Neubau ist zwischen Tor 5 und Tor 11 geplant, auf dem Gelände außerhalb des Werkszauns.

Das Medical Center soll neben der Ambulanz der BASF eine Reihe fachärztlicher Einrichtungen und eine physiotherapeutische Praxis beherbergen. Auch eine Apotheke soll dort ihren Platz finden, außerdem ein Anbieter von Schutzbrillen mit Sehstärke und ein Sanitätshaus, um beispielsweise orthopädische Einlagen für Arbeitsschuhe herzustellen. Die Betriebskrankenkasse Pronova BKK wird ebenfalls vertreten sein. Bis auf den für BASF-Mitarbeiter reservierten Teil der Arbeits- und Notfallmedizin sollen alle Einrichtungen auch von Externen genutzt werden können. BASF ist bereits im Gespräch mit potenziellen Partnern. Lediglich für die geplante Apotheke sucht BASF noch einen Interessenten. „Unsere Stärken sind die arbeitsmedizinische Vorsorge und die Notfallmedizin, für die weitere Behandlung sind externe Einrichtungen verantwortlich. Im Medical Center der BASF werden beide präsent sein und die Wege für unsere Mitarbeiter dadurch besonders kurz“, so Werksleiter Dr. Uwe Liebelt. „Mit der Ansiedlung von ärztlichen Einrichtungen wollen wir auch einen Beitrag für die medizinische Versorgung in unserer Nachbarschaft leisten.“

Der Neubau des Medical Centers ist zwischen Tor 5 und Tor 11 geplant, auf dem Gelände außerhalb des Werks. (credit: BASF I ash sander hofrichter architekten)
Der Neubau des Medical Centers ist zwischen Tor 5 und Tor 11 geplant, auf dem Gelände außerhalb des Werks.
(credit: BASF I ash sander hofrichter architekten)

Die Abteilung Corporate Health Management ist verantwortlich für die arbeits- und notfallmedizinische Betreuung der Mitarbeiter am Standort Ludwigshafen sowie
für die weltweite medizinische Koordination innerhalb der BASF-Gruppe.
Den Mitarbeitern wird ein umfangreiches Leistungsspektrum von der arbeitsmedizinischen Vorsorge über die Notfallmedizin bis hin zur Gesundheits-förderung geboten. Knapp 70.000 arbeitsmedizinische Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen werden pro Jahr in der Ambulanz durchgeführt. Dazu kommen noch rund 33.000 Mitarbeiter jährlich, die die Akutambulanz in Anspruch nehmen. „In der neuen Einrichtung können wir noch enger mit unseren externen Partnern zusammenarbeiten. Das ist für unsere Mitarbeiter ein großer Vorteil. Vor allem bei akuten Fällen lassen sich die Abläufe so optimal organisieren“, betont Prof. Dr. Stefan Lang, Chief Medical Officer der BASF.

Bürogebäude an Tor 2 wird nicht gebaut

Nicht gebaut wird hingegen das bislang geplante Bürogebäude an Tor 2. „Die Rahmenbedingungen hierfür haben sich stark geändert“, so Heinz. „Mobiles Arbeiten hatte schon aufgrund der schwierigen Verkehrssituation in Ludwigshafen an Bedeutung gewonnen. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Entwicklung hin zu mehr mobilem Arbeiten allerdings rasant an Fahrt aufgenommen. Der Bedarf an Bürofläche wird perspektivisch zurückgehen. Aus diesem Grund benötigen wir ein zusätzliches Bürogebäude, wie wir es an Tor 2 geplant hatten, nicht mehr,“ so Heinz.

BASF setzt mit den geplanten Investitionen die Modernisierungsstrategie für den Standort Ludwigshafen fort. In den zurückliegenden Jahren wurden neue Produktionsanlagen gebaut und wichtige Infrastrukturprojekte verwirklicht. Mit der Standortvereinbarung 2025 hat sich BASF zur Fortsetzung dieser Strategie bekannt: Das Unternehmen plant, 2021 bis 2025 pro Jahr durchschnittlich mindestens einen Betrag von 1,5 Milliarden € in den Standort Ludwigshafen zu investieren.


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