Sinsheim – Die TSG-Frauen mussten auch am 2. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga eine Niederlage hinnehmen. Gegen den VfL Wolfsburg verloren die Hoffenheimerinnen am Ende verdient mit 1:4 (1:3). Nach frühem Rückstand (12.) lieferte sich die TSG mit dem amtierenden Double-Sieger ein offenes Duell mit vielen Chancen auf beiden Seiten, von denen Nicole Billa (28.) eine zum Ausgleich nutzte. Noch vor der Pause schlugen die Wölfinnen jedoch zurück (44., 45. +2). Im zweiten Durchgang erhöhten die Gäste (53.) und die bereits entschiedene Partie verlor an Fahrt.
TAKTIK & PERSONAL:
Das erste Heimspiel der Saison hielt für die TSG-Frauen direkt einen absoluten Kracher bereit: Mit dem VfL Wolfsburg gastierte der amtierende Double-Sieger und Champions LeagueFinalist im Dietmar-Hopp-Stadion. Ausgerechnet im Duell mit dem Meisterschaftsfavoriten aus Niedersachsen mussten die Hoffenheimerinnen gleich mehrere Ausfälle verkraften. Neben Martina Tufekovic und Michaela Specht fehlte Innenverteidigerin Luana Bühler aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre, Isabella Hartig musste aufgrund von Knieproblemen passen und Torhüterin Janina Leitzig fehlte mit einer Muskelverletzung. So feierte U20-Torhüterin Ann-Kathrin Dilfer ihr Bundesliga-Debüt im Kasten der Hoffenheimerinnen, für Bühler und Hartig rückten Jana Beuschlein und Franziska Harsch in die Anfangsformation. Für die Partie im heimischen Stadion stellte Chef-Trainer Gabor Gallai sein Team auch taktisch um. So verteidigte die TSG mit Maximiliane Rall, Laura Wienroither und Katharina Naschenweng in einer Dreierkette, auf den Außenbahnen starteten Tabea Waßmuth und Paulina Krumbiegel. Auf den zwei Sechserpositionen begannen Franzi Harsch und Fabienne Dongus, den offensiveren Part im zentralen Mittelfeld übernahm Lena Lattwein. Zudem agierte die TSG mit zwei Angreiferinnen: Nicole Billa und Jana Beuschlein.
Für den Auftakt im Dietmar-Hopp-Stadion strahlte die Sonne über Hoffenheim, die Temperaturen kletterten über 30 Grad. Trotz sommerlicher Hitze begann die Partie zwischen der TSG und dem VfL Wolfsburg temporeich. Die Wölfinnen störten die Gastgeberinnen früh im Spielaufbau und starteten schnell die ersten Angriffe aufs Tor von Debütantin Ann-Kathrin Dilfer. Für den guten Start belohnten sich die Gäste durch Zsanett Jakabfi mit der Führung (12.). In Folge kamen auch die Hoffenheimerinnen immer besser ins Spiel und der erste Durchgang entwickelte sich zu einem fesselnden Duell mit großen Chancen auf beiden Seiten.
Die TSG stellte Wolfsburg mit starken Umschalt-Aktionen immer wieder vor Herausforderungen, der Doublesieger feuerte mehrfach gefährliche Eckbälle vor das Tor seines Gegners. Nach einer knappen halben Stunde erzielte Nicole Billa nach einem guten Angriff den vielumjubelten Ausgleich, nur wenige Minuten später hatte die TSG zwei gute Möglichkeiten, sogar in Führung zu gehen. Der Ball zappelte dann vor der Pause auch noch zwei Mal im Netz, allerdings auf der Gegenseite. Nach zwei Eckbällen stellte Wolfsburg erst auf 2:1 (44.) und mit dem Halbzeitpfiff sogar auf 3:1 (45. +2).
Mutig gingen die Hoffenheimerinnen auch den zweiten Durchgang an, die ersten guten Chancen ließen auf beiden Seiten nicht lange auf sich warten. Erfolgreich waren dann aber erneut die Gäste, Zsanett Jakabfi erhöhte mit ihrem dritten Treffer auf 4:1 (53.). Im Anschluss tat sich die TSG gegen souverän verteidigende Wölfinnen deutlich schwerer. Die Partie verlor an Fahrt und beide Mannschaften kamen nur noch selten bis vor das gegnerische Tor. Deutlich besser präsentierten sich dennoch die Gäste, die gegen die tapfer kämpfende TSG kaum noch Chancen zuließen. Dennoch bemühten sich die Hoffenheimerinnen bis zum Schlusspfiff um ihren zweiten Treffer, blieben jedoch erfolglos. Das Team von Trainer Gabor Gallai kassierte somit im zweiten Spiel der Saison 2020/21 ihre zweite Niederlage, für die Nationalspielerinnen der TSG geht es in der kommenden Woche auf Länderspielreisen.
Sechs Hoffenheimerinnen auf Länderspielreisen
Nach sechsmonatiger Pause setzen die Frauen-Nationalmannschaften ihre Qualifikation für die ins Jahr 2022 verlegte Europameisterschaft in dieser Woche fort. Lena Lattwein und Tabea Waßmuth erhielten eine Einladung für die Spiele der DFB-Frauen gegen Irland und Montenegro. Für die Österreicherinnen Nicole Billa, Katharina Naschenweng und Laura Wienroither geht es gegen Kasachstan, Luana Bühler tritt mit dem Schweizer Nationalteam gegen Kroatien und Belgien an.
Nach zwei Spieltagen legt die FLYERALARM Frauen-Bundesliga die erste Pause ein, Grund sind die ersten Länderspielreisen nach sechsmonatiger Pause. Sechs Hoffenheimerinnen erhielten Einladungen zu ihren Nationalmannschaften, die in Qualifikationsgruppen um die Teilnahme an der Europameisterschaft 2022 in England kämpfen. Lena Lattwein und Tabea Waßmuth wurden von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in den Kader der DFB-Frauen für die Spiele gegen Irland (19. September, 14 Uhr, live im ZDF) und Montenegro (22. September, 14 Uhr, live in der ARD) berufen. Mit Isabella Hartig und erstmals Paulina Krumbiegel halten sich zudem zwei TSG-Spielerinnen auf Abruf bereit. Insbesondere die Begegnung gegen Irland ist für die Frauen-Nationalmannschaft wegweisend. Das Team der erfahrenen Trainerin Vera Pauw führt derzeit die Tabelle der Qualifikationsgruppe I ohne Niederlage an, hat jedoch eine Partie mehr absolviert als das deutsche Team, das mit vier Siegen aus vier Spielen auf Rang zwei liegt.
Nicole Billa, Katharina Naschenweng und Laura Wienroither stehen im Aufgebot der österreichischen Nationalmannschaft für den EM-Quali-Restart in Kasachstan (22. September, 12 Uhr), Celina Degen steht auf Abruf bereit. Die Österreicherinnen, die die Reise nach Schymkent mit Neu-Nationaltrainerin Irene Fuhrmann antreten werden, haben an das Hinspiel gegen Kasachstan gute Erinnerungen: Das Aufeinandertreffen gewann das ÖFB-Team mit 9:0. Als Tabellenführer in ihrer Qualifikationsgruppe (vier Spiele, vier Siege) gehen die Österreicherinnen auch nach langer Pause als Favorit in die Partie.
Für Luana Bühler stehen mit dem Schweizer Nationalteam ebenfalls zwei Qualifikationsspiele auf dem Programm. Die Mannschaft von Nationaltrainer Nils Nielsen trifft auf Kroatien (18. September, 17.30 Uhr in Zaprešić) und Belgien (22. September, 19.00 Uhr in Thun). Auch die Schweiz ist in der EM-Qualifikation bisher ohne Punktverlust (vier Spiele, vier Siege), die Tabelle führt allerdings das belgische Nationalteam an, das ebenfalls in vier Spielen vier Siege feierte, aber das bessere Torverhältnis vorzuweisen hat.
Vanessa Diehm und Linette Hofmann aus der Hoffenheimer U20 erhielten eine Einladung zum Kaderlehrgang der U17-Nationalmannschaft (16. bis 20. September in Hennef).