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Vielseitig nutzbar: Plätze und Parks in der Bahnstadt – Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck besuchte Passivhaus-Stadtteil während seiner Baustellen-Tour
Als die Bauarbeiten auf dem Bahnstadt-Areal 2009 starteten, war das 116 Hektar große Areal eine Brachfläche. Hier galt es, neuen Wohnraum für Heidelberg zu schaffen. Das Ziel ist erreicht: Heute leben rund 5.400 Menschen in einer der weltweit größten Passivhaussiedlungen. 6.800 Einwohnerinnen und Einwohner werden nach Fertigstellung dort zu Hause sein, 6.000 Arbeitsplätze entstehen. Diese finden im Stadtteil der kurzen Wege viele begrünte Treffpunkte. Darauf wurde bei der Planung der Bahnstadt von Anfang an ein Schwerpunkt gelegt. So wurde zeitgleich mit der städtebaulichen Rahmenplanung ein Konzept für den öffentlichen Raum entwickelt, das den Titel „Plätze, Parks und Promenade“ trägt und eine Auszeichnung der Architektenkammer Baden-Württemberg für „Beispielhaftes Baues 2010-2017“ erhalten hat. Das Konzept umfasst die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der öffentlichen Flächen.
„Plätze, die einen Treffpunkt bieten, erfüllen ein neues Quartier mit Leben. Das ist in neuen Stadtvierteln sehr wichtig. So beginnen die Menschen, sich mit ihrem neuen Wohnort zu identifizieren, sich wohlzufühlen. In der Bahnstadt gibt es öffentliche Flächen für verschiedene Nutzungen, beispielsweise zur Naherholung, für den Wochenmarkt und für Veranstaltungen. Diese ergänzen sich gegenseitig: Die Schwetzinger Terrasse war der erste Platz der Bahnstadt, fertiggestellt im Dezember 2013 und angelegt auf befestigtem Untergrund, denn dort fand anfangs der Wochenmarkt statt. Als große Grünanlage und zur Naherholung entstand der Zollhofgarten. Seit Juni 2014 ist dieser das grüne Herz der Bahnstadt, 300 Meter lang und rund 50 Meter breit. Mit der Pfaffengrunder Terrasse steht ab 2021 der nächste Platz mit viel Grün zur Verfügung“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Das Grün im Zollhofgarten, an Promenade und Pfaffengrunder Terrasse – nach deren Fertigstellung – füllt insgesamt eine Fläche von rund 3,8 Hektar aus. Zum Vergleich: Die Neckarwiese ist rund 5 Hektar groß. Die gesamten Grünflächen der Bahnstadt bedecken nach Fertigstellung des neuen Stadtteils eine Fläche von 14 Hektar. Das entspricht der Größe von 19 Fußballplätzen. Dazu zählen auch der geplante Morataplatz und das Spitze Ecke sowie vor allem die Ausgleichsflächen im Westen der Bahnstadt.
Pfaffengrunder Terrasse: viel Grün und 125 neue Bäume
An der Pfaffengrunder Terrasse – zwischen Gadamerplatz und Promenade – laufen seit April 2020 die Bauarbeiten für den nächsten öffentlichen Platz. Ziel ist, einen neuen Treffpunkt für alle Altersklassen mit vielen Sitzmöglichkeiten zu schaffen, der zugleich der Naherholung und Bewegung dient. Mit rund 12.000 Quadratmetern wird dieser nach dem Zollhofgarten die zweitgrößte Grünfläche der Bahnstadt. Dort schafft die Stadt viel neues Grün: Es gibt eine 2.000 Quadratmeter große Rasenfläche und 125 Bäume werden gepflanzt. Dazu entstehen unter anderem Urban-Gardening-Angebote und eine Boulefläche. Raum ist auch für Bewegung: Slacklinen, Trampolinspringen und das Frisbee-Sportspiel Discgolf – das erste Angebot dieser Art in Heidelberg – können bald ausgeübt werden. Ein öffentliches WC wird gebaut. Mit diesen Angeboten setzt die Stadt die Wünsche aus der Bürgerbeteiligung um. Fertig sein soll der neue Platz Mitte 2021.
Europaplatz wird neues Stadtentree
Der Europaplatz am südlichen Ausgang des Hauptbahnhofs wird das Zentrum des neuen Stadtentrees. Über einen Verbindungssteg gelangen die Menschen künftig vom Querbahnsteig des Hauptbahnhofes auf den Europaplatz und weiter in die Bahnstadt. Das neue Ensemble aus fünf Gebäuden samt Freiräumen baut die Gustav Zech Stiftung Management GmbH nach den Plänen des Büros Winking Froh Architekten sowie der POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin. Die Gebäude bieten einen Mix aus Wohnen und Arbeiten, beherbergen Geschäfte und Gastronomie sowie Büroräume. In ein Gebäude zieht die neue Hauptstelle der Sparkasse Heidelberg, in ein anderes ein Vier-Sterne-Hotel mit etwa 310 Zimmern. Insgesamt investiert die Gustav Zech Stiftung etwa 300 Millionen Euro. Die Errichtung dieses Ensembles ist das vom Bauvolumen und den Baukosten weitaus größte Projekt überhaupt in der Bahnstadt.
Die Stadt Heidelberg stellt den öffentlichen Teil des Europaplatzes her und ist für eine Fläche von rund 6.600 Quadratmetern zuständig. Das sind etwa 75 Prozent des gesamten Europaplatzes. Dort liegt auch eine Rampe, über die Radfahrende zur darunter gelegenen Fahrradgarage mit rund 1.900 Plätzen gelangen. Zugleich befindet sich dort eine Tiefgarage mit 750 Parkplätzen sowie Ladeplätzen für Elektroautos. Der Baubeginn des Europaplatzes selbst ist in Abhängigkeit von der Fertigstellung der Gebäude voraussichtlich für das dritte Quartal 2021 geplant.
Klimaschonende Kältezentrale
Die Gebäude des Europaplatzes werden wie für die Bahnstadt üblich in Passivhausbauweise errichtet. Da diese aufgrund der technischen Ausstattung der Büro- und Geschäftsräume mehr Wärme produzieren, ist es notwendig, die Gebäude bei warmen Außentemperaturen mit Kälteenergie zu versorgen. Dafür wird eine Kältezentrale in der Einsteinstraße nahe des Europaplatzes in modularer Containerbauweise errichtet. Diese Bauweise senkt die Planungs- und Errichtungskosten erheblich. Der Aufbau soll im Frühjahr 2021 starten und der Betrieb der Kältezentrale im dritten Quartal 2021 beginnen.
Zentraler Bestandteil der Kältezentrale sind höchsteffiziente Kältemaschinen und insgesamt 200 Kubikmeter Kältespeicher. Die Kältezentrale kann mit insgesamt 5.000 Kilowatt (kW) Kälteleistung plus Ausbaureserve die Gebäude des Europaplatzes, nahegelegene Unternehmen sowie das neue Kongresszentrum mit Kälteenergie versorgen. Der Betrieb erfolgt klimaschonend: So wird angestrebt, die komplette Tragwerkshülle für Photovoltaikanlagen zu nutzen. Der dort erzeugte Strom kann dann zu 100 Prozent vor Ort genutzt werden. Neben der neuen Kältezentrale in der Einsteinstraße betreiben die Stadtwerke Heidelberg bereits seit 2017 im Luxor-Kino der Bahnstadt eine eigene Kältezentrale. Ferner wird aktuell im an die Bahnstadt angrenzenden Heidelberg Innovation Park (hip) eine weitere große Kältezentrale mit insgesamt rund 8.500 kW Kälteleistung errichtet. Auch dort setzen die Stadtwerke Heidelberg auf klimaschonende Kälteerzeugung mit Kälte aus Kraft-Wärme-Kälte- Kopplung und einem großen Kältespeicher sowie eine fast 600 kW große Photovoltaikanlage.
Verkehrsministerium begrüßt Mitglieder des Kompetenznetzes Klima Mobil – Stadt Heidelberg ist eine von 15 Modellkommunen
Verkehrsminister Winfried Hermann hat Vertreterinnen und Vertreter der 15 Modellkommunen des Kompetenznetzes Klima Mobil im Hospitalhof in Stuttgart begrüßt, darunter auch die Stadt Heidelberg. Aus mehr als 40 Bewerbungen wurden die Modellkommunen ausgewählt, die hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz beim Verkehr umsetzen wollen. Damit sollen sie landesweit Vorreiter sein und den CO2-Ausstoß im Verkehr deutlich senken. Gleichzeitig sollen sich damit das Stadtbild und die Lebensqualität im Ort verbessern. Verkehrsminister Hermann unterstrich dabei die Klimaschutzziele des Landes im Verkehr bis 2030, mit denen das Projekt verknüpft ist: der öffentliche Nahverkehr soll verdoppelt und jedes dritte Auto klimaneutral angetrieben werden, das Kfz-Aufkommen in den Städten soll um ein Drittel sinken und jeder zweite Weg soll selbstaktiv mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden.
„Wir haben uns als Modellkommune beworben, um gemeinsam mit dem Kompetenznetz Klima Mobil die mobilitätsbezogenen Maßnahmen des Klimaschutzaktionsplans voranzubringen. Wir freuen uns über die Aufnahme in einen Kreis ambitionierter, zukunftsorientierter Akteure“, erklärte Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg.
Die Kommunen werden vom Kompetenznetz bei der Planung und Kommunikation der Maßnahmen beraten und bis hin zur Beschlussfassung begleitet. Die Handlungsfelder sind: die Bevorrechtigung umweltfreundlicher Verkehre, das Parkraummanagement sowie die Verkehrsberuhigung und Straßenraumgestaltung. Die Projekte befassen sich beispielsweise mit der Umgestaltung von Ortsdurchfahrten, dem klima- und menschenfreundlichen Stadtumbau, der Einführung verkehrsberuhigter Quartiere, der Förderung von Fuß- und Radverkehr und der Ausweitung des Parkraummanagements.
Günter Rasch skizziert als Projektleiter vom Kompetenznetz das weitere Vorgehen: „Mit der Auswahl der Modellkommunen geht für das Team vom Kompetenznetz die Arbeit nun richtig los. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir sehr eng mit der Stadt Heidelberg zusammenarbeiten. Ziel ist es, ab September 2021 erste Maßnahmen mit Unterstützung des Kompetenznetzes umzusetzen.“ Regionaler Ansprechpartner für die Stadt Heidelberg beim Kompetenznetz Klima Mobil ist Bastian Wetzke.
Hintergrund: Kompetenznetz Klima Mobil
Die Stadt Heidelberg wurde im August 2020 zur Modellkommune beim Projekt „Mutig voran beim Klimaschutz im Verkehr“ ernannt. Damit ist die Stadt Heidelberg eine von 15 Modellkommunen in Baden-Württemberg. Ausgewählt hat diese die Jury des Kompetenznetzes Klima Mobil. Das Kompetenznetz Klima Mobil wurde auf Initiative des Ministeriums für Verkehr von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Kooperation mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Gefördert wir das Kompetenznetz Klima Mobil durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Die Fördersumme des Bundes beträgt 2,3 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg steuert einen finanziellen Eigenanteil in vergleichbarer Höhe bei und unterstützt das Kompetenznetz inhaltlich.
Die 15 Modellkommunen des Kompetenznetzes sind: Althengstett, Burgstetten, Freiburg, Hechingen, Heidelberg, Karlsruhe, das Mobilitätsnetzwerk Ortenau (im Zusammenschluss: Kehl, Lahr, Offenburg, Rheinau, Willstätt, Gengenbach und Schutterwald), Ludwigsburg, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Sachsenheim, Schorndorf, Simonswald und Waldkirch.
Weitere Informationen zum Projekt im Internet unter www.klimaschutz-bewegt.de.
Sprechstunde des Oberbürgermeisters im Bürgeramt Ziegelhausen
Eine Sprechstunde von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner findet am Montag, 21. September 2020, im Bürgeramt Ziegelhausen, Kleingemünder Straße 18, 69118 Heidelberg, statt. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils haben an diesem Tag die Gelegenheit, sich während der Sprechstunde mit ihren Anregungen und Problemen persönlich an den Oberbürgermeister zu wenden.
Wegen der Coronavirus-Pandemie werden für die Sprechstunde des Oberbürgermeisters am 21. September 2020 nur telefonische Anmeldungen entgegengenommen. Ab 14 Uhr können Bürgerinnen und Bürger unter der Telefonnummer 06221 58-13840 ihre eigene Telefonnummer hinterlassen. Sie werden zurückgerufen. Beim Rückruf erhalten sie weitere Informationen, nachdem die persönlichen Daten aufgenommen wurden. Die Sprechstunde beginnt um 16.30 Uhr. Die Sprechstunden des Oberbürgermeisters finden in wechselnder Abfolge in den Bürgerämtern der einzelnen Stadtteile statt. Weitere Sprechstunden-Termine sind unter www.heidelberg.de > Rathaus > Oberbürgermeister zu finden.
Freiwilligentag 2020 am 19. September: Helferinnen und Helfer für Projekte in Heidelberg gesucht – 23 Anbieter benötigen noch helfende Hände / Interessierte können sich jederzeit online anmelden
Der Endspurt zum Freiwilligentag 2020 läuft: Am Samstag, 19. September 2020, packen in Heidelberg und der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar viele Tausende Freiwillige bei der Umsetzung von gemeinnützigen Projekten mit an. In Heidelberg sind bislang 38 Projekte angemeldet – 23 von ihnen suchen aktuell noch helfende Hände zur Umsetzung: Wer unterstützen möchte, kann beispielsweise bei Gartenarbeit im Pflegeheim oder in einer sozialen Einrichtung zu Hacke und Spaten greifen. Das Seniorenzentrum Pfaffengrund sucht noch Freiwillige, die ältere Mitmenschen in einer Elektro-Rikscha durch die Stadt fahren. Die UNICEF-Hochschulgruppe will Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen, die bei einer Kunstausstellung zum Thema „Recht auf Bildung“ zum Weltkindertag mithelfen. Das Quartiersmanagement Westliches Bergheim benötigt Beistand bei der Gestaltung ihres Nachbarschaftsraumes. Daneben suchen viele weitere gemeinnützige Projekte in Heidelberg noch tatkräftige Unterstützung. Auf der Internetseite des Freiwilligentages unter www.wir-schaffen-was.de ist eine Übersicht über alle Projekte zu finden, die angeboten werden und noch Unterstützung benötigen.
Interessierte melden sich einfach unter www.wir-schaffen-was.de an – und schon können sie am Aktionstag mitwirken und Gutes tun. Bislang haben sich bereits rund 500 Helferinnen und Helfer für die Heidelberger Projekte angemeldet – zusätzliche Verstärkung ist jederzeit willkommen! Alle Projekte müssen gemeinnützig sein und sich unter Einhaltung der Corona-Verordnungen innerhalb eines Tages realisieren lassen. In diesem Jahr stehen Interessierten auch viele kontaktfreie, digitale Angebote zur Verfügung, die von zu Hause aus gut genutzt werden können, beispielsweise interessante Workshops rund um die Themen Vereinsarbeit und Engagement. Auch Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner wird an dem Aktionstag bei der Umsetzung mehrerer Projekte vor Ort mithelfen.
Als Dankeschön erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freiwilligentag ein blaues „Wir schaffen was“-T-Shirt sowie freie Fahrt zu den Projekten mit den Bussen und Bahnen des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN).
Fragen rund um den Freiwilligentag in Heidelberg beantwortet die FreiwilligenAgentur Heidelberg unter Telefon 06221 7262172 oder per E-Mail an freiwilligentag@paritaet-hd.de. Sie koordiniert den Freiwilligentag in Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Stadt.