Heidelberg – Krönender Abschluss des diesjährigen 720 Stunden Programms ist die Finissage der Fotoausstellung Krämmer/Kaesler/Mezger, zu der das Unterwegs Theater herzlich einlädt.
Eine besondere Freude ist es, das Duo Jutta Glaser und Jochen Seiterle ankündigen zu dürfen, zwei Ausnahmemusiker aus der Region mit weltweitem Ruf: Jutta Glaser ist eine vielseitige Sängerin und feste Größe in der Jazzszene der Metropolregion, die mit ihren CDs und Konzerten, unter anderen mit den Söhnen Mannheims und mit Thomas Siffling, weit über die hiesige Szene hinaus bekannt geworden ist. Der Gitarrist, Komponist und studierte Politikwissenschaftler Jochen Seiterle ist für seinen innovativen Umgang mit der akustischen Gitarre bekannt und tritt als Solist regelmäßig mit The Busters (Skaband), Freygish Brothers (Klezmer), Spellbound (Rockabilly), Heidi Aydt (Modern Jazz), Soundscape Africa (Ethnopop), William Cody Maher (spoken word) und Silke Hauck (Acoustic Pop) auf.
Wenn auch der Carneval in Rio abgesagt wurde; im LEBENsraum der HebelHalle können Sie mit Augen und Ohren in ein Fest der Sinne eintauchen.
Die Finissage beginnt mit dem Konzert um 11:00 Uhr – ab 13:00 Uhr wird die Ausstellung abgebaut.
Eintritt frei – um Anmeldung wird gebeten, mail an: info@unterwegstheater.de
Zur Fotoausstellung:
„Null Distanz – Straßenkarneval in Rio“ + „corona diary“ + „Mezger im Grünen“ HebelHalle UG/LEBENsraum, Freier Eintritt, Öffnungszeiten: Fr-So, täglich von 18:00 bis 20:00 Uhr – Finissage am 4.10.2020, 11:00 Uhr
„Ungenierte Körperbezogenheit plus nicht zu bremsende Lebensfreude” – so beschreibt der Heidelberger Fotograf Dr. Günter Krämmer die Bilder seiner Ausstellung „Zero Distance”, die eintauchen läßt in den Straßenkarneval von Rio de Janeiro des Jahres 2018.
Dabei geht es nicht um die in aller Welt bekannten Motive aufwändig geschmückter Wägen und TänzerInnen im Sambodromo, sondern die stadtteilbezogenen Straßenparties in „Centro, Flamengo, Gloria, Santa Teres, Botafogo, Copacabana, Ipanema“, die Krämmer
bei Temperaturen zwischen 38 und 44 Grad in 14 Tagen vor die Linse liefen.
Markus Kaesler, international bekannt in Heidelberg nicht zuletzt durch seine pinhole-Fotografien, porträtiert mit Mundnasenschutzmaske sowohl die Zeit seit dem ersten Tag der Mundschutzpflicht in Baden-Württemberg am 27.4.2020 als auch sich selbst, und orientiert sich mit seiner Serie „corona diary” formal an die 1927 von László Moholy-Nagy formulierte Forderung nach der „Übernahme der Röntgen – Erfahrung in die Fotografie in Bezug auf Perspektivlosigkeit und Durchdringung“ . (László Moholy-Nagy, Die Beispiellose Fotografie, in: Das deutsche Lichtbild, 1927, X.) Die zwölf ausgesuchten Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind in jeder Hinsicht ein Kontrast zu den Hautkontakt und Flüssigkeiten verströmenden Bildern von „Zero Distance”.
Architekt und Stadtfotograf Oliver Mezger bietet mit seinen Aufnahmen „im Grünen” eine Art wohltuende Emulsion für die Augen zwischen Farbenpracht und Schwarzweiß an. Sein Blick entdeckt das Unbeachtete, Unbedachte, Skandalferne. Wie Ausschnitte aus dem Weltall wirken manche Nahaufnahmen von Schuppen, Flechten und Moosen des Gartens der Abtei Neuburg in Heidelberg, die er über den Zeitraum eines Jahres fotografiert hat.