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Anstieg bei Corona-Neuinfektionen: OB Würzner appelliert, Regeln konsequent einzuhalten – Überschreitung der Vorwarnstufe droht / Ausweitung der Maskenpflicht und Einschränkungen möglich
Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner appelliert angesichts deutlich steigender Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen zu maximaler Rücksicht und konsequenter Einhaltung der Regeln: „Die meisten Heidelbergerinnen und Heidelberger verhalten sich seit Beginn der Pandemie vorbildlich. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Die Infektionszahlen steigen aktuell dennoch leider deutlich an. Jeder Einzelne ist gefordert, sich weiter konsequent an die AHA-Formel aus Abstand, Hygiene und Alltagsmaske zu halten, um sich selbst und alle Mitmenschen zu schützen. Bitte lüften Sie regelmäßig geschlossene Räume und nutzen Sie die Corona-Warn-App. Wir müssen jetzt den Anstieg der Infektionszahlen stoppen. Ansonsten sind neue Einschränkungen etwa bei Feiern und Zusammenkünften unvermeidlich. Wir bereiten uns darauf vor, im öffentlichen Raum eine Maskenpflicht an stark frequentierten Bereichen einzuführen, etwa am Bismarckplatz und auf der Hauptstraße.“
55 aktive Erkrankungen: Höchster Wert seit 23. April
Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises meldet am Montag, 12. Oktober 2020, für Heidelberg 13 neue Coronavirus-Fälle. Aktuell gibt es im Stadtgebiet damit 55 aktive Erkrankungen. Das ist der höchste Wert seit dem 23. April. Die 7-Tages-Inzidenz ist auf 29,3 gestiegen: In den vergangenen sieben Tagen sind damit in Heidelberg auf 100.000 Einwohner gerechnet knapp 30 Personen neu erkrankt. Damit unterschreitet die Stadt Heidelberg nur noch knapp die vom Land definierte „Vorwarnstufe“ von 35 Fällen je 100.000 Einwohner.
Ab einer Überschreitung von 35 Fällen je 100.000 Einwohner empfiehlt die Bund-Länder-Kommission Maßnahmen, die insbesondere der Verbreitung von Infektionen im Rahmen von Feierlichkeiten im Familien- und Freundeskreis vorbeugen sollen. Bei mehr als 50 Fällen sollen weitere Verschärfungen erfolgen wie Erweiterungen der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, die Einführung von Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und weitergehende Beschränkungen der Teilnehmerzahlen für Veranstaltungen und insbesondere für Feiern, auch im privaten Rahmen.
„Planet Dürrenmatt“ – Heidelberg erinnert mit vielseitigem Programm an den Schriftsteller und Künstler
An den berühmten Dramatiker, Erzähler, Essayisten und Künstler Friedrich Dürrenmatt erinnern Heidelberger Kulturinstitutionen anlässlich dessen 30. Todestags im Dezember 2020 und des 100. Geburtstags im Januar 2021. Im Zentrum der Heidelberger Aktivitäten steht dabei nicht allein der weltberühmte Schriftsteller und Dramatiker Dürrenmatt. Das Programm richtet den Blick auf den Künstler Dürrenmatt, der Zeit seines Lebens immer auch bildnerisch als Maler und Zeichner tätig war und sich dabei gesellschaftspolitischen Fragestellungen widmete, die bis heute universell gültig und von aktueller Dringlichkeit sind. Mit dem Veranstaltungsprogramm soll der „Planet Dürrenmatt“ dabei noch einmal zur Geltung gebracht und im Kontext zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstlern grenzüberschreitend weitergedacht werden. Das Heidelberger Programm geht auf die Initiative von Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner zurück.
Friedrich Dürrenmatt hatte nicht nur in seiner schweizerischen Heimat, sondern im deutschsprachigen Raum sowie weltweit eine große Wirkung auf Literatur und Theater. Seine Dramen werden bis heute international auf die Bühne gebracht und die zahlreichen Verfilmungen seiner Werke halten seine Popularität lebendig.
Das Programm im Überblick:
- Das Kurpfälzische Museum präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Centre Dürrenmatt Neuchâtel den Karikaturisten Friedrich Dürrenmatt in seiner Sonderausstellung „Friedrich Dürrenmatt: Karikaturen – Caricatures“ (18. Oktober 2020 bis 7. Februar 2021). Als Zeichner reagierte der Schriftsteller stets auf die Auswüchse der Tagespolitik. Die Karikatur bildet daher die größte Themengruppe in seinem Werk. Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/französisch). Eine ebenfalls zweisprachige Publikation mit Beiträgen von Régine Bonnefoit, Pierre Bühler, Peter Gasser, Philippe Kaenel und Myriam Minder begleitet die Ausstellung. Das Museum bietet unter anderem regelmäßig thematisch ausgerichtete Führungen an mit der Ausstellungskuratorin Prof. Dr. Régine Bonnefoit (Université de Neuchatel) sowie das Format „Kunst am Mittag“. Die Museumspädagogik entrichtet ein Begleitprogramm für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene. Aktuelle Informationen zur Ausstellung unter www.museum.heidelberg.de.
- Das Karlstorkino Heidelberg zeigt im Rahmen der Ausstellung zwei Dürrenmatt-Verfilmungen:
den Klassiker „Es geschah am hellichten Tag“ (10. Januar 2021, 19 Uhr) aus dem Jahr 1958 mit Heinz Rühmann sowie „Der Richter und sein Henker“ (13. Januar 2021, 19 Uhr) aus dem Jahr 1975. Beide Abende werden moderiert von Josua Walbrodt M.A., Co-Kurator der Sonderausstellung „Friedrich Dürrenmatt: Karikaturen – Caricatures“. - Die Stadtbücherei Heidelberg präsentiert vom 13. Oktober 2020 bis 24. Februar 2021 unter dem Titel „Friedrich Dürrenmatts Werke in internationalen Übersetzungen“ in einer Vitrinen-Ausstellung die Übersetzungs-Sammlung des Diogenes Verlags Zürich, ergänzt durch Buchgeschenke der Literaturstädte im Netzwerk der UNESCO Creative Cities of Literature „zum Anfassen“: Dürrenmatt-Werke auf Katalanisch, Spanisch, Russisch, Kurdisch, Chinesisch, Koreanisch und vieles mehr. Auch zu dieser Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm:
- Das Ensemble „die artverwandten“ zeigt das Live-Hörspiel „Der Besuch der alten Dame“ (4. und 6. November 2020, 19.30 Uhr, Stadtbücherei Heidelberg).
- Am 24. November 2020 erinnert der Historiker und Journalist Eberhard Reuß, seit über drei Jahrzehnten als Reporter und Autor beim SWR-Rundfunk und in der Mannheimer SWR-Fernsehredaktion tätig, an Dürrenmatts Theaterarbeiten in Heidelberg, Mannheim sowie Schwetzingen und präsentiert aus diesem Anlass in der Stadtbücherei Heidelberg Schätze aus dem Archiv des Südwestrundfunks.
- Am 24. November eröffnet zudem die Graphic Novel-Ausstellung „Romulus der Große“: Unter der Leitung des in Mannheim lebenden Grafik-Designers und Illustrators Ansgar Lorenz beschäftigt sich eine Klasse des Berufskollegs Grafik-Design der Johannes-Gutenberg-Schule in einem einwöchigen Workshop mit den Werken von Friedrich Dürrenmatt. Die so entstandene Graphic Novel-Serie wird bis 30. Januar 2020 in der Stadtbücherei Heidelberg gezeigt.