Heidelberg: Stadtnotizen 22.10.2020

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Nachtbürgermeisterin/Nachtbürgermeister für Heidelberg: weitere Beratungen ab 4. November

Über die Besetzung der Position einer Nachtbürgermeisterin oder eines Nachtbürgermeisters für die Stadt Heidelberg wird im Ausschuss für Wirtschaft und Wissenschaft am 4. November 2020 weiter beraten. Dort werden den Gemeinderätinnen und -räten alle Bewerbungen vorgelegt, aus denen sie dann auswählen werden, wen sie im nächsten Haupt- und Finanzausschuss am 24. November 2020 persönlich anhören wollen. Dort soll dann auch besprochen werden, wann die Position in welchem Umfang mit wem besetzt wird. Darauf haben sich die Mitglieder des Ausschusses in ihrer Sitzung am 21. Oktober 2020 geeinigt.

Nach der öffentlichen Online-Abstimmung und der Bekanntgabe der drei favorisierten Bewerbungen durch die Jury im Juli 2020 war geplant gewesen, dass der Gemeinderat am 8. Oktober 2020 eine finale Entscheidung trifft. Diese war aufgrund der Corona-bedingten Sondersituation des städtischen Finanzhaushalts verschoben worden. Zudem steht noch die Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu den Sperrzeiten aus.


Arbeitgeberin Stadt: Position der Frauen verbessert sich – aber sie sind selten Chefin – Gleichstellungsbericht zeigt Erfolge und Handlungsbedarf

Die Stadt Heidelberg hat als Arbeitgeberin Erfolge vorzuweisen, es gibt aber auch Handlungsbedarf: Dem aktuellen Gleichstellungsbericht zufolge hat sich die Position der Frauen verbessert, beispielsweise beim Beschäftigungsanteil und beim Arbeitsvolumen. Sie sind aber viel seltener in Führungspositionen anzutreffen. Zudem verdienen Frauen im Vergleich mit den männlichen Beschäftigten – trotz Bezahlung nach Tarifrecht – durchschnittlich noch immer weniger.

Den Bericht zur „Umsetzung der Dienstvereinbarung zur Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Stadtverwaltung Heidelberg“ hat das städtische Amt für Chancengleichheit am 20. Oktober 2020 im Ausschuss für Soziales und Chancengleichheit vorgelegt. Der Bericht spiegelt den Stand der Gleichstellung im Vergleichszeitraum der Jahre 2013 und 2018 wider. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Erfolge bei der Gleichstellung von Frauen und Männern:

  • Frauen sind überdurchschnittlich erfolgreich beim Zugang zur Stadt Heidelberg als Arbeitgeberin. Ihr Beschäftigungsanteil – insbesondere unter den Jüngeren – und ihr Arbeitsvolumen steigen an.
  • Im gehobenen Dienst sind Frauen stark vertreten.
  • Frauen werden häufiger bei Höhergruppierungen und Beförderungen berücksichtigt als ihre männlichen Kollegen.

Handlungsbedarf bei der Gleichstellung von Frauen und Männern:

  • Obwohl eine Mehrheit der beruflichen Aufstiege auf Frauen entfällt, werden sie bei Beförderungen und Höhergruppierungen im höheren Dienst seltener berücksichtigt.
  • In höheren Führungspositionen wie der Dezernatsebene und in Amtsleitungen sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Lediglich unter den stellvertretenden Abteilungsleitungen ist die schon seit 1995 von der Stadt Heidelberg angestrebte Parität in allen Führungspositionen erreicht.
  • Frauen verdienen im Durchschnitt nach wie vor weniger; ein unbereinigtes Entgeltgefälle zu Ungunsten der Frauen besteht trotz Bezahlung nach Tarifrecht fort. 2018 lag das unbereinigte Entgeltgefälle der Stadtverwaltung mit sechs Prozent jedoch unter dem Durchschnitt auf Bundesebene und in Baden-Württemberg mit jeweils 21 Prozent. Im Öffentlichen Dienst lag das unbereinigte Entgeltgefälle im bundesweiten Durchschnitt 2018 bei neun Prozent. Beim unbereinigten Entgeltgefälle handelt es sich um die Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten von Frauen und Männern. Strukturell bedingte Unterschiede durch Branchenwahl, Qualifikationsgrad, Arbeitserfahrung oder berufliche Auszeiten werden hier nicht gesondert berücksichtigt.
  • Klassische Geschlechterrollen durch Frauen und Männer bei der Berufs- und Ausbildungswahl, bei der Ausübung von Erwerbsarbeit und bei der Elternschaft haben Fortbestand. Grund dafür ist, dass beispielsweise vorwiegend Frauen Elternzeiten nehmen. Zudem ist die Teilzeitquote der Frauen mit 49 Prozent noch immer sehr hoch – sie steht einer Teilzeitquote von acht Prozent bei den Männern gegenüber.

Seit 25 Jahren arbeitet die Stadt Heidelberg an der Gleichstellung von Frauen und Männern

Bereits 1995 wurde die „Dienstvereinbarung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“ erstmals von der Stadt Heidelberg unterzeichnet. Gleichzeitig wurden zahlreiche Messgrößen der Gleichstellung definiert. Der aktuelle Bericht analysiert den Fortschritt in der Gleichstellung mithilfe von Personaldaten der Stadtverwaltung. Der Gleichstellungsbericht steht zum Download bereit unter: https://www.heidelberg.de/chancengleichheit > Geschlechtergerechtigkeit > Geschlechtergerechtigkeit im Beruf > Frauen und Männer in der Stadtverwaltung.


Stadt und Kooperationspartner bringen Betriebliches Mobilitätsmanagement auf den Weg – Neues Förderprogramm für Unternehmen / Wichtiger Beitrag für den Klimaschutz

Die Stadt Heidelberg und ihre Kooperationspartner bringen ein Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) auf den Weg. Das Förderprogramm bietet Unternehmen, Institutionen und Betrieben die Möglichkeit, passgenaue Lösungen zu finden, um das betriebliche Verkehrsverhalten effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Der Umstieg auf den ÖPNV oder das Rad, mehr Angebote für Home-Office sowie ein nachhaltiges Fuhrparkmanagement mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen können hierdurch gefördert werden. Das Programm startet zunächst als Pilotprojekt mit Unternehmen und Institutionen im Neuenheimer Feld sowie mit Veranstaltungen für Kleinst- und Kleinunternehmen im gesamten Stadtgebiet und soll, vorbehaltlich der Haushaltsentwicklung, dann allen Unternehmen, Institutionen und Betrieben in Heidelberg offenstehen.

Das BMM ist als Kooperationsprojekt angelegt – zwischen der Stadt Heidelberg, der Industrie- und Handelskammer (IHK), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur, der Kreishandwerkerschaft, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde am Mittwoch, 21. Oktober 2020, unterzeichnet.

„Das Betriebliche Mobilitätsmanagement ist nachhaltig und hilft Unternehmen, Beschäftigten und Bürgerinnen und Bürgern: So kann zum Beispiel der Straßenverkehr in Heidelberg entlastet sowie das Zeit- und Kostenbudget von Beschäftigten für deren Arbeits- und Dienstwege reduziert werden. Gleichzeitig leisten Unternehmen und Institutionen mit der Teilnahme am BMM einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

„Wir unterstützen dieses Projekt, da es die Unternehmen im Neuenheimer Feld als Arbeitgeber attraktiver macht. Da diese Unternehmen Innovationstreiber sind, leisten wir so auch einen Beitrag zum Wachstum der Region“, erklärt Andreas Kempff, Geschäftsführer Industrie, Innovation, Unternehmensförderung der IHK Rhein-Neckar.

„Das Vermeiden und Verlagern von Verkehren ist besonders wichtig. Dabei wird die Vermeidung des Verkehrs oft missverstanden: Vorrangiges Ziel ist es nicht, Verkehr zu unterbinden, sondern die Verkehrswege zu verkürzen, zu optimieren oder die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen“, sagt Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer Klimaschutz- und Energie- Beratungsagentur
Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH.

Verkehrsentwicklungsplan: Mehr Angebote im Mobilitätsmanagement

Die Situationsanalyse des Verkehrsentwicklungsplans, der derzeit neu aufgestellt wird und den Rahmen für alle Heidelberger Verkehrsprojekte bis 2035 bildet, hatte den Ausbau der Angebote im Mobilitätsmanagement für Unternehmen und Institutionen empfohlen. Der Grund: Als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort besitzt die Stadt Heidelberg ein zunehmendes Verkehrsaufkommen. Fast 68 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pendeln laut dem Pendlerbericht 2020 aus dem Umland nach Heidelberg. Im Zuge des BMM sollen nun neue und kreative Lösungen für deren Arbeitswege gefunden werden.

Wie sieht das Förderprogramm aus?

Die Förderung besteht aus je vier individuellen Beratungen im Unternehmen durch eine externe Firma sowie aus gemeinsamen Workshops in einem Zeitraum von etwa zehn Monaten. Die Workshops werden von den Kooperationspartnern IHK (Thema zum Beispiel betriebliche Vorteile), DGB (BMM aus Sicht der Beschäftigten), rnv (Analyse der Arbeitgeberstandorte auf Basis der Pendlerwege) und VRN (Planung des Verkehrskonzepts) unterstützt. Auf einer Analyse aufbauend, wird für die Teilnehmenden ein Konzept entwickelt, dessen Umsetzung von den Beratenden begleitet wird.

Für das Förderprogramm zahlen die teilnehmenden Unternehmen, Institutionen und Betriebe einen geringen Eigenanteil, gestaffelt nach der Anzahl der Beschäftigten. Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat. Geplant sind ebenfalls ein jährliches Netzwerktreffen sowie ein gemeinsamer Best-Practice-Bericht.

BMM als Teil von #HD4climate: Heidelbergs großer Klimaschutz-Aktionsplan

Auf ihrem Weg zur klimaneutralen Stadt hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest. Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).

Die Steuerung des BMM übernimmt die neue Wirtschaftsverkehrsbeauftragte der Stadt beim Amt für Verkehrsmanagement, Kassiani Herzog, Kontakt: wirtschaftsverkehr@heidelberg.de, Telefon: 06221 58-30566.

Weitere Informationen im Internet unter
www.heidelberg.de/mobilitätsmanagement


 

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