Stuttgart / Mannheim – Punktlandung bei der Modernisierung der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart. In 205 Tagen wurde die 99 Kilometer lange Strecke für 183 Millionen Euro komplett erneuert. Ab 1. November 2020 sind die Fahrgäste wieder in 37 Minuten zwischen Mannheim und Stuttgart unterwegs.
Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und der DB-Konzernbevollmächtigte für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, nahmen heute die modernisierte Schnellfahrstrecke beim Marksteintunnel in der Nähe von Vaihingen an der Enz bei einem Pressetermin symbolisch wieder in Betrieb.
„Ich freue mich, dass unsere Fahrgäste pünktlich zum 1. November wieder schnell und komfortabel zwischen Mannheim und Stuttgart unterwegs sein können“, so DB-Konzernbevollmächtigter Krenz. „Das Baupensum war enorm. Umso mehr gilt mein Dank allen Beteiligten, die hervorragende Arbeit geleistet haben. Sie haben mit ihrem Einsatz dafür gesorgt, dass wir das anspruchsvolle Projekt im geplanten Zeit- und Kostenrahmen abschließen können. Und ich danke ausdrücklich unseren Fahrgästen für ihre Geduld in den letzten sechs Monaten.“
Parlamentarischer Staatssekretär Steffen Bilger: „Erhalt und Modernisierung unseres Schienennetzes schreiben wir groß, investieren bundesweit Milliarden in unsere Infrastruktur. Das zeigt sich auch hier vor Ort. Die Deutsche Bahn hat hervorragende Arbeit geleistet. Die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart ist nun wieder voll leistungsfähig. Pendler und Reisende erhalten wieder beste Bahn-Qualität, kommen pünktlich und schnell an ihr Ziel. “
Verkehrsminister Winfried Hermann: „Die Sanierung und Sperrung der Strecke war eine Belastung für die Fahrgäste, aber dringend nötig. Die Umwege auf den alten Strecken haben bewusst gemacht, welchen Zeitvorteil und wie viel Kapazität die Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart hat. Ich freue mich zusammen mit vielen Fahrgästen, dass man wieder in der halben Zeit die Strecke schafft – und dass der Nahverkehr auf den Ausweichstrecken auch wieder ungestört funktioniert.“
Die 99 km lange Schnellfahrstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart wurde 1991 in Betrieb genommen. Sie verläuft durch geologisch anspruchsvolles Gebiet und führt durch 15 Tunnel mit in Summe 31 km Länge und über 90 Brücken.
Hochgeschwindigkeitszüge fahren mit bis zu 280 km/h, auch Nahverkehrs- und Güterzüge nutzen die Strecke. Rund 24 Millionen Fahrgäste jährlich sind zwischen Mannheim und Stuttgart unterwegs.
Nachhaltiges und kundenfreundliches Bauen
Nach mehrjähriger Planung und Vorbereitung haben die Arbeiten am 10. April 2020 begonnen. Erneuert wurden 190 Kilometer Gleise, 54 Weichen und 300.000 Schwellen. Dabei achtet die Deutsche Bahn auch auf Nachhaltigkeit. Neben 200.000 Tonnen Neuschotter wurden 240.000 Tonnen wiederaufbereiteter Altschotter eingebaut. Eine halbe Million Tonne Material wurden im Rahmen der rund sechsmonatigen Sperrung bewegt.
Die DB hat die umfangreichen Arbeiten gebündelt und mit modernsten Bauverfahren durchgeführt. Mit dem kundenfreundlichen Bauen ist es gelungen, die Sperrzeit zu verkürzen und fast 23.000 Zugausfälle zu vermeiden.
Erneuerung der DB-Schnellfahrstrecken
Mit den ersten Schnellfahrstrecken Hannover – Würzburg und Mannheim –Stuttgart begann eine neue Ära im Bahnverkehr. Nach rund 30 Jahren werden sie noch bis 2023 fit für die Zukunft gemacht. 2019 hat die DB bereits den Abschnitt Hannover – Göttingen saniert, nach Mannheim – Stuttgart in diesem Jahr geht es 2021 zwischen Göttingen und Kassel weiter.
Weitere Informationen unter: www.deutschebahn.com/schnellfahrstrecken