Heidelberg – Mehr Sicherheit im Alltag – nicht nur bei der Brandbekämpfung, sondern auch im Verkehr: Die Feuerwehr Heidelberg hat zehn Großfahrzeuge mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet, um die Gefahr für Radfahrer und Fußgänger durch den „toten Winkel“ zu verringern. Das kamera- und radargestützte System wird an der Beifahrerseite der Fahrzeuge unterhalb der Rückspiegel installiert. Beim Abbiegen wird der Fahrer akustisch und optisch über einen Monitor mit integrierter LED gewarnt, wenn sich eine Person im toten Winkel befindet.
Heiko Holler, Leiter der Feuerwehr Heidelberg: „Auf dem Weg zu einem Einsatz zählt meistens jede Minute. Trotz des Zeitdruckes steht aber auch hier die Sicherheit aller an erster Stelle. Denn nur wer die Einsatzstelle sicher erreicht und niemanden auf der Anfahrt gefährdet, kann anderen am Einsatzort helfen. Unsere Löschfahrzeuge sind bis zu sieben Meter lang und rund 15 Tonnen schwer. Die Fahrer müssen auch auf dem Weg zum Einsatz ruhig bleiben und alle Verkehrsteilnehmer im Blick behalten. Der neue Abbiegeassistent hilft ihnen dabei gerade im Stadtverkehr enorm. Die ersten Erfahrungen sind sehr positiv: Unsere Fahrer freuen sich über die wertvolle Unterstützung und die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger steigt.“
Aktiviert wird die automatische Erkennung bei Betätigung des Blinkers oder einem entsprechenden Lenkeinschlag. Das System hat Radfahrer und Fußgänger in einem Bereich von acht Metern nach hinten, einem Meter nach vorne und drei Metern zur Seite im Blick – und geht damit deutlich über die technischen Mindestempfehlungen hinaus.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Abbiegeassistenten werden auch zwei neue Fahrzeuge für die Feuerwehr, die aktuell noch gebaut werden, direkt mit dem System ausgeliefert. Für ein weiteres Fahrzeug wurde jüngst aus Landesmitteln ein Zuschuss für eine Nachrüstung bewilligt. Die Nachrüstung der ersten zehn Fahrzeuge mit Abbiegeassistenten wurde durch das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gefördert. Insgesamt 15.000 Euro standen der Feuerwehr Heidelberg zur Verfügung – die maximal mögliche Förderhöhe. Die Fahrzeuge sind bei der Berufsfeuerwehr und bei der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz.