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Baustelle am Europaplatz: Gebäude wachsen auf Höhe des Querbahnsteigs heran – Bau von 105 Mietwohnungen hat begonnen / Fassaden-Muster vorübergehend zur Ansicht
Der Europaplatz und das umliegende Ensemble aus fünf Gebäuden nehmen konkrete Formen an. Auf der Baustelle südlich des Hauptbahnhofs sind die Geschosse so weit in die Höhe gewachsen, dass sie bis an den Querbahnsteig hereinreichen. Teils werden sie weiter erhöht, teils werden sie als Untergeschosse den neuen Europaplatz tragen. Damit wird jetzt sichtbar, was bereits lang geplant ist: Wer künftig den Hauptbahnhof in Richtung Bahnstadt verlässt, erreicht über einen Verbindungssteg vom Querbahnsteig über den Max-Planck-Ring bequem und barrierefrei den neuen Europaplatz und seine Gebäude, die einen Mix aus Wohnen und Arbeiten, Geschäften, Gastronomie und Büroräumen bieten.
Auf der Baustelle, die mit ihren acht Kränen von Weitem sichtbar ist, haben auch die Arbeiten für den Bau der ersten Wohnungen begonnen. Diese befinden sich im Wohn- und Geschäftshaus mit den Adressen Europaplatz 12-17 und Max-Planck-Ring 2-12 und liegen auf der westlichen Seite des Baufeldes hin zur Czernybrücke. Insgesamt entstehen dort 105 Mietwohnungen verschiedener Größen mit einer Gesamtfläche von etwa 8.000 Quadratmetern. Der Start der Vermietung ist für das zweite Quartal 2022 geplant.
20 Prozent dieses Wohnraums werden als geförderte Wohnungen angeboten. Mieterinnen und Mieter zahlen dort nur 67 Prozent der ortsüblichen Miete. Diese Vorgabe orientiert sich am Heidelberger Baulandmanagement, geht aber mit einer Bindungslaufzeit von 25 Jahren noch einmal deutlich weiter, denn diese liegt aktuell bei zehn Jahren. Die Bahnstadt leistet somit weiter einen wichtigen Beitrag zur Zielerfüllung des Handlungsprogramms Wohnen und dessen 10-Punkte-Papier, das im Juli 2020 vom Gemeinderat verabschiedet wurde.
Auch bei den weiteren Gebäuden geht es voran. Die ersten Geschosse der beiden Büro- und Geschäftshäuser auf der östlichen Seite sind fertiggestellt. Ebenso die Untergeschosse des künftigen Vier-Sterne-Superior-Hotels der ATLANTIC Hotels Management GmbH. Die Fundamente für das Parkhaus unter dem Europaplatz sowie das Büro- und Geschäftshaus, das direkt am Czernyring liegt, sind gegossen. Dort beginnt nun der Bau der Gebäude. Insgesamt ist eine Bauzeit von etwa drei Jahren geplant. Die ersten Gebäude sollen im zweiten Quartal 2022 fertiggestellt werden. Dann soll auch der direkte Übergang mit einem Verbindungssteg vom Querbahnsteig über den Max-Planck-Ring zum Europaplatz möglich sein.
Prüfung von Qualität und Optik / Robuster Naturstein ausgewählt
Wie die Fassade der Bürogebäude einmal aussehen wird, ist derzeit am Fußweg zu sehen, der vom Südausgang des Hauptbahnhofs zum Czernyring führt. Dort steht vorrübergehend ein Muster, das einen Ausschnitt der Fassade mit drei Fenstern zeigt. Für die Fassade wird Dietfurter Kalkstein verwendet, ein robuster und langlebiger Naturstein. Das Muster dient dazu, Qualität und Optik der Fassade zu prüfen, bevor mit dem Bau der Obergeschosse begonnen wird. Bauherr ist die Gustav Zech Stiftung Management GmbH, die das neue Ensemble aus fünf Gebäuden samt Freiräumen nach den Plänen des Büros Winking Froh Architekten sowie der POLA Landschaftsarchitekten aus Berlin baut. Stiftung und Stadtverwaltung haben das Modell der Fassade begutachtet und zeigten sich zufrieden.
Weitaus größtes Bahnstadt-Projekt – mit Blick auf Bauvolumen und Kosten
Begonnen hatten die Arbeiten im Oktober 2019. Das war der Startschuss für das vom Bauvolumen und den Baukosten weitaus größte Projekt der Bahnstadt. Rund um den Europaplatz sind insgesamt fünf Gebäude geplant. Dort soll ein lebendiges Quartier mit Büros und Privatwohnungen, Gastronomie und Einzelhandel entstehen. Die Gebäude des Europaplatzes werden, wie für die Bahnstadt üblich in Passivhausbauweise errichtet. Künftige Nutzer sind unter anderem die Sparkasse Heidelberg und die Heidelberger Volksbank.
Die Stadt Heidelberg stellt den öffentlichen Teil des Europaplatzes her und ist für eine Fläche von rund 6.600 Quadratmetern zuständig. Das sind etwa 75 Prozent des gesamten Europaplatzes. Dort liegt auch eine Rampe, über die Radfahrende zur darunter gelegenen Fahrradgarage mit rund 1.600 Plätzen gelangen. Weitere rund 300 Fahrrad-Stellplätze befinden sich oberhalb. Zugleich gibt es eine Tiefgarage mit 750 Parkplätzen sowie Ladeplätzen für Elektroautos. Der Baubeginn des Europaplatzes selbst ist in Abhängigkeit von der Fertigstellung der Gebäude voraussichtlich für den Herbst 2021 geplant.
Heidelberg bietet 547 zusätzliche Wohnungen – Stadt legt Bautätigkeitsbericht 2019 vor / Hoher Anstieg bei Baugenehmigungen und neuer Wohnraum für Familien
Die Stadt Heidelberg wächst: 2019 standen 547 zusätzliche Wohnungen auf dem Heidelberger Wohnungsmarkt zur Verfügung. Damit kann das Niveau gegenüber dem Vorjahr gehalten werden (2018: 535 neue Wohnungen). Ende 2019 gab es insgesamt 19.917 Wohngebäude mit rund 77.550 Wohnungen. Das belegt der Bautätigkeitsbericht der Stadt Heidelberg. Der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss wurde im Vorfeld der Sitzung am Dienstag, 17. November 2020, im Umlaufverfahren darüber informiert. Aufgrund der Corona-Pandemie wird das Umlaufverfahren derzeit bei manchen Tagesordnungspunkten genutzt, um Sitzungen und damit die Aufenthaltsdauer der Teilnehmenden zu verkürzen.
Für die städtische Wohnungspolitik dient das Handlungsprogramm Wohnen als Grundlage. Damit setzt sich die Stadt Heidelberg für ein vielfältiges Wohnungsangebot für alle ein. Das darin festgelegte Ziel, jährlich 800 neue Wohnungen zu schaffen, konnte allerdings noch nicht erreicht werden. Sicher ist aber, dass sich das Angebot an Wohnungen in den nächsten Jahren weiter vergrößert: 739 Baugenehmigungen für neue Wohnungen wurden 2019 erteilt. Das entspricht einem Anstieg von rund 45 Prozent im Vergleich zu 2018. Zusätzlich sind 1.675 Wohnungen bereits in der Planung oder im Bau, die dann in den nächsten Jahren für viele Menschen zum neuen Zuhause werden können.
„Unser Ziel ist klar: Heidelberg braucht zusätzlichen Wohnraum mit vielfältigen Angeboten, die verschiedene Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigen. Insgesamt sind wir auf einem sehr guten Weg. Rund 2.400 neue Wohnungen werden in den nächsten Jahren entstehen. Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen – insgesamt 739 im Jahr 2019 – hat sich im Vergleich zu 2018 um rund 45 Prozent erhöht. Dazu sind über 1.600 Wohnungen noch im Bau. Am deutlichsten ist der Fortschritt in der Bahnstadt zu sehen: Mehr als jede zweite Neubauwohnung ist hier zu finden“, sagt Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck.
Mehr als die Hälfte der Neubauten in der Bahnstadt errichtet
530 Wohnungen sind in Neubauten entstanden. Der am stärksten wachsende Stadtteil ist die Bahnstadt. Mehr als die Hälfte der fertig gestellten Neubauten in Heidelberg wurde dort errichtet. Etwa zehn Prozent der Neubauten sind im Pfaffengrund zu finden und weitere zehn Prozent in der Südstadt. Für den Stadtteil Bergheim ist ein Zuwachs von rund sieben Prozent zu verzeichnen.
Die Schaffung familienfreundlicher Wohnungen ist für die zukünftige Stadtentwicklung von großer Bedeutung. Zurzeit verfügt jede siebte Wohnung über fünf oder mehr Räume inklusive Küche. Diesen Anteil gilt es in Zukunft durch Neubauvorhaben auszubauen. In der Südstadt befindet sich der überwiegende Teil der genehmigten Wohneinheiten auf den Konversionsflächen im Mark-Twain-Village und den Campbell Barracks. Auch für Senioren gibt es neue Angebote: In Kirchheim ist im Bereich des Schlosskirschenwegs ein Pflegeheim mit 110 Wohnungen geplant.
Diejenigen Bauten, die in den zurückliegenden Jahren zwar genehmigt, bis zum Jahresende aber nicht fertiggestellt wurden, werden als Bauüberhang bezeichnet. Derzeit befinden sich 1.675 Wohnungen im Bauüberhang. Das sind 9,4 Prozent mehr als 2018.
Bei der Schaffung neuen Wohnraums ist der Schutz der Umwelt wichtig. Die Stadtwerke Heidelberg versorgen über 80 Prozent der Neubauwohnungen mit Fernwärme. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Fernwärme wurde dabei von 20 auf 50 Prozent erhöht.
Insgesamt rund 77.550 Wohnungen in Heidelberg
Den Rahmen für Veränderungen im städtischen Wohnungsmarkt bildet das Handlungsprogramm Wohnen, das der Gemeinderat 2017 beschlossen hat. Im Juli 2020 hat der Gemeinderat zudem zehn Punkte zur Umsetzung des Handlungsprogramm Wohnen auf den Weg gebracht. Damit setzt sich die Stadt Heidelberg für ein vielfältiges Wohnungsangebot für alle ein. Dieses orientiert sich insbesondere an den finanziellen Möglichkeiten von Haushalten mit geringen und mittleren Einkommen. In den kommenden Jahren werden dabei die Wohnbedarfe von Starterhaushalten wie Studierenden und Auszubildenden sowie von Familien und Senioren besonders in den Fokus gerückt.
Weitere Informationen zum Thema Wohnen gibt es hier.
https://www.heidelberg.de/hd/HD/Leben/Wohnen.html
Städtischer Hochbau mit derzeit 32 Bauprojekten – Maßnahmen betreffen größtenteils Schulen
In Heidelberg wird viel gebaut und modernisiert. Das zeigt eine Auflistung aller Bauprojekte, die mehr als 100.000 Euro pro Baumaßnahme kosten und vom städtischen Hochbauamt betreut werden. Insgesamt werden derzeit 32 Bauvorhaben umgesetzt, 13 davon bewegen sich in einem Kostenvolumen von über eine Millionen Euro. Damit ist die Bautätigkeit im Hochbausektor auf einem anhaltend hohen Niveau und wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Ein wesentliches Ziel ist künftig vor allem die Wert- und Substanzerhaltung der Gebäude sowie die Schadensbeseitigung und damit die Gewährleistung eines sicheren Gebäudebetriebes. Darüber wurde der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss vor der Sitzung am Dienstag, 17. November 2020, im Umlaufverfahren informiert.
In Summe kosten die Projekte 65.651.500 Millionen Euro. Die drei teuersten Baumaßnahmen sind die Generalsanierung des Hölderlin-Gymnasium mit 21,3 Millionen Euro, der Neubau für das Haus der Jugend mit 9,4 Millionen Euro und der Umbau des Bunsen-Gymnasium für einen Ganztagsbetrieb mit 4 Millionen Euro. Der Großteil der Baumaßnahmen betrifft Schulen. In den kommenden Jahren wird der Fokus verstärkt auf der Digitalisierung von Schulen sowie dem Neu- und Umbau von Kindertageseinrichtungen liegen. Damit kommt die Stadt der dringenden Notwendigkeit nach, Betreuungsplätze weiter auszubauen.
Das Hochbauamt informiert den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss zwei Mal im Jahr über alle laufenden Hochbauprojekte, die mehr als 100.000 Euro kosten.
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen – Campaign Day von GUIDE4YOU am Mittwoch, 25. November
Der 25. November ist Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Anlässlich dieses Gedenk- und Aktionstages finden weltweit Aktionen und Veranstaltungen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Stadt Heidelberg setzt an diesem Tag im Rahmen des EU-Projekts GUIDE4YOU – welches von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen einen besseren Zugang in das bestehende Hilfesystem ermöglicht – ebenfalls ein Zeichen. Am sogenannten „Campaign Day“ gibt es am Mittwoch, 25. November 2020, stadtweit verschiedene Aktionen, um auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Aktionen zum Campaign Day
Neben den „Terres des femmes“-Fahnen, die die Stadt jedes Jahr am 25. November hisst, werden in diesem Jahr stadtweit GUIDE4YOU-Fahnen zu sehen sein, um das Projekt sichtbarer zu machen. Flaggen hängen unter anderem an der SRH Hochschule Heidelberg und am Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg. Des Weiteren beteiligen sich alle Heidelberger Aldi-Filialen an einer Bäckertütenaktion, indem sie mit Informationen zum Projekt und zum Hilfesystem bedruckte Tüten in allen Backstationen auslegen werden. Auch alle Heidelberger Rewe-Märkte, die drei Heidelberger Kaufland-Filialen und zahlreiche Apotheken und Drogeriemärkte beteiligen sich durch die Auslage von Flyern des EU-Projekts. Alle GUIDE4YOU-Kooperationspartnerinnen und -partner, das Universitätsklinikum Heidelberg, die SRH Hochschule Heidelberg, die Polizei und die Interventionsstelle für Frauen und Kinder unterstützen den Campaign Day durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit.
Unterstützt wird die Stadt ferner durch die beiden Heidelberger Zonta Clubs. Die internationale Organisation Zonta führt im Herbst alljährlich weltweit die Kampagne „Zonta Says No to violence against women“ durch. Zonta beteiligt sich dabei auch an der UN-Aktion „Orange the world“, bei der Gebäude auf der ganzen Welt in der Symbolfarbe Orange beleuchtet werden. Dies geschieht als Ausdruck des Engagements gegen Gewalt an Frauen und der Solidarität mit den Opfern. In Heidelberg erstrahlen daher am 25. November mit Unterstützung des Zonta Clubs Heidelberg und des Zonta Clubs Heidelberg Kurpfalz das Rathaus, das Schloss, das Gebäude des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums, die Mensa sowie der Science Tower der SRH Hochschule Heidelberg und die Kuppel der Sammlung Prinzhorn des Universitätsklinikums in der Farbe Orange.
Das Projekt GUIDE4YOU: Lotsensystem und anonymer Online-Fragebogen
Seit dem Start des GUIDE4YOU-Lotsenservice im Juli 2020 konnten bereits zahlreiche Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt waren, erfolgreich durch das Hilfesystem begleitet werden. Durch den direkten Kontakt zu den beiden Lotsinnen, die bei der Gewaltambulanz des Instituts für Rechts- und Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg verortet sind, konnte eine bessere Orientierung im Hilfesystem gewährleistet werden. Auch der im März gestartete Online-Fragebogen zu häuslicher Gewalt ist auf große Resonanz gestoßen. Über 200 Frauen haben ihn bereits ausgefüllt. Eine erste Auswertung des Fragebogens wird aktuell von der SRH Hochschule Heidelberg durchgeführt. Er steht bis Juli 2021 in acht Sprachen unter www.heidelberg.de/guide4you zur Verfügung.
Dieses Projekt wird kofinanziert durch das Programm Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft (2014-2020) der Europäischen Union.
Die Stadt Heidelberg setzt sich dafür ein, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen
Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt innerhalb einer Beziehung. An jedem zweiten bis dritten Tag stirbt eine Frau an den Folgen von Gewalt, die von ihrem Partner oder Ex-Partner ausgeübt wurde. Die Dunkelziffer der Gewalt an Frauen ist viel höher. Die Stadt Heidelberg setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und privaten Raum zu bekämpfen (www.heidelberg.de/chancengleichheit). So wurden bereits zahlreiche Initiativen, Strukturen und Gremien – wie das Heidelberger Interventionsmodell, das Frauen-Nachttaxi oder der städtische Runde Tisch gegen Gewalt im Geschlechterverhältnis – etabliert, um durch kontinuierliche Präventionsarbeit sowie Hilfe- und Schutzmaßnahmen für Betroffene gegen Gewalt vorzugehen. Mehr als 750.000 Euro werden von der Stadt pro Jahr für Präventionsmaßnahmen und helfende Projekte ausgegeben.