„Ohne Kunst und Kultur wird’s still“ lautet der Name der von der Plattenfirma Universal Music ins Leben gerufenen Aktion und gleichzeitig auch die beunruhigende Losung, welche unsere Gesellschaft nun schon fast das ganze Jahr 2020 in Atem hält.
Der zweite Lockdown trifft die ohnehin schon angegriffene Kulturszene umso härter – nicht nur, weil sich die vereinbarten Hilfen vom Staat flächendeckend als unzureichend erwiesen haben, auch geben die aktuellen Maßnahmen eine eindeutige Priorisierung wieder: Während Geschäfte geöffnet bleiben, sind es vor allem die Kulturschaffenden, die unter den neuen Einschränkungen leiden. Doch zeigt sich die Szene auch in Krisenzeiten gewohnt kreativ.
Zwischen Unverständnis und vorsichtigem Optimismus
Gerade zur Vorweihnachtszeit zieht es viele Menschen ins Theater, ins Kino oder in stimmungsvolle Konzertsäle. Für Kultureinrichtungen ist der November ein bedeutsamer Monat, der in diesem Jahr Schließungen zum Opfer fällt. So ist es kaum verwunderlich, dass ein offener Brief des Staatstheaters Mainz ein nahezu vernichtendes Statement fällt: Die Schließungen von Theater seien eine „sinnlose Maßnahme“, die der gesamten Gesellschaft schade. Digitale Formate seien ein unzureichender Ersatz, mit dem man „den analogen Phantomschmerz“ nicht mildern wolle. Stephan Denzer jedoch, ehemalige Teamleitung der Abteilung Kabarett und Comedy beim ZDF und seit 2019 Geschäftsführer im Unterhaus Mainz, zeigt sich angesichts der Schließungen fast schon optimistisch: Man wolle den „Krisenmodus“ der letzten Monate weiter perfektionieren, doch räumt Denzer auch ein, dass dies ohne Fördergelder und Spenden nicht möglich gewesen wäre. Diese beiden Positionen bilden in etwa das Meinungsbild ab, welches sich durch die Kulturszene in Rheinland-Pfalz zieht. Die Herausforderung, auch den zweiten Lockdown zu überstehen, ist fast unüberwindbar. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sämtliche Kultureinrichtungen sich viel Mühe mit Hygienekonzepten gegeben haben, stoßen die erneuten Schließungen auf Unverständnis. Allerdings überzeugt die Szene abermals mit einer hohen Anpassungsfähigkeit: Die Kreativität, mit welcher viele Kulturschaffende sich an die ungewöhnliche Situation anpassen, erscheint fast wie ein Lichtblick.
Digitale Formate: Notlösung, aber auch Chance?
Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz gab unlängst bekannt, dass Streaming-Angebote und weitere Ersatzformen in Planung seien – so beispielsweise ein Video-Format, welches dem Publikum einen Mix aus Konzert und Diskussion darbieten könnte. Auch die Kooperation mit der Kirche, welche geöffnet bleiben darf, wird weiterhin in Erwägung gezogen: Schon im Frühjahr gab es Zusammenarbeiten in Form von musikalischen Andachten. Doch nicht nur die großen kulturellen Einrichtungen planen um: Auch Festivals und andere Events in Rheinland-Pfalz bewegen sich in die Netzwelt. Als Beispiel wäre etwa das Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE zu nennen, welches Mitte November über den eigenen Vimeo-Kanal Werke aufstrebender Filmemacherinnen präsentiert. Auch die „Lange Nacht der Kunst und Genüsse“ verlagerte sich in diesem Jahr ins Fernsehen, wo Auftritte verschiedener Musiker ohne Publikum dargeboten wurden. Das Ludwig Museum und viele weitere bieten digitale Ausstellungen an, welche Kunst im eigenen Wohnzimmer erfahrbar machen. Natürlich sind die meisten Lösungen aus der Not entstanden. Doch stellt sich auch die Frage, ob die digitalen Formate nicht auch in Zukunft eine attraktive Möglichkeit darstellen könnten, Kunst und Kultur zugänglicher zu machen.
Der Weg ins Internet – Tipps für Künstler
Selbstständige Künstler und Musiker haben in Zeiten der Pandemie das Nachsehen. Konzerte und Ausstellungen zu streamen oder anderweitig online verfügbar zu machen ist zwar theoretisch jedem möglich, doch mangelt es vielen an Sichtbarkeit im Netz, um ihre Angebote sprichwörtlich „an den Mann zu bringen“. Obwohl Social-Media-Kanäle und eine eigene Webseite für Künstler und Musiker schon seit längerer Zeit ein nahezu unverzichtbares Werbemittel darstellen, lohnt es sich gerade jetzt, zusätzliche Bemühungen in das digitale Ansehen zu stecken. Als besonders hilfreicher Weg hat sich die SEO Optimierung erwiesen, welche die Anpassungen von Webseiten die Richtlinien von Suchmaschinen wie Google und Bing meint – und so für eine bessere Positionierung in den Ergebnislisten sorgt. Der Grund, weshalb es sich in Zeiten der Krise besonders lohnt, sich für diese Werbemöglichkeit zu öffnen, ist offensichtlich: Nicht nur die Künstler selbst leiden, auch die Gesellschaft sehnt sich nach Kultur und recherchiert diese zunehmend online. Wer also besonders gut gefunden wird, kann von einem großen Publikum profitieren. Auch ist es gerade für Künstler wichtig, den Kontakt zu seinem Publikum aufrechtzuerhalten. Deswegen sollte insbesondere in den sozialen Medien der Kontakt gesucht werden. Hier kann ebenso dazu aufgerufen werden, finanzielle Unterstützung zu leisten – etwa in Form von Spendenaufrufen, dem Kauf von Musik und Merchandise oder auch Eintrittskarten für das kommende Jahr.