Kaiserslautern – „Liebe Sanja B., ich wünsche Ihnen, dass Sie gute Kontakte finden, dass Sie Hilfe und Unterstützung bekommen, um sich in KL heimisch zu fühlen.“
So lautete einer der guten Wünsche, die Lautrer Bürgerinnen und Bürger der jungen Einzelhandelskauffrau via Postkarte mit auf den Weg gegeben haben. Sanja B. ist eine von insgesamt fünf in Kaiserslautern lebenden Flüchtlingen, die sich bereit erklärt hatten, sich von Fotograf Thomas Brenner für die Plakataktion „Willkommen in Kaiserslautern“ fotografieren zu lassen. Eine Woche lang waren die Plakate Ende März überall in der Stadt zu sehen, das erste Kontingent an zugehörigen Postkarten war danach an verschiedenen Stellen in der Stadt zu bekommen.
Mithilfe der bereits frankierten Postkarten („Porto zahlt Empfänger“) können alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sich direkt mit den porträtierten Flüchtlingen in Verbindung setzen. Die Postkarten landen allerdings zunächst bei der Stabsstelle Asyl. Das erste Kontingent wurde nun an die Porträtierten zurückgegeben.
„Insgesamt 32 Karten sind in den gut sieben Wochen seit Start der Aktion bei uns eingetroffen“,
freut sich Alexander Pongracz, der die Karten zusammen mit Fotograf Thomas Brenner in der Unterkunft am Asternweg vorbeibrachte. Das Feedback sei uneingeschränkt positiv.
„Alle 32 Karten enthalten ernst gemeinte und wirklich nett formulierte Wünsche“,
so Pongracz. Sanja B., die ebenfalls vor Ort war, freute sich besonders über die Postkarten, die sie von Kindern bekommen hatte.
„Es ist schön zu sehen, dass die Kampagne bereits im ersten Schritt so gut angenommen wird“,
so Brenner. „Wir haben nun 3000 weitere Karten drucken lassen, und eine neue Porträtserie mit Flüchtlingen ist in Planung.“
So richtig durchstarten soll die Postkartenaktion nämlich in den kommenden Wochen, wenn die zweite Phase der Kampagne „Willkommen in Kaiserslautern“ greift.
Für diese fotografiert Brenner derzeit allerlei Menschen aus der Stadt – darunter viele Prominente und Personen des öffentlichen Lebens –, die mit einem offenen Bekenntnis deutlich machen, dass sie Asylsuchende in Kaiserslautern willkommen heißen. Das jeweilige Statement wird dann mit dem Porträtfoto wiederum auf Plakate gedruckt.
„Die Resonanz ist enorm. Ich habe bereits 130 Personen im Kasten, die ersten 80 Plakate sollen nach Pfingsten fertig sein“,
so Brenner. Jeder Teilnehmer bekomme neben zwei Plakaten mit seinem Porträt auch ein Kontingent der genannten Postkarten. „Die Karten werden dann in vielen Läden, Büros oder Arztpraxen erhältlich sein“, freut sich Pongracz.