Imsweiler (Donnersbergkreis) – Das Datum 21.12.2020 wird in der Nordpfalz wahrscheinlich in die Geschichtsbücher eingehen: Punkt 12:44 Uhr landete an diesem Tag der Rettungshubschrauber Christoph 66 an seinem neuen Domizil. Beim Luftfahrtverein wird der Rettungshubschrauber bis mindestens Sommer 2022 stationiert sein und von hier aus den bodenbezogenen Rettungsdienst unterstützen.
Seit September 2019 war der Rettungshubschrauber in Eßweiler bei Kusel stationiert und aufgrund „natur- und artenschutzrechtlichen Gründen“ war das nicht mehr möglich. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd hatte die Fortführung des Flugbetriebs in Eßweiler untersagt und es musste eine andere Lösung her.
Der Flugsportverein Imsweiler und andere Befürworter, die schon bei der ersten Stationierung von Christoph 66 mit im Gespräch waren, bekundeten wieder Interesse und diesmal sollte es klappen.
Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung der Genehmigung durch das Mainzer Innenministerium, erfolgte die erste Landung am vergangenen Montag (21.12.2020).
Auf dem Flugplatzgelände, auf dem sich auch eine Halle befindet, wurde vor wenigen Wochen damit begonnen, das Vorfeld zu begradigen und zu befestigen. Auch die Wasserversorgung wurde sichergestellt und die notwendige Infrastruktur für eine Station für das Team eines Rettungshubschraubers wurde kurzfristig geschaffen. Eine Ansammlung von Containern bieten nun der jeweiligen 4-köpfigen Mannschaft ausreichend Räumlichkeiten, um den Dienst an 7 Tagen der Woche aufrecht zu halten. Unter anderem sind auch Ruheräume vorhanden, denn je nach Einsatztag kann die Nacht auch mal kurz werden. Christoph 66 ist täglich ab 7 Uhr bis Sonnenuntergang einsatzbereit, Sommer wie Winter. Geflogen kann natürlich nur dann, wenn kein dichter Nebel herrscht. Auch das Betanken des Hubschraubers ist kein Problem. Ein ausrangierter Tank Lkw steht in der Nähe zum Landeplatz und kann kurzfristig an den Hubschrauber angeschlossen werden. Dieser Tankwagen wird dann natürlich durch andere Tankfahrzeugen versorgt.
Das Team von Christoph 66 besteht aus jeweils einem/r Piloten(in) und einem/r Notfallsanitäter(in), die beide bei der ADAC Luftrettung beschäftigt sind, und natürlich einem/r Notarzt/Notärztin. Dieser wird von den Westpfalz Kliniken Kaiserslautern, dem Klinikum Idar-Oberstein und der Universitätsklinik Homburg gestellt. An der Station ist ein weiterer Mitarbeiter beschäftigt, der sich um die technischen Belange kümmert. In den Zuständigkeitsbereich dieser Kliniken ist auch der Schwerpunkt der Rettungseinsätze von Christoph 66. Rüdiger Neu, Regionalleiter Südwest der ADAC Flugrettung, zeigte sich bei der ersten Landung von Christoph 66 zufrieden. „Mit dem Standort Imsweiler haben wir eine gute Wahl getroffen, meinte er im Gespräch mit Metropolnews. Er betreut insgesamt 8 Stationen im Südwesten (Rheinland Pfalz, Saarland und Aachen), an denen ein ADAC Rettungshubschrauber mit dem Rufnamen Christoph stationiert ist.
Während in Eßweiler der Rettungshubschrauber über Nacht im Freien stand, hat er in Imsweiler eine recht komfortable Überdachung: Beim letzten Anflug des Tages setzt der Helikopter auf einer fahrbaren Plattform auf. Diese transportiert dann den Hubschrauber in den Flugzeughangar des Flugsportvereins Imsweiler. Dort hat der Verein seine Flugzeuge eng aneinander verstaut, so dass der „Gast“ ausreichend Platz hat.
Bei der ersten Landung am vergangenen Montag waren auch einige Lokalpolitiker, an der Spitze Landrat Rainer Guth und der Imsweilerer Ortsbürgermeister Peter Ziepser sowie der „Hausherr“ Manfred Steiner, Vorsitzender des Flugsportvereins Imsweiler, anwesend. Sie zeigten sich alle erfreut darüber, dass Christoph 66 jetzt im Donnersbergkreis stationiert wurde. Die aktuelle Besatzung an diesem Tag, Marcus Rammelsberg (Pilot), Julia Huber (Notfallsanitäterin) und David Conrad (Notarzt), hatte nur wenig Gelegenheit ihr neues Domizil in Augenschein zu nehmen. Um 13:08 Uhr hob Christoph 66 zu Einsatz 1.251 ab. Diesmal ging es in den südwestlichen Teil des Donnersbergkreises.