Kaiserslautern – Er zählt zu den Machern der digitalen Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz. August Altherr war über 30 Jahre lang bei John Deere beschäftigt und hat Kaiserslautern als Zentrum der Digitalisierung wesentlich mit vorangebracht.
Der gebürtige Kaiserslauterer und studierte Maschinenbauer hat das Innovationszentrum von John Deere (ETIC) in Kaiserslautern mit initiiert und es unter seiner Leitung zu einem europaweit bedeutenden Innovationszentrum entwickelt. Das stärkt die Region und ganz Rheinland-Pfalz als Kompetenzzentrum für die Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie im Nutzfahrzeugbereich. Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing hat August Altherr aus Kaiserslautern für sein außerordentliches Engagement für die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz mit der Wirtschaftsmedaille geehrt.
„Es bedarf Persönlichkeiten wie August Altherr, die über den Tellerrand schauen, die verschiedene Fachdisziplinen miteinander verbinden, die offen für neue Herangehensweisen sind und Menschen motivieren können, auch Unkonventionelles als Bereicherung zu begreifen, damit neue Ideen groß werden können. Gerade dann entsteht neues Wissen, das wir brauchen, wenn wir die Herausforderungen der Zeit durch technischen Fortschritt und nicht durch individuellen Verzicht meistern wollen“,
sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing bei der Ehrung in Mainz.
„Unsere freie und offene Gesellschaft und damit auch unsere soziale Marktwirtschaft, leben davon, dass wir im offenen Diskurs um die besten Lösungen ringen. Nur so kann es gelingen, neue Ideen hervorzubringen. Das hat August Altherr in herausragender Weise getan und dabei stets zukunftsfähige Lösungen im Blick. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich Kaiserslautern zum Kompetenzzentrum für Digitalisierung entwickelt hat und Anwendungen wie 5G zum Standard-Repertoire der dort angesiedelten Forschungsinstitute gehören. August Altherr hat sich in herausragender Weise um die Wirtschaft und insbesondere die Digitalisierung der Landwirtschaft verdient gemacht und Rheinland-Pfalz als Innovationsstandort erheblich gestärkt. Das verdient unbedingt Anerkennung“,
sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und gratulierte August Altherr zur Auszeichnung mit der Wirtschaftsmedaille.
August Altherr ist in Kaiserslautern geboren und aufgewachsen. Er ging dort zur Schule und absolvierte an der TU Kaiserslautern ein Studium zum Diplom-Ingenieur Maschinenbau. Seine berufliche Karriere begann der 62-Jährige im Traktorenwerk von John Deere in Mannheim. Dort wurde er schnell vom „Konstrukteur“ zum „Manager Product Engineering“ und war somit von 2003 bis 2011 verantwortlich für die gesamte Entwicklung der Mannheimer Traktoren.
2011 übernahm Altherr die Leitung des 2010 eingeweihten „European Technology and Innovation Center“ (ETIC) von John Deere in Kaiserslautern, an dessen Konzeption und Gründung er ganz wesentlich beteiligt war. Unter Leitung von August Altherr wurde das ETIC zur Drehscheibe für mittelständische Technologieunternehmen, die oft branchenübergreifend an innovativen Lösungen für die Hightech-Landwirtschaft arbeiten. August Altherr hat das ETIC zu einem der wichtigsten Forschungspartner der TU-Kaiserslautern, des DFKI sowie der Fraunhofer Gesellschaften gemacht.
Das ETIC ist somit auch ein wichtiger Treffpunkt für Ingenieure unterschiedlicher Generationen und Disziplinen. Dieser Austausch war Herrn Altherr stets ein wichtiges Anliegen. So forschen, lernen und arbeiten am ETIC Studierende zusammen mit Ingenieuren aus verschiedenen Disziplinen.
„Es ist die Stärke von August Altherr, Menschen zusammenzubringen und sie für eine Sache, für ein Ziel zu begeistern“,
sagte Wissing.
„Gerade die Zusammenarbeit zwischen internationalem Technologiekonzern und KMU aus der Region sowie Start-ups ist ein unschätzbarer Treiber von Innovationen. Dank Herrn Altherr verfügen wir in Rheinland-Pfalz heute über ein für ganz Europa relevantes Technologiezentrum.“
Dem 62-Jährigen war es stets wichtig, neue Technologien, also die digitalen Anwendungen in der Landwirtschaft vom Kunden her zu denken und von Beginn an den realen Betrieb auf dem Hof des Landwirts im Blick zu haben. So geht auch das Konzept der Lead-Farm am Hofgut Neumühle in Münchweiler an der Alsenz (Donnersbergkreis) wesentlich auf Herrn Altherr zurück. Dort werden die Innovationen des ETIC auf deren Handhabbarkeit und Wirtschaftlichkeit dem Alltagstest unterzogen. Das liefert wichtige Erkenntnisse für das Hofgut sowie für bedeutende Forschungsinstitutionen in Kaiserslautern. Auch beim Antrag der Region Kaiserslautern zur 5 G-Modellregion hat Herr Altherr maßgeblich mitgewirkt.
August Altherr hat zudem den Förderverein „Digital Farming“ initiiert und gegründet und ist dort stellvertretender Vorsitzender. Der Verein verbindet Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich digitalisierte Landwirtschaft eng miteinander. Über den Verein wird zum Wintersemester 2020/21 eine Professur zum „Digital Farming“ an der TU Kaiserslautern finanziert. August Altherr arbeitet darüber hinaus seit vielen Jahren in einer Vielzahl von Fachgremien des VDMA und der Landmaschinenindustrie ehrenamtlich aktiv mit.
Die Verleihung der Wirtschaftsmedaille ist Ausdruck der Wertschätzung und Würdigung einer Persönlichkeit, die sich um die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes in außerordentlichem Maße verdient gemacht hat.