Germersheim – Auch wenn der erste Teil des Namens es nicht vermuten lässt, so ist der Teufelsabbiss nicht unbedingt weit verbreitet. „Im Landkreis Germersheim findet man den Teufelsabbiss zum Beispiel in der Queichniederung (Holz- und Sandwiesen zwischen Bellheim und Zeiskam) oder auf den Wiesen rund um Büchelberg“, berichtet Michael Braun, der für Umwelt und Landwirtschaft zuständige Kreisbeigeordnete.
Die Pflanze liebt grundwasserbeeinflussten humus- bzw. torfreichen Boden Boden und feuchte bis wechselfeuchte Wiesen. Vor allem weil der Teufelsabbiss empfindlich auf starke Düngung reagiert, kommt er nur auf extensiv genutzten Flächen mit möglichst wenigen Nährstoffen vor.
Der Teufelsabbiss hat seinen Namen von der ungewöhnlichen Form seiner Wurzel, die nicht einfach nach unten wächst, sondern abgeflacht ist und wie „abgebissen“ aussieht. Nach einer alten Sage hat der Teufel die Wurzel von unten angebissen, weil er den Menschen die „köstliche Arznei“ nicht gönnte. Im Mittelalter wurden Extrakte aus der Wurzel bei Hauterkrankungen (Juckreiz, Insektenstiche) genutzt, neuerdings finden sie bei Husten, Halsschmerzen oder Bronchitis Verwendung. Die Inhaltsstoffe der Wurzel sind seifenartige Verbindungen (Saponine) und Gerbstoffe. In der Pfalz nennt den Teufelsabbiss auch „Pferdskraut“ (er soll gegen Pferdekrankheiten helfen), „Hosseknebb“ (als Teil des „Würzwisch“) oder einfach „Abbisskraut“.
Die Blume des Jahres bildet ein halbkugeliges Körbchen mit vielen hellblauen Einzelblüten, die gerne von Schmetterlingen angeflogen werden. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
Jedes Jahr wählen Naturschutzverbände und andere Organisationen Naturobjekte des Jahres. Damit wird auf die besondere Bedeutung oder den Schutzbedarf der ausgewählten Tiere, Pflanzen oder Biotopen hingewiesen. Im Fokus stehen daher oft seltene Arten und unscheinbare oder unbeachtete Naturschönheiten und -besonderheiten. Naturobjekt des Jahres gibt es auch bei uns im Landkreis.
„Im Jahr 2015 gehören dazu u.a. Feldhase, Habicht, Feldahorn und fleischfarbenes Knabenkraut. Die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Germersheim setzt sich mit ihrer Arbeit auch für den Schutz dieser Objekte ein. In einer kleinen Serie stellen wir Naturobjekte 2015 vor“,
so der Kreisbeigeordnete Michael Braun.