Karlsruhe – Ein lauter Jubelschrei hallte 2019 durch die Leichtathletik-Arena. Es war der Jubelschrei der Ewa Swoboda. Geschehen unmittelbar nachdem sie die Ziellinie im Finale der 60 Meter der Frauen beim INDOOR MEETING Karlsruhe als Gewinnerin überquerte und damit Europas Sprint-Königin Dafne Schippers auf Rang zwei verwies. Überhaupt war es das Jahr der Polin. Nach Siegen beim INDOOR MEETING Karlsruhe und den beiden Meetings in Torun und Madrid sowie einem zweiten Platz in Düsseldorf sicherte sich die heute 23-Jährige den Gesamtsieg der 60 Meter der Frauen bei der World Indoor Tour. Ihre Topform krönte Ewa Swoboda nur einen Monat nach ihrem Meeting-Sieg in Karlsruhe, als sie sich Anfang März bei der Halleneuropameisterschaft in Glasgow die Goldmedaille sicherte – ebenfalls vor Dafne Schippers. Doch bereits vor diesem Zeitpunkt zeigte Swoboda, dass sie mal eine ganz Große der Leichtathletik werden kann. 2016 gelangt ihr in ihrer Heimat eine Sensation. Beim Meeting in Torun verbesserte sie die siebzehn Jahre alte U20-Hallenbestleistung auf 7,07 Sekunden, was heute noch U20-Weltrekord bedeutet. Ein Jahr darauf sicherte sie sich zudem Silber bei der Hallen-EM in Belgrad.
Beim INDOOR MEETING Karlsruhe 2021 trifft sie unter anderem auf Dina Asher-Smith und damit auf die amtierende schnellste Frau über die 200 Meter (Weltmeisterin in Doha 2019), die mit ihren schnellen Zeiten auch den Sprintköniginnen aus Jamaika und den USA Paroli bietet. Überhaupt gehört Asher-Smith zu den absoluten Weltklasse-Athletinnen des Frauensprints. Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin räumte Asher-Smith so ziemlich alles ab, was man nur gewinnen kann. Gold über 100 Meter, Gold über 200 Meter und Gold mit der 4-mal-100-Meter-Staffel hieß ihr Fazit der wohl erfolgreichsten Wettkämpfe ihrer bisherigen Karriere. Hinzu kommt als internationaler Erfolg noch die Bronzemedaille der Olympischen Spiele 2016. Die persönliche Bestleistung der 25-jährigen Asher-Smith liegt in der Halle bei 7,08 Sekunden und damit nur knapp unter der Bestzeit von Swoboda.
Ebenfalls mit am 60 Meter-Start wird Ajla Del Ponte sein. Zwar muss die Schweizerin, die ursprünglich mit dem Siebenkampf ihre Karriere begann, noch auf die ganz großen internationalen Erfolge warten, dennoch hat auch sie bereits zahlreiche Erfolge vorzuweisen. Zwei Goldmedaillen bei der Universiade, den Studierenden Weltmeisterschaften, 2017 und 2019 mit der 4- mal-100 Meter-Staffel, Silber bei der Universiade 2019 über 100 Meter sowie eine Bronzemedaille mit der Staffel bei der U23-EM 2017 gehören zu den größten internationalen Erfolgen Del Pontes. Im vergangenen Jahr machte Del Ponte vor allem in der Diamond League sowie auf nationaler Ebene auf sich aufmerksam. Nachdem sie zuerst im August bei den Diamond LeagueMeetings in Stockholm und Monaco siegreich war, kürte sie sich im September zudem zur Schweizer Meisterin über die 100 Meter. Beim INDOOR MEETING im vergangenen Jahr war sie ebenfalls mit am Start. Damals reichte es zu Rang zwei hinter der US-Amerikanerin Shania Collins.
Und auch ein deutscher Sprintstar ist am 29. Januar mit dabei. Die Erinnerung von Tatjana Pinto an das INDOOR MEETIG Karlsruhe dürfte bestens sein, gewann sie doch 2018 das Finale der 60 Meter in 7,10 Sekunden vor Lisa Mayer und Asha Philip. Betrachtet man Pintos persönliche Bestleistung von 7,06 Sekunden in der Halle, so wird deutlich, dass die 28-Jährige, die für den LC Paderborn an den Start geht, sich keineswegs vor ihrer Konkurrenz verstecken muss. Das macht auch ein Blick in ihren Trophäenschrank klar. Insgesamt vier Titel bei Deutschen Meisterschaften im Freien, zwei Titel in der Halle sowie einmal EM-Gold (2012 mit der 4-mal-100-Meter-Staffel) und zwei Bronzemedaillen bei Europameisterschaften (2016 und 2018, jeweils mit der 4- mal-100-Meter-Staffel) stehen bei Tatjana Pinto zu Buche.
Auf Grund der Corona-Pandemie wird das INDOOR MEETING Karlsruhe in diesem Jahr nicht mit Zuschauerinnen und Zuschauer ausgetragen. Auf Leichtathletik verzichten müssen die Fans allerdings nicht. Das INDOOR MEETING Karlsruhe wird am 29. Januar über einen Live-Stream des SWR zu sehen sein. Zudem überträgt Baden TV an den Folgetagen Bilder vom INDOORMEETING Karlsruhe.