Weinheim – Die Stadt Weinheim bereitet sich auf weitere Flüchtlinge vor. Im Gemeinderat am Mittwochabend ging es diesmal allerdings nicht um den Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte, sondern um die ebenfalls auf die Kommunen zukommende „Anschlussunterbringung“; damit sind Wohnmöglichkeiten für jene Menschen gemeint, die nach etwa zwei Jahren und nach Abschluss des Asylverfahrens in Deutschland bleiben.
Die Zahl der Flüchtlinge, die eine Anschlussunterbringung benötigen, steigt entsprechend mit der Zahl der neu ankommenden Menschen. Im Moment rechnet die Stadtverwaltung im laufenden Jahr mit 67 Personen, im Jahr 2016 mit 52 Personen, die eine Wohnung benötigen. Schon im Moment muss Weinheim derzeit 108 Menschen im Anschluss unterbringen, dazu kommen mehr als 100 Obdachlose; auch zu deren Unterbringung ist die Kommune verpflichtet.
Die Stadtverwaltung hat es in der jüngsten Gemeinderatssitzung für erforderlich gehalten, das Gremium, aber auch die Öffentlichkeit über diese Situation zu informieren. In diesem Jahr werde man die Menschen noch in städtischen Gebäuden unterbringen können, aber schon im Jahr 2016 werde man weitere Wohnungen entweder anmieten oder kaufen müssen.
Bei der Verwaltungsspitze und im Gremium herrschte Konsens, dass die Betreuung dieser Personen, aber auch der 240 in den nächsten beiden Jahren neu ankommenden Flüchtlinge, die in drei Unterkünften des Kreises wohnen werden, nicht ausschließlich ehrenamtlich geleistet werden kann. Oberbürgermeister Heiner Bernhard stellte in Aussicht, dass die Stadt mit zusätzlichen qualifizierten Arbeitskräften insbesondere die ehrenamtlich Tätigen begleiten und koordinieren will.