Neustadt an der Weinstraße – Im Internet können alle, die wollen, Nachrichten verfassen, veröffentlichen und verbreiten – Youtube, Facebook und Twitter machen es möglich. Moderator Michel Friedman diskutiert zum Thema „Zwischen Qualitätsjournalismus und Fake News – Demokratie in Zeiten digitaler Medien“ mit der Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann, dem F.A.Z.-Herausgeber Carsten Knop und SWR Intendant Kai Gniffke über Qualitätsjournalismus und Fake News in Zeiten digitaler Medien.
Internet und soziale Medien im Wandel der Zeit
Nachrichten werden längst nicht mehr nur von professionellen Journalisten geschrieben. Aber wie gut die Fakten recherchiert wurden, überprüfen viele Leser nicht. Jede noch so absurde Nachricht findet ihre Follower. Die sogenannte Gate-Keeper-Funktion der Medien, welche Nachricht die Schleuse in die Öffentlichkeit passieren soll, fehlt. Auch hat sich ein Wandel von einer gemeinschaftlich geprägten zu einer stark individualisierten Gesellschaft vollzogen, was sich unter anderem in der Art zeigt, wie die sozialen Medien genutzt werden.
Qualitätsjournalismus in Krisenzeiten
Infratest Dimap untersuchte im Auftrag des WDR in einer repräsentativen Umfrage von etwa 1.000 Wahlberechtigten, wie ihr Vertrauen in die Medienberichterstattung im Pandemie-Jahr 2020 war. Zwei Drittel der Befragten gab an, die Berichterstattung der Medien in Deutschland für vertrauenswürdig zu halten. Zweifel an der Unabhängigkeit der Medien gibt es dennoch. Mindestens jede/r Dritte der Befragten glaubt, es gäbe eine politische Einflussnahme auf die Berichterstattung.
F.A.Z.-Herausgeber Carsten Knop und SWR Intendant Kai Gniffke haben vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie ein deutlich gestiegenes Interesse an Qualitätsjournalismus wahrgenommen. Carsten Knop hebt Transparenz und Verlässlichkeit als Werte hervor, Kai Gniffke betont die wichtige Kritik- und Kontrollfunktion der Medien in der Demokratie. Jeanette Hofmann sieht die Digitalisierung der Medien indes nicht als Angriff auf etablierte Institutionen oder gar auf die Demokratie, sondern sie ermögliche Kommunikation und es hängt von der Gesellschaft ab, wie sie die Medien nutzt.
Sendehinweis:
„Demokratie-Forum Hambacher Schloss: Zwischen Qualitätsjournalismus und Fake News – Demokratie in Zeiten digitaler Medien“
- Mittwoch, 10.03.2021 ab 19 Uhr im Live-Stream auf: www.swr.de/demokratieforum
- Sonntag, 14.03.2021 ab 11 Uhr im SWR Fernsehen und in der ARD-Mediathek
Wegen der aktuellen Corona-Situation wird das Demokratie-Forum ohne Publikum vor Ort im Festsaal des Hambacher Schlosses stattfinden.
Zuschauer des Live-Streams haben aber die Gelegenheit zwischen 19 Uhr und 20 Uhr
live Fragen an die Gäste auf dem Podium zu stellen.
Fragen (mit beigefügtem Namen des/der Adressaten) an:
demokratieforum@hambacher-schloss.de
Wofür steht das Demokratie-Forum Hambacher Schloss?
In der Tradition des Hambacher Fests und dem hiermit verbundenen Geist der Meinungsfreiheit und der Bürgerrechte bietet das Demokratie-Forum Hambacher Schloss eine Bühne für substantielle Diskurse und fairen Konfliktaustausch. Die Reihe – eine Kooperation des Südwestrundfunk (SWR) und der Stiftung Hambacher Schloss – wird von Prof. Dr. Dr. Michel Friedman moderiert, es finden in der Regel vier Veranstaltungen pro Jahr statt.
Demokratie-Forum Hambacher Schloss
Mittwoch, 10. März 2021, 19 Uhr
„Zwischen Qualitätsjournalismus und Fake News – Demokratie in Zeiten digitaler Medien“
Gäste im Demokratie-Forum Hambacher Schloss sind:
- Kai Gniffke (Intendant des SWR)
- Jeanette Hofmann (FU Berlin / Leiterin der Forschungsgruppe Digitalisierung im Wissenschaftszentrum Berlin)
- Carsten Knop (Herausgeber der F.A.Z)
Moderation: Michel Friedman