Ludwigshafen: EULEN – HSG WETZLAR 27:27 (15:10)

Ludwigshafen – Die Eulen führen von der ersten Minute an. Sie führen zur Pause mit fünf Toren Vorsprung. Sie führen nach 52 Minuten 24:21. Mit der dann folgenden Umstellung auf den siebten Feldspieler kommt die HSG noch einmal auf und heran. Zwölf Sekunden vor Schluss gelingt Kristian Björnsen der Ausgleich: 27:27.

„Ein glücklicher Punkt für uns“, gesteht HSG-Coach Kai Wandschneider nach dem Donnerstagskrimi. „Vor dem Spiel wären wir mit dem Punkt glücklich gewesen. Nach dem Spielverlauf ist es sehr ärgerlich! Es ist ein unverdientes Unentschieden für Wetzlar“, sagt Eulen-Spielmacher Dominik Mappes, der aus neun Versuchen sieben Tore macht, nun 55 Treffer auf dem Konto weiß. Mappes: „Vielleicht ist der Punkt am Ende sogar wichtig … 27 Tore sind gut für uns. Wir haben im Angriff sehr gut gespielt. Ich will keinem Schuld zuweisen, aber in der zweiten Halbzeit hätten wir in der Abwehr besser stehen können, hätten ein, zwei Parden mehr haben müssen.“ „Ich freue mich für meine Truppe, dass sie einen Punkt geholt hat. Es war keine einfache Woche nach der Pleite gegen Essen. Die Mannschaft hat heute ganz viel Herz und Leidenschaft gezeigt. Aber zwei Paraden in der Halbzeit – das war eine Hypothek“, bilanziert Eulen-Coach Ben Matschke nach der Partie. Sein Spielmacher lobt die Arbeit des Trainers vor diesem ganz speziellen Match. Mappes: „Ben hat uns richtig heiß auf das Spiel gemacht!“

HSG OHNE CAVOR UND KLIMPKE

Stefan Cavor, in dieser Spielzeit mit bislang 91 Toren bester Torschütze der Mannschaft aus Wetzlar, fehlt verletzt. Auf seiner Position startet Ivan Srsen. Verletzt passen muss Till Klimpke, der in Deutschland als Nummer vier hinter Jogi Bitter, Andreas Wolff und Silvio Heinevetter gilt. Das Tor hütet Tibor Ivanisevic, den es im Sommer zum VfL Gummersbach zieht. Dann bildet Klimpke ein Torhütergespann mit Anadin Suljakovic, der im Spiel bei den Eulen als zweiter Torhüter in den letzten sechs Minuten zum Einsatz kommt.

EULEN FÜHREN ZUR PAUSE 15:10

Gunnar Dietrich, der Kapitän der Eulen, am Vortag 35 Jahre alt geworden, sorgt mit seinem zweiten Treffer für die Fünf-Tore-Führung: 15:10 zur Pause! Das ist das Resultat einer erstklassigen Abwehr, der zunächst auch der Torhüter Sicherheit verleiht. In den ersten 30 Minuten wehrt Martin Tomovski sechs Würfe ab, sein Gegenüber Ivanisevic meistert acht Eulen-Schüsse, darunter einen Siebenmeter von Pascal Durak, der nach 83 Sekunden den Torreigen eröffnet. Augenscheinlich die Regiekünste von Dominik Mappes, der den Ton angibt. Vier Würfe, vier Tore – Mappes ist in diesen ersten 30 Minuten „on fire“. Erneut bemerkenswert in Abwehr und Angriff Jan Remmlinger, der nach der vierten Tomovski-Parade einen Tempogegenstoß klasse abschließt: 9:5 (17. Minute). Kraftvolle Ästhetik – dafür steht Christian Klimek. Nach perfekten Zuspielen von Azat Valiullin und Gunnar Dietrich trifft der Kreisläufer zum 4:2 (9.) und zum 12:7 (24.). Die Hoffnung auf den großen Coup keimt.

MAX NEUHAUS SCHLÄGT ZU

Die zweite Hälfte beginnt mit einem Innenpfostenschuss von Pascal Durak. Aber die Eulen lasen sich nicht beirren. Max Neuhaus, der seinen Vertrag gerade um zwei Jahre verlängert hat, dreht auf. Er scheitert beim Stand von 20:17 wohl mit einem Siebenmeter an Ivanisevic, markiert aber ganz im Stile des als „Traktor“ gefeierten Wühlers fünf Tore. „Max Neuhaus hat da sehr gute Impulse gegeben“, lobt Kollege Mappes den 21-Jährigen. „Persönlich habe ich ein gutes Spiel gemacht. Schade, dass es mit dem Sieg und der Humba nichts geworden ist. Im ersten Moment sind wir schon ein bisschen enttäuscht“, sagt Neuhaus am Ende. Pech, dass ihm in der 59. Minute ein technischer Fehler unterläuft, Emil Mellegard den Ball gekonnt abfängt und Anton Lindskog mit seinem sechsten Treffer den Anschluss herstellt. „Da müssen wir clevrer sein …“, hadert Neuhaus, der seinen Mehrwert bewiesen hat: „Ab der 40. Minute war es im Angriff bei uns schon ideenlos, der Zugriff in der Abwehr war nicht mehr so da. Man muss aber auch ehrlich sagen, dass es Wetzlar beim Sieben gegen Sechs gut ausgespielt hat.“


Statistik
Eulen Ludwigshafen: Tomovski (42. Škof) – Wagner (1), Mappes (7), Dietrich (3) – Durak (4/2), Remmlinger (3) – Klimek (2) – Valiullin (2), Neuhaus (5), Haider, Meddeb, Scholz
HSG Wetzlar: Ivanisevic (1. – 54., 55. Minute bei einem Siebenmeter), Suljakovic (ab 54.) – Srsen (1), Fredriksen (1), Forsell Schefvert (4) – Björnsen (3), Holst (3/3) – Lindskog (6) – Rubin, (5), Gempp (1), Weissgerber (1), Henningsson, Mirkulovski, Feld (2), Mellegard

Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 3:0 (5.), 4:2 (9.), 7:4 (15.), 9:5 (17.), 11:7 (21.), 13:8 (25.), 15:10 (Halbzeit), 17:12 (34). 18:14 (39.), 19:14 (39.), 20:16 (44.), 20:18 (47.), 23:20 (50.), 25:22 (53.), 26:24 (56.), 27:25 (57.), 27:26 (59.), 27:27 (Ende) – Siebenmeter: 4/2 – 3/3 – Zeitstrafen: 4/3 – Zuschauer: keine – Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff (Kaarst).


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