Karlsruhe: Info-Veranstaltung (Corona-) Finanzhilfen ein voller Erfolg

„Superklasse! Die Informationen helfen ungemein!“

Karlsruhe – Über 80 Vereinsvertreter nahmen vergangene Woche die Gelegenheit wahr, sich in einer Info-Veranstaltung über aktuelle Corona-Finanzhilfen sowie weitere Zuschussprogramme zu informieren und fleißig Fragen zu stellen. Das Format war Teil einer Reihe Online-Angebote des Badischen Fußballverbandes und wurde in Zusammenarbeit mit dem Badischen Sportbund Nord organisiert.

Kurzweilig, locker, verständlich – nicht gerade die Adjektive, die man spontan mit Finanz-Themen verbinden würde. Die Info-Veranstaltung (Corona-)Finanzhilfen schaffte es jedoch, die Teilnehmer gute 90 Minuten lang zu begeistern. Das lag nicht zuletzt an der Hauptreferentin Kerstin Häfele, die als stellvertretende Geschäftsführerin beim Badischen Sportbund Nord den Bereich Finanzen verantwortet. Ihre Präsentation rund um die Themen Corona-Förderprogramme und BSB-Zuschüsse trug sie nicht nur kompetent vor, sondern vor allem (auch für Laien) leicht nachvollziehbar und praxisnah. Beispielsweise hatte sie neben den Fakten zur Soforthilfe Sport des Landes Baden-Württemberg nicht nur die Rahmendaten und Fakten parat, sondern gab den Teilnehmern praktische Tipps für die Beantragung mit auf den Weg.

Die Teilnehmer lernten insbesondere die Abgrenzung der Soforthilfe Sport und der Wirtschaftshilfen des Bundes. Der Rettungsschirm für Vereine des Landes greift bei Liquiditätsengpässen im ideellen Bereich, dem Zweckbetrieb sowie der Vermögensverwaltung. Also beispielsweise bei fehlenden Mitgliedsbeiträgen oder bei ausbleibender Pacht eines eigenen Vereinsheims. Fehlende Sponsorengelder oder Einnahmen aus Bewirtung fallen hingegen in den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Hier kommen unter Umständen die staatlichen Programme wie Überbrückungshilfe, November- bzw. Dezemberhilfe in Frage.

„Super Vortrag, der sicherlich nicht nur uns weiterhelfen wird. Solche Formate sind sehr wichtig für uns als Verein“, kam Lob vom 1. CfR Pforzheim. Daniel Hahn vom SV Rohrhof sah es ähnlich: „Vielen Dank für das interessante Webinar. War sehr klar und gut strukturiert geführt und vor allem alle Informationen auf den Punkt gebracht. Macht weiter so!“

Auch unabhängig von der Covid-19-Pandemie können Vereine von zahlreichen Programmen des Sportbundes profitieren. Daher gab Häfele noch einen Überblick über Zuschussmöglichkeiten für Sportstätten und -geräte, Kooperationen von Vereinen mit Schulen oder Kindergärten oder für die Jugendarbeit. Besonders ans Herz legte den Teilnehmern abschließend bfv-Vizepräsident Torsten Dollinger die Fördermöglichkeiten von lizenzierten Trainern. „Eine C-Lizenz im Fußball kostet lediglich 320 Euro. Bis die Lizenz nach drei Jahren das erste Mal verlängert werden muss, kann der Verein drei Mal 500 Euro Zuschuss beim BSB beantragen, wenn der Trainer oder die Trainerin die notwendigen Trainingsstunden ableistet. Das ist doch eine klasse Sache!“ Auch wichtige Botschaften waren abschließend die Steuererleichterungen, die ab 2021 gelten: Insbesondere die Erhöhung der Übungsleiterpauschale auf 3.000 Euro und der Ehrenamtspauschale auf 840 Euro, aber auch die die Erhöhung der Grenze für vereinfachte Spendennachweise auf 300 Euro wurden den Teilnehmer mit auf den Weg gegeben.

Anja Bruder vom 1. FC 08 Birkenfeld gefiel vor allem der geringe zeitliche und technische Aufwand. Ein Vorteil von Online-Angeboten. Der bfv bietet auch zu anderen Themen aktuell größtenteils kostenlose digitale Schulungen oder Austausch an. Jörg Bürgermeister vom SV Waldwimmersbach weiß das zu schätzen: „Man sieht, dass ihr am Ball bleibt und jederzeit für Unterstützung da seid. Prima!“

Der Mitschnitt des Seminars steht auf www.badfv.de/coronavirus im Reiter „Finanzen“ zur Verfügung. Eine Übersicht weiterer Seminare gibt’s im Reiter „Online-Angebote“.

Verbundenheit und Vorfreude: Umfrage zum Amateurfußball

Frankfurt/Karlsruhe. An einer bundesweiten Umfrage des Deutschen Fußball-Bundes „Wie geht es dem Amateurfußball?“ beteiligten sich insgesamt mehr als 100.000 Personen, aus dem Badischen Fußballverband knapp 4.000. Ergebnis in Baden und deutschlandweit: die Begeisterung für Amateurfußball ist ungebrochen!

Die Sehnsucht ist groß: 98 Prozent der 3.910 badischen Teilnehmer geben an, den Amateurfußball zu vermissen, 86 Prozent davon sogar „außerordentlich.“ Die Personen sind gleichmäßig verteilt auf nahezu alle Altersgruppen von 14 bis über 75 und decken verschiedene Tätigkeiten rund um den Verein ab. Die größte Gruppe mit 40 Prozent stellen Spieler dar, dahinter folgen mit je 17 Prozent Eltern und Trainer (darunter über 70 Prozent Jugendtrainer), Vereinsmitarbeiter mit etwa 14 Prozent und schließlich Interessierte/Zuschauer mit etwa acht und Schiedsrichter mit rund vier Prozent. Interessant dabei ist, dass bei der konkreten Nachfrage, was die Personen vermissen, die Gemeinschaft/das Gemeinschaftsgefühl noch vor dem Fußballspielen an sich genannt wird.

83 Prozent aller Befragten wollen nach dem Lockdown „auf jeden Fall“ wieder in den Verein bzw. zum Amateurfußball zurückkehren. Auch knapp 90 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Kind das unbedingt möchte. Bedenken bezüglich einer Ansteckung im Trainings- oder Spielbetrieb haben 87,5 Prozent nicht, unter den Eltern ist die Befürchtung mit 92 Prozent Nein-Antworten sogar noch geringer. Diejenigen, die Bedenken äußerten, stufen diese größtenteils bei mittel ein. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass in knapp 95 Prozent der Vereine der Teilnehmer schon im letzten Herbst Hygienekonzepte umgesetzt wurden. Über 60 Prozent gaben dabei an, dass die Beachtung gar nicht oder nur wenig belastend gewesen sei.

Herausforderungen steigen

Auch wenn diese Zahlen Mut machen, geht die Pandemie natürlich nicht spurlos an den Clubs vorbei. Die Herausforderungen waren zuvor schon groß, haben sich durch die Lockdowns aber zum Teil verschoben. Nach wie vor ganz oben auf der Liste steht die ausreichende Anzahl an ehrenamtlichen Helfern. Vor der Pandemie standen ausreichend Trainer noch an der zweiten Stelle, aktuell liegen hier nun Sorgen um Finanzen und dahinter die Zahl der Kinder und Jugendlichen. Auf die konkretisierte Nachfrage nach der Schwere der finanziellen Auswirkungen gaben 18 Prozent der Vereinsmitarbeiter und Trainer existenzgefährdende Belastung an, für 78 Prozent sei sie zumindest spürbar, etwa vier Prozent sehen hingegen eine finanzielle Entlastung. Massenhaften Mitgliederschwund gab es in den Fußballclubs nicht, dennoch geben ca. 30 Prozent einen Verlust an, 70 Prozent der Vereine bleiben die Mitglieder treu.

„Die Umfrageergebnisse decken sich mit vielen Rückmeldungen, die wir in den letzten Wochen und Monaten erhalten haben. Es gibt durchaus unterschiedliche Auffassungen aber letztlich wollen die allermeisten wieder aufs Feld!“, fasst bfv-Präsident Ronny Zimmermann zusammen. Dass jeder Tag des Lockdowns die Vereine belaste, sei klar. „Wir alle sind uns den Herausforderungen der Situation bewusst, wir werden sie aber positiv und optimistisch angehen. Die Clubs in Baden haben sich widerstandsfähig gezeigt, selbst ein einer Krise wie der aktuellen.“ Auch Verbandsjugendleiter Rouven Ettner ist zuversichtlich: „Wir haben im vergangenen Herbst nach der Wiederaufnahme des Sportbetriebs einen Zulauf in den Clubs gespürt. Ich bin mir sicher, dass sich das wiederholen wird. Der erste Schritt ist mit den aktuellen Lockerungen für den Trainingsbetrieb, gerade für die Kinder und Jugendlichen, gemacht. Bei der Umsetzung greifen wir den Vereinen mit Infos und Info-Veranstaltungen unter die Arme.“


Am kommenden Montag, 15.03.2021 um 18 Uhr findet dazu eine Online-Veranstaltung „Frag den bfv“ statt. Infos gibt’s auf www.badfv.de.


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