Frankfurt am Main – Gleich drei Primaten-Arten im Zoo Frankfurt haben gerade alle Hände voll zu tun: Kleine Affen sind in den ersten Wochen sehr auf ihre Eltern oder Geschwister angewiesen. Sie werden getragen, gesäugt und beschützt. Wer sie sehen möchte, muss etwas Geduld mitbringen. Eng an den Körper von Mutter oder Vater geschmiegt, sind sie nicht ganz leicht auszumachen.
Der kleine Goldstirn-Klammeraffe (Ateles hybridus) ist der jüngste Affen-Nachwuchs im Frankfurter Zoo. Er wurde am 10. April geboren. Das Geschlecht ist noch nicht bekannt, da Mutter Ocana das Jungtier liebevoll beschützt und immer nah am Körper trägt.
„Wenn sich bei der Geburt und in den Tagen danach keine Auffälligkeiten ergeben, lassen wir die Jungtiere ungestört bei ihren Müttern, damit sich eine stabile Bindung entwickeln kann“,
erklärt Zoodirektor Manfred Niekisch. Für die achtjährige Ocana ist es die dritte Geburt. Vater des Jungtieres ist der vierzehnjährige Zac, Zuchtmann der nunmehr neunköpfigen Klammeraffen-Gruppe.
Weißkopfsakis (Pithecia pithecia) bringen, genau wie Klammeraffen, immer nur ein Jungtier zur Welt. So auch im Frankfurter Zoo am 31. März. Auch bei diesem Jungtier ist das Geschlecht noch nicht bekannt.
„Alle Jungtiere der Weißkopfsakis sind zunächst grau wie ihre Mutter. Männliche Tiere erhalten ihre spezifische Fellfarbe – schwarz am Körper, weiß im Gesicht – erst im Alter von etwa zwei Monaten“,
erläutert Niekisch. Für die Zehnjährige Vanessa ist es die fünfte Geburt. Bei ihren ersten beiden Schwangerschaften gab es Komplikationen und die Jungtiere überlebten nicht.
„Umso erfreulicher, dass Vanessa nun schon zum wiederholten Male ein lebensfähiges Baby zur Welt gebracht hat“,
freut sich der Zoodirektor. Vater des Jungtieres ist der 18-jährige Gernot, Zuchtmann der vierköpfigen Familie.
Während Ocana und Vanessa ihren Nachwuchs selber tragen, hat das Goldgelbe Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia) Antonia Hilfe von Gatte Alfons und den anderen Familienmitgliedern. Das ist auch gut so, denn die siebenjährige Antonia hat am 28. März Zwillinge zur Welt gebracht – typisch für diese kleine Primatenart. Nach der Geburt übernahm der sechsjährige Alfons den Nachwuchs, bringt ihn aber zum Stillen zur Mutter.
„Auch die älteren Geschwister tragen die Babys gerne, manchmal streiten sie regelrecht um das Tragerecht“, erläutert Niekisch. Löwenäffchen müssen die Jungtieraufzucht von ihren Eltern lernen, das Trageverhalten ist nicht angeboren.