Kann dm auch Bio?

10,4% Umsatzplus

50 Produkte der Bio-Eigenmarke von dm werden ab dem 16. April 2015 in den Filialen zu kaufen sein

Karlsruhe – Kann die dm-Drogeriemarktkette auch mit Bio-Produkten erfolgreich sein? Die Halbjahres-Bilanzpressekonferenz in der Karlsruher Konzernzentrale wurde ganz bewusst auf den Vortag der Einführung der neuen Bio-Eigenmarkenprodukte in die 1686 dm-Filialen in ganz Deutschland gelegt. Ab dem 16. April 2015 werden dann landesweit 50 Bio-Produkte der dm-Eigenmarke zu kaufen sein, von einfachen Bio-Fruchtsaft bis zu etwas ungewöhnlicheren Lebensmitteln wie „Soja-Schnetzel“, einem Art vegetarischem Hackfleischersatz.

Die dm-Drogeriemarktkette befindet sich weiter auf dem Höhenflug: Die Zahl der Filialen hat sich europaweit um 173 auf 3149 Märkte erhöht, die Zahl der Beschäftigten stieg nun erstmals über 50.000. In Deutschland arbeiten knapp 37.000 Angestellte unter dem Logo mit den gelb-roten Streifen und dem abgewandelten Goethe-Zitat von „Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein“ (Faust I) zu „Hier bin ich Mensch / hier kauf ich ein“.

Geschäftsführer Erich Harsch war deshalb besonders gut gelaunt und wies vor allem auf das Umsatzplus in Deutschland von 10,4% hin:

„Damit haben wir nicht gerechnet!“

Die Produkte der Bio-Supermarktkette „alnatura“, von denen man einige auch in den dm-Märkten kaufen kann, sollen indes nicht ausgelistet werden. Mit dem Hinweis, dass dm in Sachen Bio nur ein Trockensortiment (kein Obst und Gemüse) einführe, sagte Harsch:

„In Konkurrenz zu den Bio-Supermärkten sehe ich uns nicht, sondern wir machen das im Interesse der Kunden“.

Darüber hinaus kündigte Harsch an, noch im laufenden Geschäftsjahr, voraussichtlich im Frühsommer 2016, in den Online-Handel einzusteigen. Auf einen genauen Zeitpunkt wollte er sich nicht festlegen: „Im IT-Bereich sollte man nie zu optimistisch sein“, so der Geschäftsführer, der selbst bei der Drogeriemarktkette in eben dieser Sparte anfing. Dann sagte er etwas ungewöhnliches:

„Wir haben nicht das Ziel, Geld mit dem Onlinehandel zu verdienen“. Gleichzeitig betonte er jedoch: „Es wird keine Quer-Subventionierung durch den stationären Handel geben“.

Klartext: Man wird nur so lange online bei dm einkaufen können, so lange dieser Bereich keine rote Zahlen schreibt.