Kaiserslautern – Es war nicht nur das Ergebnis, das ein Lächeln in die Gesichter der Dansenberger Protagonisten zauberte. Nein, es war vielmehr die Erleichterung, endlich wieder Handball im Wettbewerb spielen zu dürfen.
So sprach TuS-Coach Steffen Ecker im Trainerinterview von „Genuss“ und „Privileg“, in dieser besonderen Zeit die Möglichkeit zu haben, an einer Aufstiegsrunde zur 2. Liga teilnehmen zu dürfen. Er dankte, auch im Namen seiner Mannschaft, den Vereinsverantwortlichen und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, die das alles erst möglich gemacht haben.
Ein positives Fazit zog auch Corona-Beauftragte Nicole Holstein, die die gute Abstimmung im Vorfeld mit den Verantwortlichen aus Willstätt lobte. Alle Schnelltests fielen sowohl auf deren als auch auf Dansenberger Seite negativ aus. Das Hygieneteam sorgte für die vorgeschriebene Desinfektion, der Ordnungsdienst achtete darauf, dass die vorgegebenen Wege innerhalb und außerhalb der Halle eingehalten wurden. Und obwohl keine Zuschauer zugelassen waren, wurden fast genauso viele Helfer benötigt wie an einem „normalen“ Heimspieltag und die ließen es sich nicht nehmen, spontan die Trommeln auszupacken und wenigstens für etwas Heimspielatmosphäre zu sorgen.
Dass es beim 29:27 (13:12) gegen den niemals aufgebenden TV Willstätt bis zum Ende eng bleiben würde, war bei dem Spielverlauf nicht unbedingt zu erwarten. Der TuS lag stets in Führung, kontrollierte weitestgehend das Spielgeschehen, versäumte es aber, den Vorsprung auszubauen. Beim 10:6 (18.) und 21:17 (40.) schien es, als könne der TuS den Gegner nachhaltig ins Hintertreffen bringen, doch die Gäste aus der Ortenau fighteten bravourös und hatten in Alexander Velz ihren stärksten Akteur, der von der TuS-Abwehr nie in den Griff zu bekommen war und mit neun Treffern zum erfolgreichsten Werfer avancierte.
Auf Dansenberger Seite stach in den ersten 30 Minuten Rechtsaußen Fabian Serwinski hervor, der bei sechs Versuchen hundertprozentig traf. Insgesamt war er sieben Mal erfolgreich, genau wie Rückraum-Ass Jan Claussen, der den wichtigen Treffer zum 28:27 (59.) erzielte. Ähnlich torhungrig zeigte sich Robin Egelhof, der den ein oder anderen Zweikampf zu viel suchte, aber am Ende fünf Treffer zum Sieg beisteuerte.
Wie schon im ersten Durchgang, erwischte der TuS auch nach dem Seitenwechsel den besseren Start. Innerhalb von zehn Minuten bauten die Schwarz-weißen ihren Vorsprung auf vier Tore aus (21:17, 40.). Maßgeblich daran beteiligt: Raphaël Guden, der binnen acht Minuten vier Mal einnetzte. Trotz der Feldüberlegenheit gelang es aber nicht, das Team von TVW-Trainer Ole Andersen abzuschütteln. Immer wieder kamen die Gäste mit schnellen, variablen Rückraumaktionen zu guten Wurfgelegenheiten und hielten das Spiel eng. Auch weil die Dansenberger Abwehr, abgesehen von der Anfangsviertelstunde, insgesamt nicht entschlossen genug agierte. Indiz dafür auch, dass Felix Dettinger, der in der 2. Halbzeit für den glücklosen Niklas Schwenzer kam, den einzigen Tempogegenstoß der Partie zum 19:15 (37.) verwandelte. Er war es auch, der fünf Sekunden vor Spielende mit seinem zweiten Treffer zum 29:27 den Deckel auf den Heimsieg machte. Anschließend kannte der Jubel keine Grenzen.
Im anschließenden Trainergespräch machte Willstätts Cheftrainer Ole Andersen die Niederlage an drei Aktionen fest:
„In der Schlussphase passieren uns zwei Stürmerfouls und wir verteidigen in der 1-gegen-1-Situation Jan Claussen nicht gut genug, sonst hätten wir einen Punkt mitgenommen.“
Auf TuS-Seite konstatierte Chefcoach Ecker seinem Team eine gute Leistung:
„Es ist für uns wie ein erstes Saisonspiel, da läuft noch nicht alles rund. Willstätt hat uns alles abverlangt und wir sind froh, dass wir mit zwei Punkten gestartet sind, denn in dieser Aufstiegsrunde trifft man an jedem Spieltag auf ein Spitzenteam.“
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Nico Klein (im Tor), Steffen Kiefer, Theodoros Megalooikonomou, Raphaël Guden (4), Felix Dettinger (2), Marco Holstein, Jan Claussen (7), Niklas Schwenzer, Luis Foege, Sebastian Bösing (3), Robin Egelhof (5), Nils Röller, Fabian Serwinski (7/2), Julius Rose (1). – Trainer: Steffen Ecker.
TV Willstätt
Josip Kvesic und Steffen Dold (im Tor), Philipp Kunde, Yanez Kirschner, Yannick Ludwig (5), Christopher Räpple (3), Dinko Dodig (2), Mickael Kauffmann, Régis Matzinger (1), Alexander Velz (9/2), Marius Oßwald (1), Petar Bubalo (1), Daniel Schliedermann (5), Jan-Philipp Valda. – Trainer: Ole Andersen.
Schiedsrichter: Thomas Hörath / Timo Hofmann (Zirndorf/Bamberg)
Zuschauer: ohne
Siebenmeter: 2/2 : 2/2
Zeitstrafen: 3 : 3
Der Spielfilm: 2:2, 7:3, 10:6, 12:9, 13:12 (Halbzeit), 16:13, 21:17, 25:22, 27:27, 29:27