Polizeieinsatz anlässlich des Klimacamps in Dannenrod
Dannenrod/A49 (ots) – Mit dem Ende des 10-tägigen Klimacamps zwischen dem 09.04.-18.04.21 zieht die Polizei eine insgesamt positive Bilanz. Während mehrerer Aktionen außerhalb der Veranstaltungsflächen gab es zusammengefasst 6 vorübergehende Festnahmen. Alle wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Es gab nach bisherigen Informationen bei den Festgenommenen keine Verletzten. Die Einsatzkräfte fertigten insgesamt 12 Strafanzeigen (Stand: 19. April, 16h) wegen des Verdachts der Nötigung, versuchter gefährlicher Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstand, Sachbeschädigungen und Beleidigung.
Die Polizei war im Einsatz, um den störungsfreien und friedlichen Verlauf der angemeldeten Versammlung zu gewährleisten. Gleichzeitig hatte die Polizei die Aufgabe, die Arbeiter und Maschinen bei den notwendigen Bauarbeiten zu schützen und Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern und zu verfolgen.
Aufgrund der verschiedenen Versammlungsflächen und unterschiedlichen Veranstaltungen kann die Polizei keine seriösen, belastbaren Angaben zur Anzahl der Teilnehmer des Klimacamps machen. Nach Schätzungen gab es täglich etwa 120 Teilnehmer, an den Wochenenden deutlich mehr.
Verschiedene Vorkommnisse:
- Am Montag 12.04.2021
beseitigten die Einsatzkräfte im Wald bei Maulbach die in der Nacht durch Unbekannte auf den Weg gelegten Baumstämme und stellten so das problemlose Befahren von Rettungswegen wieder sicher.
- Dienstag 13.04.2021
Ein Mann und eine Frau erkletterten an der Baustelle der zukünftigen Glentalbrücke den Ausleger eines Baggers während dieser in Betrieb war. Die Bauarbeiter stellten die Arbeiten daraufhin sofort ein. Nachdem die beiden auf mehrfache Aufforderung den Bagger zu verlassen nicht reagierten, wertete die Staatsanwaltschaft das Verhalten als Verdacht der Nötigung. Beide Personen verließen den Bagger eigenständig, nachdem der Hubsteiger für die notwendige Rettung durch speziell geschulte Höhenretter vorfuhr. Die Polizei nahm sie danach vorübergehend fest.
Während dieser Aktion bildete sich rund um den Bagger und in Sichtweite auf der Bundesstraße 62 eine Spontanversammlung mit insgesamt ca. 60 Teilnehmern. Eine Person aus dieser Gruppe versuchte noch den Hubsteiger aufzuhalten, eine weitere trat nach einem Polizeibeamten, ohne zu treffen. Auch diese beiden wurden festgenommen. Die Versammlung verlief ansonsten friedlich und löste sich nach einem anschließenden Aufzug am Ortsrand von Niederklein auf. Rundfunkwarnmeldungen wiesen auf die mehrere Stunden gesperrte Bundesstraße hin.
- Mittwoch 14.04.2021
Bei den Einsatzmaßnahmen am Dienstag verletzte sich ein Polizeibeamter ohne Fremdeinwirkung leicht. Am Mittwoch zog es insgesamt ca. 90 Personen in Richtung der Baumaschinen. Sie umkreisten die zum Schutz rund um die Baumaschinen eingesetzten Einsatzkräfte und versuchten verschiedentlich direkt zu den Maschinen zu kommen. Das verhinderte die Polizei, indem sie vereinzelt zu nahekommende Menschen, die auf eine entsprechende Aufforderung zurückzutreten nicht reagierten, mit einfacher körperlicher Gewalt zurückschob.
In diesem Zusammenhang gab es erneut 3 vorübergehende Festnahmen, wegen versuchter Körperverletzung, Beleidigung und versuchter Gefangenenbefreiung. Ein Polizeibeamter knickte bei einer Festnahme um und verletzte sich.
- Donnerstag 15.04.2021
In der Nacht löschte die Feuerwehr zwischen 01 und 02.20 Uhr östlich von der L 3260 zwischen Stadtallendorf und Niederklein einen brennenden Holzhaufen.
- Samstag 17.04.2021
Am Samstag bewegten sich rechts und links vom Zaun entlang der zukünftigen Trasse durch den Dannenröder Wald zwei Gruppen mit Rucksäcken, Seil und Kletterausrüstung. Mit dem Eintreffen von Einsatzkräften verschwanden die Gruppen im Wald. Bei der anschließenden Zaunkontrolle stellte die Polizei an mehreren Stellen durchgeschnittenen S-Draht fest und leitete Ermittlungen wegen der Sachbeschädigungen ein.
Wegen erneuter Demonstrationen mit insgesamt etwa 90 Teilnehmern sperrte die Polizei die B 62 zwischen Lehrbach und Niederklein am Samstag von etwa 15.30 bis 19.35 Uhr und veranlasste entsprechende Rundfunkwarnmeldungen. Auf ihrem anschließenden Aufzug über die B 62 zogen Teilnehmer Ast-. Strauch- und Stockwerk aus dem Wald und legten alles auf der Bundesstraße ab. Ansonsten verliefen die Veranstaltungen ohne weitere Vorkommnisse.
- Freitag-Sonntag 16/18.04.2021
In Niederklein kam zu einer Sachbeschädigung an einem auf dem Parkplatz des Tennisplatzes in Niederklein geparkten Wohnmobil. An dem Wohnmobil eines Befürworters der A49 wurden durch unbekannte Täter am Samstag, 17. April, zwischen 17 und 19 Uhr zwei Reifen zerstochen. Bislang gibt es hier keine Hinweise zu dem oder den Tätern.
In der Nacht zum Sonntag fertigten Unbekannte am Friedhof und am Ortseingang von Dannenrod Graffitis. Da sie für die Aussagen, die den Widerstand zum Bau der A 49 ausdrücken, signalrote Sprühkreide verwandten entstand kein Schaden und es lag keine Straftat vor.
Niederklein – Reifen zerstochen Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei ermittelt nach dem zerstechen zweier Reifen an einem Wohnmobil wegen Sachbeschädigung und bittet um sachdienliche Hinweise. Das gelbe Wohnmobil, parkte zur Tatzeit am Samstag, 17. April, zwischen 17 und 19.30 Uhr, auf dem Parkplatz des Tennisclubs Niederklein in der Straße Auf dem Glaskopf. Am Vorderrad waren 5 Einstichstellen feststellbar. Das bereits völlig luftlose Hinterrad ließ ein Erkennen etwaiger Einstichstellen nicht mehr zu.
Der Schaden beträgt mehrere Hundert Euro. Sachdienlich Hinweise zu Beobachtungen, die mit der Sachbeschädigung zusammenhängen könnten, bitte an die Polizei Stadtallendorf, Tel. 06428 9305 0.
Wetter – Lastwagen beschädigt Hoftor
Am Freitag, 16. April, um kurz vor 11 Uhr gibt es in der Dörnertsgasse einen lauten Knall, der mehrere Zeugen aufschreckte und nachsehen ließ. Die Zeugen sahen unmittelbar nach diesem Geräusch einen von der Dörnertsgasse in die Christian-Strauch-Straße fahrenden Sattelzug mit hellblauer Zugmaschine und weißem Sattelauflieger ohne jede Aufschrift auf der Plane. Der Fahrer dieses Gespanns steht unter dem Verdacht, bei einem derzeit noch unbekannten Fahrmanöver einen Schaden am aus Metall bestehenden Hoftor eines Anwesens in der Dörnertsgasse verursacht zu haben.
Nach ersten Schätzungen beträgt der Schaden mindestens 2.000 Euro. Wer ist in der Nähe des Unfallortes beliefert worden? Wer kann Hinweise zu dem beschriebenen Sattelzug geben? Wer hat den Unfall gesehen? Hinweise bitte an die Unfallfluchtermittler bei der Polizei Marburg, Tel. 06421 406 0.
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