Heidelberg: Stadtnotizen 28.04.2021

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(K)ein Gegenentwurf – Ausstellung ab 8. Mai: Fotografinnen und Fotografen aus elf Ländern thematisieren die Position queerer Menschen in der Gesellschaft

In der Fotoausstellung „Queer Is Not Anti“ präsentiert das Queer Festival Heidelberg mit Unterstützung des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg ab Samstag, 8. Mai 2021, Arbeiten von zwölf Fotograf*innen aus elf Ländern. Online sowie als Plakataktion im gesamten Heidelberger Stadtgebiet thematisiert die Ausstellung die Offenheit für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.

Der Kampf queerer Menschen für gesellschaftliche Anerkennung und Gleichberechtigung gilt in der öffentlichen Wahrnehmung häufig als eine Bewegung, die dem zweigeschlechtlichen Gesellschafts- und Lebensmodell entgegensteht. Der englische Begriff „Queer“ wird dabei weltweit als ein Sammelbegriff von und für Menschen genutzt, deren sexuelle oder geschlechtliche Identität nicht der gängigen gesellschaftlichen Norm entspricht. Menschen also, die sich nicht in die Kategorien Mann, Frau und Heterosexuell einordnen lassen, weil sie lesbisch sind oder schwul, trans, inter oder vieles andere mehr. In einer internationalen Fotoausstellung thematisieren nun Künstler*innen aus aller Welt die Bedeutung des Begriffs „Queer“ als ein Konzept, das für Offenheit und Toleranz wirbt und somit mehr ist als ein Gegenentwurf.

Ab dem 8. Mai zeigt die Ausstellung „Queer Is Not Anti“ die Arbeiten der zwölf Gewinner*innen eines internationalen Fotowettbewerbs, den das Queer Festival Heidelberg mit Unterstützung des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg im März ausgelobt hatte. Eine Jury bestehend aus dem Fotografen und Mediakünstler Frederik Busch, den Fotograf*innen Margaux Corda, Giulia Iacolutti und Ngadi Smart sowie dem Leiter des Amts für Chancengleichheit Danijel Cubelic und den beiden Queer-Festival-Kuratoren Martin J.V. Müller und Dominic Hauser wählte die prämierten Projekte aus den mehr als 140 Einreichungen aus aller Welt aus. Die ausgezeichneten Projekte stammen aus Israel, Mexiko, Spanien, der Elfenbeinküste, Thailand, Brasilien, der Schweiz, Großbritannien, den USA, Russland und China.

Zu sehen ist die Ausstellung ab dem 8. Mai unter www.queer-festival.de. Ausgewählte Motive werden ab diesem Tag zudem für mehrere Wochen als Plakataktion im gesamten Heidelberger Stadtgebiet gezeigt.


Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“: Bitte Rücksicht nehmen auf Tiere und Pflanzen

Im Heidelberger Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“ gibt es Fischkinderstuben, Brutplätze und bedrohte Pflanzenarten. Das Umweltamt der Stadt Heidelberg bittet zum Start der Freiluftsaison alle Erholungssuchenden, auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt Rücksicht zu nehmen. Nicht nur Biber, Eisvogel, Fischadler und Co. fühlen sich am und im Wieblinger Altneckar wohl, auch die Heidelberger Bevölkerung findet die ursprüngliche Flusslandschaft seit Jahren attraktiv. Die heißen Sommer der vergangenen Jahre und aktuell die Corona-bedingten Einschränkungen haben den Besucherdruck weiter verstärkt.

Laut Umweltamt der Stadt Heidelberg und der BUND-Gruppe Heidelberg-Wieblingen verletzen einige Besucherinnen und Besucher leider regelmäßig die Vorschriften, die in diesem Naturschutzgebiet gelten. Die Informationstafeln vor Ort finden wenig Beachtung, werden besprüht und beschädigt. Bedrohte Tier- und Pflanzenarten in diesem bislang ungestörten Lebensraum werden erheblich gestört und verdrängt.

Über 150 Vogelarten in dem naturnahen Flussabschnitt

Das Naturschutzgebiet beginnt an dem Ufer der Insel, die der Wieblinger Neckarwiese gegenüberliegt. Es umfasst die Inseln, den Durchfluss zwischen den Inseln und den Lauf des Altneckars. Nur im Kraftwerksauslauf ist das Schwimmen erlaubt – also in dem Flussabschnitt, der direkt an die Neckarwiese grenzt. Überall sonst sind Schwimmen, Angeln, Anlanden und Betreten verboten.

Über 150 Vogelarten nutzen den naturnahen Flussabschnitt des Schutzgebiets als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet. In den langsam fließenden, kiesigen Bereichen des Altneckars befinden sich zahlreiche Fischkinderstuben. Auch der streng geschützte Biber ist vor einigen Jahren in diese ursprüngliche Flusslandschaft zurückgekehrt.

Regeln zum Erhalt der wertvollen Flusslandschaft

Die Stadt bittet die Bevölkerung, die Regeln auf den Informationstafeln im Naturschutzgebiet zu lesen und zu beachten. Nur so kann die wertvolle Flusslandschaft langfristig erhalten werden. Im Naturschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die das Gebiet oder Teile davon nachhaltig stören, zerstören, beschädigen, verändern oder nachhaltig beeinträchtigen. Es gelten folgende Regeln:

  • Auf den vorgeschriebenen Wegen bleiben. Hunde bitte immer an der Leine führen. Rasten, Grillen und Spielen ist nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen gestattet. Pflanzen oder Tiere dürfen nicht entnommen oder beeinträchtigt werden. Es ist verboten, fremde Pflanzen oder Tiere in das Naturschutzgebiet einzubringen.
  • Das Betreten der Inseln und Kiesbänke ist verboten – dies gilt auch für Wassersportler. Zelten, Campen, Reiten, Angeln und Baden sind im Naturschutzgebiet ebenfalls nicht erlaubt. Das Gesundheitsamt rät darüber hinaus, auf das Schwimmen im Neckar zu verzichten.
  • Die Wege dürfen mit Fahrzeugen aller Art nicht befahren werden, ausgenommen davon sind Menschen im Rollstuhl. Radfahren ist auf den ausgewiesenen Radwegen erlaubt.
  • Der Einsatz von Modellflugzeugen, Drohnen oder Modellbooten ist ebenfalls nicht erlaubt. Wasservögel reagieren äußerst empfindlich auf den verursachten Lärm und die plötzlichen Richtungswechsel diese Freizeitgeräte.

Auenlandschaft steht seit über 30 Jahren unter Naturschutz

Vor mehr als 30 Jahren wurde der Altneckar entlang der Heidelberger Stadtteile Bergheim und Wieblingen mit seiner Auenlandschaft und seinen ausgedehnten Binsen- und Schilfbeständen unter Naturschutz gestellt. Den Status als sogenanntes FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie) hat der Altneckar seit dem Jahr 2000. FFH-Gebiete gehören zum europäischen Natura 2000-Schutzgebietsnetz, das 1992 von der Europäischen Union beschlossen wurde.


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