Karlsruhe / Stuttgart / Freiburg. Die Gesellschafterversammlung und die Spielkommission mit Vertretern der drei Fußballverbände des Landes (bfv, SBFV und wfv) haben am heutigen Donnerstag den Beschluss gefasst, den Spielbetrieb in der Oberliga Baden-Württemberg der Herren in der Saison 2020/21 nicht wieder aufzunehmen. Die beendete Meisterschaftsrunde ist mit diesem Beschluss annulliert mit der Folge, dass es insbesondere weder Auf- noch Absteiger gibt. Grundlage für den Beschluss ist § 4 Nr. 2.2.3. der wfv-Spielordnung. Die Vereine der Oberliga Baden-Württemberg wurden am heutigen Nachmittag über die Entscheidung informiert.
Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs kam nicht mehr in Betracht, da nach der derzeitigen Verfügungslage nahezu sämtlichen Oberligisten seit Monaten und auch weiterhin ein Mannschaftstraining unter Wettkampfbedingungen untersagt ist. Spätester Termin für eine Rückkehr in den Spielbetreib mit der Chance, zumindest noch die Vorrunde abschließen zu können, wäre der 9. Mai. Eine angemessene Vorbereitung bis zu diesem Stichtag ist aber nicht mehr möglich.
Dem Beschluss zur Beendigung und Annullierung der Oberliga-Spielzeit vorausgegangen war ein Beschluss der Gesellschafterversammlung der Regionalliga Südwest GbR, unter den gegebenen Umständen keine Aufsteiger aus der Oberliga Baden-Württemberg, der Lotto Hessenliga und der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar aufzunehmen. Die Begründung leitet sich aus der fehlenden sportlichen Qualifikation ab, da keine der Oberligen nur annähernd 50 % der im jeweiligen Spielmodus vorgesehenen Spiele absolviert hat. Die Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga Südwest verringert sich in der Saison 2020/21 entsprechend auf zwei Vereine.
In der Oberliga Baden-Württemberg haben die 21 Vereine derzeit erst 11 bis 13 von insgesamt 42 zu absolvierenden Spieltagen bestritten. Die Lotto Hessenliga wurde nach Durchführung von 11 bzw. 12 von insgesamt 38 Spieltagen vorzeitig durch Abbruch beendet. Die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar spielt in der Spielzeit 2020/2021 in einem besonderen Spielmodus mit zwei Staffeln (Nord und Süd) zu je 12 Mannschaften. Die Saison wurde abgebrochen, nachdem die Teilnehmer zwischen 6 und 9 von insgesamt 22 Spielen der Vorrunde absolviert hatten. Entsprechend wird den bisherigen sportlichen Leistungen in den drei Oberligen kein hinreichender Aussagewert für die Ermittlung von Aufsteigern beigemessen.
Im Rahmen der Interessenabwägung fand zudem Berücksichtigung, dass die Regionalliga Südwest GbR auch eine Rücksichtnahme- und Fürsorgepflicht gegenüber den Teilnehmern der Regionalliga Südwest trifft, deren Möglichkeit zum Klassenerhalt im Zusammenhang mit den Aufstiegsmöglichkeiten aus den nachgeordneten Oberligen steht.
In die Entscheidung der Regionalliga Südwest GbR fließt zudem das Bedürfnis nach einer einheitlichen Regelung für die beteiligten Regional- und Landesverbände ein, gerade auch im Rahmen der pandemiebedingten Sonderregelungen für die Spielzeit 2020/2021. Entscheidend ist deshalb, dass der Aufstieg in die Regionalliga Südwest für alle drei Oberligen einheitlich geregelt wird, so dass es keine Ungleichbehandlungen innerhalb der gleichen Spielklasse gibt.
Mit der Entscheidung ist außerdem gewährleistet, dass die Oberliga Baden-Württemberg der Herren gleich behandelt wird wie die Spielklassen auf Landesverbandsebene, die bereits am 09.04.2021 beendet und annulliert wurden.
Als Grundlage für den Beschluss der Gesellschafterversammlung der Regionalliga Südwest GbR diente nach einer ersten internen Prüfung auch ein externes Rechtsgutachten.
Weiterhin offen ist, wie mit den Oberligen der Frauen und der Jugend im Detail verfahren wird. Hierzu laufen derzeit noch die Abstimmungen, insbesondere in Bezug auf die übergeordneten Spielklassen.