Neustadt an der Weinstraße – VHS-online: Geraubte Kunst, Karl Lagerfeld und Bitcoins.
Schon vor 50 Jahren kämpfte Afrika um seine Kunst, die während der Kolonialzeit massenweise in europäische Museen gelangt war. Und es fand durchaus Unterstützung im Westen. Am Ende jedoch war der Kampf nicht nur vergebens, er wurde auch erfolgreich vergessen gemacht. Die Argumente aber, mit denen bereits damals versucht wurde, die Forderungen aus Afrika zu entkräften und Lösungen zu verhindern, ähneln auf frappierende Weise denen von heute.
Prof. Bénédicte Savoy, Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin und am Collège de France in Paris, hält am Dienstag, 18. Mai 2021, ab 19.30 Uhr den kostenlosen Online-Vortrag zu diesem Thema in französischer Sprache „Afrikas Kampf um seine Kunst“. Zusammen mit Felwine Sarr hat sie den vielbeachteten Bericht für Emmanuel Macron zur Restitution afrikanischen Kulturguts an die Herkunftsländer verfasst.
Ebenfalls erstmals dabei und online: „Karl Lagerfeld – ein Deutscher in Paris“ am Mittwoch, 19. Mai, ab 19.30 Uhr. F.A.Z.-Redakteur Alfons Kaiser, der Lagerfeld lange kannte, stellt den charismatischen Modeschöpfer im Gespräch mit Professor Barbara Vinken vor. Er erklärt die vielen Rollen seines Lebens: den jugendlichen Außenseiter im norddeutschen Flachland, das weltgewandte Genie in Paris, den unermüdlichen Zeichner, begeisterten Fotografen, leidenschaftlichen Büchersammler und den preußisch disziplinierten Workaholic.
Was steckt hinter dieser überlebensgroßen Figur, die trotz aller Kommunikationslust die eigene Lebensgeschichte geheim hielt?
Alfons Kaiser kommt dem Menschen Lagerfeld nahe: dem frühreifen Jungen, der lieber auf dem Dachboden zeichnete, als mit Altersgenossen zu spielen; dem Sohn, der mit seinen Eltern stritt, aber nie von ihnen loskam; dem Konkurrenten von Yves Saint Laurent, den er am Ende überstrahlte; dem Bruder, Onkel, Freund – und schließlich dem Partner von Jacques de Bascher, der großen Liebe seines Lebens. Barbara Vinken ist Professorin für Romanistik in München.
Professor Oliver Hummel beschäftigt sich am Donnerstag, 20. Mai, ab 19 Uhr mit „Goldrausch im Cyberspace – wie Bitcoins aus dem Nichts erschaffen werden“. Dieser Vortrag wird live übertragen. Der Zugang zur Liveübertragung wird einige Tage vor der Veranstaltung per Mail verschickt. Eine Voranmeldung ist erforderlich.
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten suchen viele Anleger nach sicheren Geldanlagen. Bitcoins, andere Kryptowährungen und die Blockchain rückten dabei in den letzten Jahren in den Mittelpunkt des Interesses, weil sie, unbeeinflusst von Politik und Zentralbanken, eine stabile Währung für alle versprechen. Doch wie vertrauenswürdig kann eine Währung, die von Unbekannten aus dem Internet quasi aus dem Nichts erschaffen wird, eigentlich sein?
Weitere Infos und Anmeldung unter 06321/855-1564 oder unter www.vhs-nw.de.