Heidelberg: Stadtnotizen 05.05.2021

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Äpfel und Birnen pflücken: Stadt pflanzte öffentlichen Obsthain in Rohrbach-Hasenleiser – trurnit Zeit & Bild GmbH spendete Großteil der Bäume

Ein öffentlicher Obsthain für Rohrbach-Hasenleiser: Auf der Grünfläche im Kolbenzeil zwischen den Hausnummern 7 und 9 sind 17 neue Bäume gepflanzt worden. Jede und jeder darf das Obst für sich pflücken, für Vögel und andere Tiere gibt es außerdem Wildobstbäume. Ermöglicht wurde das durch eine Spende des Heidelberger Kalenderverlags trurnit Zeit & Bild GmbH. Insgesamt spendete der Heidelberger Kommunikations-Dienstleister 1.000 Euro. Dieser Betrag reichte für rund elf Bäume, die restlichen Kosten übernimmt die Stadt. Außerdem wird der Obsthain für die Öffentlichkeit über den Bau einer Treppe zugänglich gemacht. Die Bauarbeiten dazu beginnen voraussichtlich Ende Mai 2021. In naher Zukunft ist dort auch ein Gartenprojekt des Quartiermanagements Rohrbach-Hasenleiser denkbar. Das Quartiermanagement sucht hierzu den Dialog mit der Nachbarschaft. Die Neugestaltung der Grünfläche leistet einen Beitrag zum Klimaschutzaktionsplan der Stadt Heidelberg.

Anlässlich der Baumpflanzungen waren am Dienstag, 4. Mai 2021, unter anderem Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Ingo Wissendaner, Geschäftsleiter trurnit Zeit & Bild GmbH, Rebecca Ramirez, Leiterin des Quartiermanagements Rohrbach-Hasenleiser, und Wolfgang Morr, Leiter des Regiebetriebs Gartenbau beim städtischen Landschafts- und Forstamt, vor Ort.

Vogelbeeren, Ebereschen, Zwetschgen- und Mirabellenbäume gepflanzt

Das Landschafts- und Forstamt wählte für die Pflanzungen verschiedene Sorten aus: Darunter drei Elsbeeren, vier Vogelbeeren und zwei Ebereschen. Diese Sorten sind Wildobstbäume, die einen hohen ökologischen Wert haben. Sie dienen Vögeln als Nährgehölz. Für Bürgerinnen und Bürger gibt es auch etwas zum Naschen: sechs Apfelbäume, zwei Birnbäume, einen Zwetschgen- und einen Mirabellenbaum finden auf der Grünfläche Platz. Die Bäume werden als Streuobst-Hochstämme gepflanzt. Das heißt, dass ihr Kronenansatz in mindestens 1,80 Metern Höhe liegt.

„Ich begrüße jeden neuen Baum, der in Heidelberg gepflanzt werden kann. Dafür danken wir ganz herzlich der Firma trurnit Zeit & Bild GmbH, die das erst möglich gemacht hat. Mit Zweigsitz in Rohrbach hat sich das Unternehmen für seinen eigenen Stadtteil eingesetzt. Das nenne ich großzügige Nachbarschaftshilfe. Das Quartier Hasenleiser erhält damit eine Aufwertung einer Grünanlage, die Tieren und Insekten ein Zuhause bietet und dem Klima hilft. Wer hier zu Besuch kommt, darf Obst frisch vom Baum pflücken“, sagte Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.

Trurnit Zeit & Bild GmbH ist ein Kalenderverlag aus Heidelberg aus dem trurnit Kommunikationshaus. Der Hauptsitz ist in Ottobrunn bei München, eine Zweigstelle befindet sich in Rohrbach. Geschäftsleiter Ingo Wissendaner kommentiert: „Die Spendeneinahmen erzielten wir aus den Gewinnen des Verkaufs unseres Nachhaltigkeitskalenders. Jeder kleine Schritt hilft, um das Klima ein wenig zu verbessern. Ortsansässig in Heidelberg-Rohrbach wollten wir unserem Quartier etwas Gutes tun und entschieden uns daher für die Baumspende im Hasenleiser. Es freut uns, dass dieses Projekt jetzt verwirklicht ist und die Zusammenarbeit mit der Stadt reibungslos funktionierte.“

Interessierte können sich für das Gartenprojekt des Quartiermanagements melden

Die Grünfläche befindet sich an einem Hang und war bislang aufgrund fehlender Treppen nicht für die Öffentlichkeit nutzbar. Ursprünglich lag an dieser Stelle eine Kiesgrube. Bis vor zehn Jahren stand hier übergangsweise ein Sprachheilkindergarten. Das Gebäude wurde schon vor längerer Zeit abgerissen. Außerdem wird an der Böschung zur Erbprinzenstraße das alte Gehölz entfernt und es werden Wildobstbäume gepflanzt. Künftig führt ein geschwungener Treppenweg von der Erbprinzenstraße zur Grünfläche. Baubeginn ist voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni. Für den Bau der Treppe müssen an dem Hang keine Bäume gefällt werden. Die Arbeiten werden drei Wochen dauern, bis die Treppe genutzt werden kann. Insgesamt entsteht eine ruhige und naturnahe Freifläche im Stadtgebiet. Bänke, angelegte Wege und Lampen sind nicht vorgesehen. Spiel- und Freizeitangebote wird es nicht geben – das ist wegen der Lage, den Bäumen und der Zugänglichkeit nicht möglich.

Für die Nutzung des Obsthains ist außerdem ein Gartenprojekt des Quartiermanagements denkbar. Dafür könnten zwei Hochbeete von fünf auf fünf Metern Größe aufgestellt werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger dürfen in dem gemeinschaftlichen Projekt selbst an den Beeten gärtnern. Die Stadt unterstützt die Idee. Ähnliche Gartenprojekte wurden bereits in der Weststadt und in Kirchheim erfolgreich initiiert. Interessierte können sich telefonisch unter 06221 330330 oder per E-Mail an quartiersmanagement@hasenleiser.net melden.

#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).


Ziegelhäuser Brücke: Einbau der Stahlträger verzögert sich

Die angekündigte provisorische Ertüchtigung der Ziegelhäuser Brücke verzögert sich etwas. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten konnten die Stahlträger nicht wie geplant Anfang dieser Woche montiert werden. Dies wird ab Montag, 10. Mai 2021 nachgeholt.

Die Stahlträger werden im Bereich der Brahmsstraße unterhalb der Längsträger auf dem Brückenpfeiler angebracht. Hierfür muss die Brahmsstraße vom 10. bis voraussichtlich 17. Mai für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die Stadt Heidelberg bittet um Verständnis. Für Anliegerinnen und Anlieger ist die Zufahrt bis zur Baustelle von beiden Seiten möglich, die Einbahnstraßenregelung in der Brahmsstraße wird hierfür aufgehoben. Die Parkplätze unter der Brücke werden während der Arbeiten gesperrt. Für den Radverkehr in der Brahmsstraße sowie für Fußgängerinnen und Fußgänger ergeben sich durch die Maßnahme keine Änderungen. Auch der Verkehr auf der Ziegelhäuser Brücke sowie auf der B 37 und L 534 wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die Müllabfuhr am Montag in der Brahmsstraße findet regulär statt.

Hintergrund: Ziegelhäuser Brücke

Die Ziegelhäuser Brücke ist in einem schlechten Zustand und muss perspektivisch neu gebaut werden. Um ihre Verkehrssicherheit bis dahin weiter zu gewährleisten, muss sie auf der Ziegelhäuser Seite provisorisch ertüchtigt werden. Die Stahlträger jetzt sind hierfür eine Übergangsmaßnahme: Bis Frühjahr 2022 werden weitere bauliche Verstärkungsmaßnahmen durchgeführt. Damit wird gewährleistet, dass die Ziegelhäuser Brücke bis zum Ersatzneubau eingeschränkt nutzbar bleibt. Bis Ende Juni 2021 wird ein Blitzer auf der Brücke installiert, um die geltenden Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkung konsequent zu überwachen. Seit März 2020 dürfen nur noch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen die Brücke befahren. Vereinzelte Überfahrten von Bussen oder Rettungsfahrzeugen sind eingeschränkt möglich. Es gilt ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde.


Europawoche 2021: Stadt Heidelberg betont Bedeutung der europäischen Idee – Neues Internetangebot mit Grußwort von OB Prof. Würzner / Europa-Planspiele mit Schulklassen

Seit 1995 findet jährlich in der ersten Maihälfte die Europawoche statt. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger über Europa zu informieren und zu konstruktiven Auseinandersetzungen mit europapolitischen Themen anzuregen. Die Stadt Heidelberg beteiligt sich seit vielen Jahren an der Europawoche. Sie weist auch in der ersten Maiwoche 2021 mit mehreren Angeboten und Aktionen auf die Bedeutung der europäischen Idee hin und erinnert an die vielen Errungenschaften und verbindenden gemeinsamen europäischen Werte. Wie in anderen Kommunen konnten die in 2021 geplanten Europa-Veranstaltungen pandemiebedingt leider nicht stattfinden. Stattdessen gibt es in diesem Jahr digitale Angebote.

  • Neue Internetseite: Das Europabüro der Stadtverwaltung – angesiedelt im Referat des Oberbürgermeisters – hat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit seine Internetseite www.heidelberg.de/europa umfassend überarbeitet und bietet Interessierten viel Wissenswertes rund um Heidelberg und Europa. Auf der Homepage gibt es eine Übersicht zu städtischen Projekten, die in Heidelberg mit Förderung der Europäischen Union (EU) für die Bürgerinnen und Bürger umgesetzt werden können – von Umwelt- und Klimaschutzprojekten über Unterstützung für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, Aktionen gegen Rassismus und die Unterstützung von Wissenschaftseinrichtungen bis hin zum Ausbau von öffentlichem WLAN. Interessierte erfahren daneben unter anderem auch, wie sich Heidelberg europaweit vernetzt.
  • Video mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: Auf der Internetseite www.heidelberg.de/europa betont Heidelbergs Oberbürgermeister in einer Grußbotschaft die zentrale Bedeutung der Europäischen Union als Wertegemeinschaft – gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie.
  • Digitale Europa-Planspiele mit Schülerinnen und Schülern: Die Stadt Heidelberg bietet gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Schülerinnen und Schülern am 5. und 7. Mai jeweils ein EU-Planspiel an. In diesem Jahr nehmen zwei zehnte Klassen des St. Raphael Gymnasiums teil. Die Schulen wechseln jährlich. Neben Oberbürgermeister Prof. Würzner und Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, begrüßt auch Matthias Kutsch, Kreisvorsitzender der Europa-Union Heidelberg, die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.
  • Beflaggung am Rathaus und rund um den Bismarckplatz mit der Europaflagge als sichtbares Zeichen der Verbundenheit Heidelbergs mit den europäischen Werten und der Europäischen Union.

Pfingstferien-Angebote des Hauses der Jugend

Sofern die Corona-Bedingungen es zulassen, wird es in den Pfingstferien wieder Ferienangebote des Hauses der Jugend geben: „Abenteuer Wald“ für Kinder von 8 bis 12 Jahren findet vom 25. bis 28. Mai 2021 statt. Außerdem sind die „Trendsporttage“ für Kinder von 10 bis 14 Jahren vom 31. Mai bis 2. Juni 2021 geplant. Beide Angebote finden ausschließlich im Freien statt und richten sich an Heidelberger Kinder. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Der Unkostenbeitrag beträgt 30 Euro (Abenteuer Wald) beziehungsweise 20 Euro (Trendsporttage). Beide Angebote beginnen jeweils um 9 Uhr und enden um 15 Uhr. Weitere Informationen sind unter https://hausderjugend-hd.de zu finden. Hier besteht die Möglichkeit zur Online-Anmeldung. Anmelden können sich Interessierte auch per E-Mail an hausderjugend@heidelberg.de oder telefonisch unter der Rufnummer 06221 58-31590.


Online-Elterntreff „Babytalk“ – Neues Angebot des Familienbüros der Stadt Heidelberg – Anmeldeschluss 10. Mai

Das Familienbüro der Stadt Heidelberg bietet ab Dienstag, 11. Mai 2021, an fünf aufeinander folgenden Terminen immer dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr den Online-Elterntreff „Babytalk“ für Eltern mit Babys im ersten Lebensjahr an. „Was braucht ein Baby?“ thematisiert Referentin Nicole Laemers-Müller. Die Familiengesundheits- und Kinderkrankenschwester kommt mit den Familien interaktiv ins Gespräch. Der „Babytalk“ bietet auch Raum für den Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander. Anmeldungen sind per E-Mail an familienoffensive@heidelberg.de möglich oder telefonisch im Familienbüro unter 06221 58-37888. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldeschluss ist der 10. Mai 2021.


Video-Reihe „Die Unabhängigen“ beleuchtet Situation der Verlage – Podiumsdiskussion bei den Heidelberger Literaturtagen

Die Stadt Heidelberg veröffentlicht im Vorfeld der Heidelberger Literaturtage eine Video-Reihe, die sich mit der Situation unabhängiger Verleger in Deutschland befasst und dazu Vertreter der Heidelberger Verlagslandschaft befragt. Jüngst wurde zum Welttag des Buches eine Studie im Auftrag der Kulturstaatsministerin zur verlegerischen Vielfalt in Deutschland veröffentlicht, welche die Buch- und Verlagsbranche mitten in einem fundamentalen Strukturwandel sieht: Verlegerische Vielfalt in Deutschland könne absehbar nicht allein durch die Marktdynamik im Buchverlagswesen erhalten werden. Die Studie schlägt unter anderem eine strukturelle Verlagsförderung sowie Produktionskostenzuschüsse für Verlage vor.

Bereits vor Veröffentlichung dieser Studie hat die UNESCO-Literaturstadt Heidelberg damit begonnen, in einer Video-Reihe Protagonisten der Verlagslandschaft Heidelbergs und der Bundesrepublik zur aktuellen Situation unabhängiger Verlage in Deutschland zu befragen: Insgesamt acht Folgen nehmen die ambivalente Existenz der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels sogenannten „Klein-„ und „Kleinstverlage“ als Garanten literarischer Vielfalt einerseits und von wirtschaftlicher Not bedrohter Unternehmen andererseits in den Blick. Vom unabhängigen Verleger in Heidelberg über die Kurt-Wolff-Stiftung als Interessensvertretung unabhängiger Verlage bis hin zum Börsenverein des Deutschen Buchhandels und den großen Buchmessen der Republik vereinen die sukzessive erscheinenden Videointerviews prominente Stimmen zum Thema, das auch am 10. Juni 2021 bei den Heidelberger Literaturtagen auf dem Podium diskutiert werden soll.

Manfred Metzner im Auftaktinterview

In der ersten Folge der Video-Reihe „Die Unabhängigen – Zur aktuellen Situation der Independent-Verlage in Deutschland“ kommt der Heidelberger Verleger Manfred Metzner (Verlag „Das Wunderhorn“) zu Wort. Im Interview spricht er unter anderem über geeignete Förderinstrumente und beantwortet nicht zuletzt die grundlegende Frage: „Was ist eigentlich ein unabhängiger Verlag?“

Ab Mittwoch, 5. Mai 2021, werden jede Woche ein bis zwei Videos bis zum Festivalbeginn auf www.heidelberger-literaturtage.de veröffentlicht.


Die Bibliothek der Zukunft verbindet digitale und analoge Angebote – Stadtbücherei Heidelberg legte Tätigkeitsbericht 2019/20 vor

Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen des Lebens ein Umdenken gefordert. Die Stadtbücherei Heidelberg konnte der neuen Lage gut begegnen – sie hatte bereits vorher den Weg zur „Hybriden Bibliothek“ eingeschlagen. Mit der Verbindung von digitalen und analogen Angeboten und vielen neuen Formaten konnte sie ihren Service weiter ausbauen. Mit Erfolg: Obwohl die Stadtbücherei pandemiebedingt acht Wochen geschlossen war, wurde die Marke von einer Million Entleihungen im Jahr 2020 wieder geknackt. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht 2019/20 der Stadtbücherei hervor, der am 4. Mai 2021 im Ausschuss für Kultur und Bildung vorgestellt wurde.

„Das ganze Corona-Jahr über hat die Stadtbücherei Heidelberg Präsenz gezeigt. Die pandemiebedingten Schließzeiten waren dank eines ausgebauten Hygienekonzeptes kürzer als in vergleichbaren örtlichen und überregionalen Einrichtungen und sie wurden durch einen Abholservice weitgehend überbrückt“, sagte die Direktorin der Stadtbücherei, Christine Sass.

Hohe Nachfrage nach digitalem Medienangebot

Seit 2019/20 verstärkte sich der Aufwärtstrend bei den Kinder-und Jugendmedien weiter und gleichzeitig zeichnete sich ein gesteigertes Interesse an den digitalen Medien ab, die mit einem Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entliehen wurden. Die Stadtbücherei konnte diese Entwicklungen in beiden Jahren gut bedienen. Möglich gemacht wurde das vor allem durch den Verein Metropol-Card-Bibliotheken Rhein-Neckar e. V., dem auch die Stadtbücherei Heidelberg angehört, und durch die gemeinsame Plattform für digitale Medien „metropolbib.de“.

Streamingdienst bietet Alternative zu kommerziellen Anbietern

Zeitgleich zum zweiten Lockdown im November 2020 startete die Stadtbücherei den Streamingdienst „filmfriend“ mit einem ausgewählten Filmangebot für alle Altersgruppen als Alternative zu kommerziellen Anbietern. Bis zum Jahresende wurden 1.240 Filme heruntergeladen – die Tendenz ist steigend.

Bestand der Stadtbücherei stets aktuell

Auch der physische Bestand ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 5.000 Medien auf insgesamt über 225.000 angewachsen. Die Stadtbücherei Heidelberg legt großen Wert auf Aktualität, so werden beispielsweise zehn Prozent des Gesamtbestandes jährlich erneuert. Bestseller stehen in der Regel schon am Erscheinungstag zur Ausleihe bereit. Mit Medientipps digital auf der Homepage und auf Instagram sowie mit Themenpräsentationen im ganzen Haus unterstützt die Stadtbücherei bei der Auswahl aus ihrem umfangreichen Angebot.

Neue digitale Veranstaltungsformate

Die Stadtbücherei als außerschulischer Lernort unterstützt die Lesefähigkeit und die Entwicklung von Medien- und Informationskompetenz. In 140 Gruppenführungen wurden Kinder- und Jugendliche mit den Angeboten der Stadtbücherei vertraut gemacht. 50 Mal fanden die „App-solut clever“-Workshops zu Medienkompetenz und Jugendmedienschutz in den Klassenstufen 3 und 6 statt. 2020 wurden pandemiebedingt viele Kinderveranstaltungsformate digital angeboten oder völlig neu aufgesetzt. Für einen eigenen YouTube-Kanal wurden Bastelangebote, Kamishibai-Erzähltheater und Recherche-Tutorials für Schüler entwickelt. Auch der Referate-Coach, der Schülerinnen und Schülern bei der Literatur- und Informationsrecherche hilft, bot online Unterstützung an.

Auch das Kulturprogramm in der Stadtbücherei war mit dem ersten Lockdown im März 2020 zunächst auf Eis gelegt. Großer Nachholbedarf wurde am Zuspruch für die Buchpremieren der Heidelberger Autoren Hans Thill und Frank Barsch anlässlich des Literaturherbstes und die Live-Lesezeiten deutlich, als der Hilde-Domin-Saal im September unter Auflagen wieder geöffnet werden konnte. Ehe mit dem zweiten Lockdown wieder alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten, konnten in der Stadtbücherei zwei der wichtigsten Heidelberger Literaturpreise vergeben werden: der Clemens-Brentano-Preis 2020 und der Ginkgo Biloba-Preis für Lyrikübersetzung.

Bücherbus mit erschwerten Bedingungen unterwegs

Der Bücherbus hatte im Jahr 2019 mit gut 91.000 Entleihungen trotz hoher Ausfallzeiten durch technische Defekte ein respektables Ergebnis erzielt. Ergänzend zu den 22 Haltestellen im Stadtgebiet, die wöchentlich angefahren werden, hat der Bücherbus die Stadtbücherei beim Kindertag im Rathaus, bei den Literaturtagen auf dem Universitätsplatz und beim Bürgerfest im Patrick-Henry-Village vertreten.

Im Pandemiejahr 2020 gestaltete sich die Arbeit des Bücherbus-Teams schwieriger. Nach neun Wochen Stillstand war der Betrieb zunächst nur mit eingeschränktem Fahrplan möglich. Weil immer nur Einzelpersonen oder Angehörige eines Haushalts den Bus betreten durften, erweiterte der Bücherbus seinen Bestell- und Mitbringservice und schaffte es, dennoch über 12.000 Besucherinnen und Besucher mit rund 47.000 Medien zu versorgen. Aktuell laufen die Planungen für einen neuen Bücherbus. Das Konzept für den Innenausbau wurde unter anderem unter Beteiligung des Beirats von Menschen mit Behinderung erstellt.


Zwischennutzungs-Campus auf rund 7.000 Quadratmetern entstanden – Stadt und Immobilienunternehmen gingen neue Wege der Zusammenarbeit

Auf dem ehemaligen Heideldruck-Areal ist in zentraler Lage unweit des Heidelberger Hauptbahnhofs der vermutlich größte Zwischennutzungs-Campus von Baden-Württemberg entstanden. Auf einer Fläche von insgesamt rund 7.000 Quadratmetern entwickeln Start-ups, Selbstständige und Kreative ihre Ideen und Produkte. Sie haben die Räumlichkeiten zu fairen Konditionen und für eine begrenzte Dauer gemietet. Möglich gemacht hat dies eine enge Zusammenarbeit des Immobilienentwicklers EPPLE GmbH, der Stadt Heidelberg mit der Stabsstelle für Kultur- und Kreativwirtschaft und der Zwischennutzungsagentur „Team Z“.

Bei einem Rundgang durch einen Teil des Gebäudekomplexes und insbesondere durch die ehemalige Kantine stellten Bürgermeister Wolfgang Erichson und Daniela Reich, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der EPPLE GmbH, gemeinsam das Zwischennutzungskonzept vor. Mit dabei waren Herbert Rabl, Unternehmenssprecher von EPPLE, Shiva Hamid und Wulf Kramer vom „Team Z“ sowie Dr. Ellen Koban und Katharina Pelka von der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft. Gemeinsam berichteten sie von den Chancen und Herausforderungen des Vorhabens.

Bürgermeister Wolfgang Erichson betonte: „Heidelberg ist eine kreative Stadt mit einer sehr lebendigen Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Start-up-Szene. Der Bedarf an geeigneten Räumlichkeiten ist hoch – als Stadt wollen wir ermöglichen, dass leerstehende Immobilien einer vorübergehenden Nutzung zugänglich gemacht werden. Dies bietet nicht nur für Kreative und Jungunternehmen die Chance, günstig an Räume zu kommen. Davon profitiert auch das übrige Quartier und die Stadtgesellschaft, weil diese kreativen Zwischennutzungsräume oftmals den Startschuss für eine urbane Stadtteilentwicklung geben und eine Vision vom zukünftigen, lebendigen Standort erzeugen. Nicht selten entstehen durch Zwischennutzungsprojekte auch langfristig weitere Synergien.“

„Wir wissen aus unserem eigenen Tun, wie wichtig es ist, Raum für Kreativität und neue Ideen zu schaffen. Daher freut es uns sehr, dass wir gemeinsam mit der Stadt Heidelberg im Altbestand der ehemaligen Heidelberger Druckmaschinen eine Zwischennutzung für Kreative, Gründerinnen und Gründer ermöglichen konnten“, so Daniela Reich, stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der EPPLE GmbH.

Vielfältige Zwischennutzungen statt Leerstand

Während im Erdgeschoss des ehemaligen Kantinengebäudes beispielsweise ein E-Bike-Hersteller, ein Fotolabor, eine Tanzschule, ein Institut für „toxische Liebesbeziehungen“, ein Hochleistungsoptik-Unternehmen und ein Verein für Stadtkultur untergekommen sind, finden sich im Obergeschoss ein Filmstudio, Künstlerateliers, ein Choreograf und ein Yoga-Ausbildungsinstitut. In einem weiteren Gebäude sind eine Stiftung, ein Gründercampus, verschiedene Start-ups und viele weitere Akteure untergebracht.

Seit September 2015 ist das ehemalige Areal der Heidelberger Druckmaschinen AG im Besitz des Immobilienentwicklers EPPLE. Das Unternehmen startete 2016 mit Zwischennutzungen, seit 2019 begleitet die städtische Zwischennutzungsagentur „Team Z“ das Projekt. Der auf rund 7.000 Quadratmeter entstandene Zwischennutzungs-Campus an der Kurfürsten-Anlage 52-58 kann als Pilotprojekt zwischen Stadtverwaltung, Privatwirtschaft und Zwischennutzungsakteuren gelten und auch für andere Städte in Sachen Zwischennutzung Best-Practice-Beispiel sein.


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