Heidelberg – Auch die deutschen 7er-Rugbyfrauen werden nach der langen Pandemie-bedingten Pause am Wochenende 5./6. Juni in Lissabon (POR) in die Rugby Europe Sevens Championship Series 2021 starten. Das erste von zwei Turnieren wird damit parallel zu dem der Männer starten, die als Titelverteidiger ebenfalls in Lissabon in die EMSaison starten. Für Deutschlands 7er-Topteam, die hingegen als Aufsteigerinnen vor allem den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben haben, steigt das zweite Turnier dann am 25. und 26. Juni 2021 in Russlands Hauptstadt Moskau.
Im Kader von Nationaltrainer Max Pietrek finden sich keine nennenswerten Überraschungen. Der Coach konnte bei der Nominierung beinahe aus dem Vollen schöpfen. Lediglich die ehemalige St. Paulianerin Josephine Pora, die derzeit in England aktiv ist, steht verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. „Die Mädels haben es mir nicht leicht gemacht, mich auf den 12er-Kader festzulegen“, gesteht Coach Max Pietrek. „Sie haben wirklich alle sehr gut performt bei den letzten Maßnahmen.“
Letztendlich hat er sich für folgenden Kader entschieden:
- RK 03 Berlin: Julia Braun
- TSV Handschuhsheim: Katalina Bechtel, Annika Nowotny
- SC Neuenheim: Steffi Gruber, Lea Predikant, Sarah Gossmann
- Heidelberger RK: Johanna Hacker, Zoe Würmli, Sophie Hacker, Lara Bürger
- SC Germania List: Katharina Epp, Gesine Adler
- Auf Abruf: Elena Korn (SC Germania List), Amelie Harris (SC Neuenheim), Clara Tauschek (RG Heidelberg)
Allerdings gab es – wie auch bei den Männern – in den letzten 18 Monaten nicht viele Möglichkeiten, gegen internationale Konkurrenz zu spielen. Ende 2020 gab es Testspiele gegen Polen, und Anfang Mai konnte man sich in sechs Spielen mit Belgien messen. „Davon konnten wir ein Spiel gewinnen, die anderen gingen mal knapp, mal etwas deutlicher verloren“, berichtet Pietrek. „Das war noch mal sehr aufschlussreich, und da haben wir für uns noch mal ein paar Todos mitgenommen, an denen wir nun bis zur EM noch arbeiten können, um uns endgültig auf Turnierniveau zu bringen.“
Insgesamt sieht der Nationaltrainer sein Team aber sehr gut vorbereitet. Auch und vor allem die regelmäßigen Stützpunkttrainings in Heidelberg und Hannover hätten dafür gesorgt, dass die Mädels fit und auf den Punkt vorbereitet sind. Und so ist Pietrek auch recht zuversichtlich für das erste der beiden Turniere. „Natürlich muss man realistisch sein, schließlich wissen wir nicht, was die anderen Teams in der Pandemiezeit machen konnten. Wir haben aber einen starken Kader, wir sind gut vorbereitet, und ich denke, wir können uns in Lissabon durchaus das Viertelfinale als Ziel setzen.“
In der Vorrunde trifft das DRV-Team auf die Titelverteidigerinnen aus Russland und auf Rumänien. Während Max Pietrek gegen die hoch favorisierten Russinnen ein „hartes Spiel“ erwartet, sei man mit Rumänien durchaus auf Augenhöhe. In der letzten EM-Saison hatte man Rumänien im Kampf um den Aufstieg zweimal in den Finals, einmal siegte man, einmal verlor man knapp.