Ludwigshafen – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.
Besuch des Generalkonsuls der russischen Föderation
Im Rahmen eines Gedankenaustauschs waren Alexey Dronov, der neue Generalkonsul der russischen Föderation in Bonn, sein Stellvertreter Valery Sidorov sowie der Konsularattaché Roman Soloview vergangene Woche zu Gast in Ludwigshafen am Rhein. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und Beigeordneter Andreas Schwarz empfingen die Gäste im Rathaus. Gesprächsthemen waren unter anderem eine mögliche Städtepartnerschaft mit einer russischen Kommune, ein Schüler- und Praktikantenaustausch, die Zusammenarbeit mit der Hochschule, medizinische und humanitäre Projekte sowie wirtschaftliche Kontaktanbahnungen.
Der Besuch endete mit einer feierlichen Kranzniederlegung und dem gemeinsamen Gedenken auf dem großen Ehrenfeld des Hauptfriedhofs für die verstorbenen Zwangsarbeiter.
PLUS-Gesundheitsinitiative Hepatitis C seit fünf Jahren in Ludwigshafen aktiv – Bewerbung für Innovationsfonds
Im Oktober 2015 haben sie sich zum ersten Mal gemeinsam getroffen: Unter der Federführung des Sozialdezernats der Stadt Ludwigshafen gab es den ersten Runden Tisch der PLUS-Gesundheitsinitiative Hepatitis C in Ludwigshafen. Daran nahmen Vertreter der Ludwigshafener Drogenberatung, Streetworker, niedergelassene Ärzte der GO-LU, Ärzte aus dem Klinikum Ludwigshafen, die Street Docs, Vertreter von Krankenkassen, AIDS-Hilfe, dem Biopharmaunternehmen AbbVie (mit großem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen) und des Jobcenters teil. Sie einte damals wie heute ein Ziel: Die Versorgung der Drogengebrauchenden in Ludwigshafen zu verbessern, insbesondere im Bereich der Infektionskrankheiten wie Hepatitis C. Das Zwischenfazit: ein voller Erfolg! Denn mittlerweile kann Sozialdezernentin Beate Steeg stolz auf den 20. Runden Tisch der Ludwigshafener PLUS-Initiative blicken: „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren große Fortschritte für unsere Klienten der Drogenhilfe machen können“, so Steeg. „Neben der verbesserten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und der Umsetzung konkreter Hilfeangebote konnten wir die Therapierate unter Substituierten Jahr für Jahr steigern, zuletzt lag sie im Jahr 2019 bei 43 Prozent. So konnten wir eine Reihe von Betroffenen tatsächlich von der Hepatitis C heilen. Ein großes Dankeschön geht dabei vor allem an die Substitutionsärzten und das Klinikum, die gemeinsam einen erheblichen Teil zu diesem Erfolg beigetragen haben.“ Die Statistik, die im Übrigen in Deutschland einmalig ist, wird zurzeit fortgesetzt, denn trotz der Pandemiebedingungen sind die Bemühungen für eine bessere Versorgung von Drogengebraucher auch in 2020/21 weitergegangen.
Modellprojekt „MuT“
Darüber hinaus engagiert sich die Stadt Ludwigshafen zusammen mit weiteren Partnern, unter anderem dem Ärztenetzwerk GO-LU, dem Krankenhaus zum Guten Hirten, der BKK Pfalz und dem Institut für Suchtforschung an der Universität Frankfurt, um die finanzielle Förderung eines gemeinschaftlich entwickelten Projektes namens „MuT“. Die Abkürzung steht dabei für „Niedrigschwellige Multimodale (Psycho-)Therapie und Hilfekoordination“. Das Projekt hat die niederschwellige psychotherapeutische Unterstützung von Drogengebraucher im Fokus. Da viele Menschen mit Substanzgebrauchsstörungen auch mindestens noch an einer weiteren psychischen Störung leiden, aber es nur ganz wenige schaffen, eine für sie hochschwellige Psychotherapie in Anspruch zu nehmen, wurde in einem PLUS-Arbeitskreis die Idee einer niedrigschwelligen Therapie in den Räumen der Drogenhilfe entwickelt. Die Idee dahinter: Die Betroffenen müssen für eine Psychotherapie nicht wieder in eine weitere Praxis gehen, sondern erhalten ihre Therapie bei der Drogenhilfe, deren Räume und Mitarbeitenden ihnen bereits vertraut sind. Der ehemalige Leiter der Drogenhilfe in Ludwigshafen, Hans Sahoraj, der das Projekt aus dem Ruhestand heraus mit betreut, sagt: „Wir hoffen, dass wir hier erfolgreich sind und den Zuschlag für eine finanzielle Förderung durch den Innovationsfonds des Bundes erhalten. Dies könnte zukünftig ein wichtiger Baustein in der Versorgung von psychisch kranken Drogengebraucher werden, um vor allem den Substanzgebrauch zu regulieren und ‚Drehtüreffekte‘ im Gesundheitssystem zu minimieren.“ Seit dem 1. Juni 2021 ist die MuT-Ideenskizze beim Innovationsfonds des Bundes eingereicht. Im vierten Quartal wird entschieden, ob „MuT“ eine Chance auf einen Vollantrag hat. Ziel wäre die Durchführung und Evaluierung des MuT-Projekts über zwei Jahre hinweg. Falls dieses Projekt erfolgreich sein sollte, könnten die MuT-Leistungen gegebenenfalls einen neuen Baustein im Gesundheitssystem darstellen und von den Krankenkassen übernommen werden. Dies wäre eine Innovation „made in LU“.
Über Hepatitis C und die PLUS-Initiative
Die Erkrankung Hepatitis C, die zum Beispiel über ein unsauberes Spritzenbesteck oder unhygienisch gestochene Tattoos verbreitet wird, kann unbehandelt zum Tod führen. Darüber hinaus ist jeder Infizierter eine potenzielle Gefahr für Freunde und Familie. Denn das Fatale dieser Krankheit sind die unspezifischen Symptome, wodurch die Infektion oft nicht sofort diagnostiziert wird. Da es seit einigen Jahren neue, effektive und gut verträgliche Therapien gegen die Infektion gibt, die in praktisch allen Fällen zu einer völligen Heilung führen, war es allen Teilnehmer des Runden Tisches daran gelegen, die Aufklärung über die Erkrankung zu fördern und die Zugänge zu Beratung wie auch Therapie zu ermöglichen.
Über die Runden Tische der PLUS-Initiative, die durch AbbVie initiiert wurde, konnten alle, die medizinisch und sozial an der Versorgung von Drogengebrauchenden beteiligt sind, konstruktiv und partnerschaftlich an konkreten Projekten und Schnittstellen arbeiten. Neben der Entwicklung von eigens für die Klienten konzipierten Informations- und Aufklärungsmaterialien kamen neue Ideen für tagesstrukturierende Maßnahmen in der Drogenhilfe hinzu, aber auch Unterstützung für Ärzte, die die Therapien einsetzen wollen. Auch Krankenkassen haben sich hier engagiert.
Die PLUS-Initiative in Ludwigshafen kann also nicht nur auf bereits fünf erfolgreiche Jahre interdisziplinärer Zusammenarbeit zurückblicken, sondern hat auch ehrgeizige Ziele für die Zukunft. Im Blick bleibt dabei immer das gleiche Ziel: Zusammen die Versorgung von Hepatitis-C-erkrankten Drogengebrauchenden zu verbessern.
Stadt setzt den barrierefreien Ausbau von ÖPNV-Haltestellten fort
Mit der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes haben die Nahverkehrspläne die Belange der Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stärker zu berücksichtigen. Ziel ist es, eine vollständige Barrierefreiheit des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bis zum 1. Januar 2022 zu erreichen. „Für mobilitätseingeschränkte Personen ist die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs eine wichtige Grundlage, um am öffentlichen Leben teilhaben zu können. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der anstehenden infrastrukturellen Großbaumaßnahmen im Stadtgebiet von Ludwigshafen sind barrierefreie Haltestellen ein wichtiger Baustein für einen noch attraktiveren ÖPNV“, unterstreicht Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt.
Konkret geht es bei der Barrierefreiheit von Haltestellen um erhöhte Bordsteinkanten, die das Ein- und Aussteigen erleichtern, und den Einsatz von taktilen und farbdifferenzierten Leitsystemen im Gehwegbelag, anhand derer sich seheingeschränkte Personen orientieren können. Zur Umsetzung des barrierefreien Ausbaus von Haltestellen wurden im Nahverkehrsplan 2018 entsprechende Priorisierungen, Ausbauziele und Verknüpfungen mit anderen Maßnahmen genannt.
Im Nahverkehrsplan sind 42 Stadtbahnhaltestellen aufgeführt, die in Zusammenarbeit mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) barrierefrei ausgebaut werden sollen. Acht der insgesamt 13 Haltestellen der höchsten Prioritätsstufe werden alleine im Zusammenhang mit der aktuell laufenden Maßnahme Linie 10 in Friesenheim barrierefrei umgebaut.
Bushaltestellen werden durch die Stadt Ludwigshafen ausgebaut. Insgesamt gibt es 370, von denen 183 noch nicht barrierefrei ausgebaut sind. 81 davon sind im Nahverkehrsplan priorisiert. Elf davon sind bereits realisiert. Weitere 15 Haltestellen sollen noch in diesem Jahr geplant und in 2021 beziehungsweise spätestens im Jahr 2022 umgebaut werden. Es verbleiben somit 55 Bushaltestellen, die noch zum barrierefreien Ausbau anstehen.
Für die Stadt Ludwigshafen ergibt sich durch die zeitlichen Vorgaben der Gesetzgebung ein erhöhter Planungs- und Finanzierungsbedarf. Bis zum Jahr 2022 wird die Stadt die zeitlichen Vorgaben des Personenbeförderungsgesetzes dementsprechend nicht umsetzen können. Dies wurde bereits im Nahverkehrsplan 2018 dargelegt. Zum einen ist dies durch die begrenzten zur Verfügung stehenden Personalressourcen begründet, zum anderen aber auch darin, dass die Stadt Ludwigshafen eine starke ÖPNV-Infrastruktur vorweisen kann zu der auch eine hohe Zahl an Haltestellen gehört, die es weiterhin kontinuierlich und sukzessive barrierefrei umzubauen gilt.
Radarkontrollen für die Woche vom 21. Juni bis 27. Juni 2021
Die Stadt Ludwigshafen nimmt in folgenden Stadtteilen Radarkontrollen vor.
Montag, 21. Juni: Ruchheim, West und Edigheim; Dienstag, 22. Juni: Gartenstadt, Maudach und Friesenheim; Mittwoch, 23. Juni: Mundenheim, Mitte und Nord; Donnerstag, 24. Juni: Oggersheim, Oppau und Pfingstweide; Freitag, 25. Juni: Rheingönheim, Ruchheim und Süd; Samstag, 26. Juni: West, Friesenheim und Edigheim.
Kurzfristige Änderungen behält sich der Bereich Straßenverkehr vor. Kontrollen können auch kurzfristig an anderen Stellen stattfinden.
Bauarbeiten an der Eisenbahnüberführung in der Rohrlachstraße führen zu Verkehrseinschränkungen
In der Nacht von Donnerstag, 24. Juni, auf Freitag, 25. Juni 2021, wird die Rohrlachstraße zwischen Lagerplatzweg und Frankenthaler Straße wegen Reparaturarbeiten an den Rinnen der Eisenbahnüberführung ab 22 Uhr voll gesperrt. Die Sperrung beginnt auf Höhe Bürgermeister-Grünzweig-Straße und erstreckt sich bis Frankenthaler Straße/Lorient-Allee. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich am frühen Freitagmorgen gegen 4 Uhr beendet sein.
Während der Sperrung ist in diesem Abschnitt mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Örtliche Umleitungsstrecken werden ausgewiesen.
Sonderimpfaktion am Wochenende –Provisorisches Impfzentrum wird errichtet
Die Stadtverwaltung Ludwigshafen führt gemeinsam mit dem Land Rheinpfalz-Pfalz am kommenden Samstag, 26. Juni 2021, erneut eine Sonderimpfaktion durch. Verimpft werden rund 700 Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson. Die Aktion wird im Stadtteil Oggersheim stattfinden; es wird ein provisorisches Impfzentrum dafür hergerichtet, welches von mobilen Impfteams des DRK, Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie ehrenamtlichen Helfern aufgebaut, betreut und am Ende wieder abgebaut wird.
Mit dieser Aktion wird die Stadt Ludwigshafen wieder gezielt Menschen in beengten Wohnsituationen ansprechen, unter anderem durch Briefwurfsendungen und persönlicher Ansprache. Um die Anonymität der Menschen zu wahren, werden keine weiteren Angaben gemacht.
Bei den Impfdosen handelt es sich um den verbliebenen Impfstoff aus der ersten Sonderimpfaktion im Stadtteil Nord/Hemshof Anfang Juni, den das Land Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt hatte. Bei dieser Aktion hatten Bewohner aus dem Stadtteil die Möglichkeit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Rund 2.500 Bewohner des Quartiers waren zuvor von der Stadtverwaltung gezielt unter anderem durch Wurfsendungen und auch direkter Ansprache auf die Aktion aufmerksam gemacht worden. Rund 1.800 Personen hatten sich bei dieser Aktion impfen lassen.
„Ich freue mich sehr, dass wir nach der erfolgreichen Aktion im Hemshof nun zügig mit dem restlichen Impfstoff eine weitere Aktion in unserer Stadt durchführen können. Die Stadt Ludwigshafen kann hier auf eine vertrauensvolle Arbeit mit dem DRK setzen. Auch bei allen weiteren Helfern möchte ich mich bereits vorab für ihre Bereitschaft, am Wochenende zu arbeiten, bedanken. An alle, die von uns eine Einladung zur Aktion erhalten, appelliere ich: Nutzen Sie diese Chance, lassen Sie sich impfen. Je mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden, umso besser für alle“, sagt Sozialdezernentin Beate Steeg, die die Aktion, genau wie die vorherige im Hemshof, selbst begleitet und koordiniert. Je nachdem, wie die Aktion am Samstag laufe, werde entschieden, ob die Aktion am Sonntag fortgeführt werde.
Stadtmuseum: Virtuelle Ausstellung „Modetrends & Geschäftswelten in Ludwigshafen am Rhein“
„Modetrends & Geschäftswelten in Ludwigshafen am Rhein – eine Bilderrevue von 1950 bis 1990“ zeigt das Stadtmuseum Ludwigshafen von Freitag, 2. Juli, bis voraussichtlich Mitte Oktober 2021 als virtuelle Ausstellung auf seiner Webseite www.ludwigshafen.de/stadtmuseum. Die Präsentation ist ein Streifzug durch rund 40 Jahre Geschäftskultur, Mode und Zeitgeist in der Stadt.
Ausgangspunkt für das Projekt ist ein Fundus an Fotografien aus dem Stadtarchiv. Aus dem Bildbestand wurden Fotogalerien zusammengestellt, die schlaglichtartig an bestimmte, teils nicht mehr existierende Geschäfte sowie auch an besondere Veranstaltungen und Orte in Ludwighafen erinnern. Dazu gehören beispielsweise Kaufhof, Horten, Multistore, C&A, Friedrich-Ebert-Halle, Bekleidungshaus Fahrbach, Modehaus Toni Luksch, Schuhhaus Orlik Diehl, Modehaus Erika Rössler, Modehaus Schuh, Fisch Vogt und einige mehr.
Die Idee, diese Bilder einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, stammt von Karin Wagner, die bis Anfang 2021 über viele Jahre hinweg die Fotothek des Stadtarchivs betreut hatte. Kuratiert wurde die Ausstellung von dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Knapp in Zusammenarbeit mit der Historikerin Dana-Livia Cohen im Auftrag des Stadtmuseums und durch Unterstützung des Stadtarchivs.
Die Reihe mit ausgewählten Fotografien aus den Beständen des Stadtarchivs wird danach mit weiteren Themen fortgesetzt.
Darüber hinaus bleibt auch die Online-Ausstellung „Vom Verschwinden“ mit Fotografien von Jellena Lugert, die sich auf künstlerisch-dokumentarische Weise dem Abriss des ehemaligen C&A-Kaufhauses widmete, weiterhin auf der gleichen Internetseite bestehen.
Für Rückfragen steht das Stadtmuseum per E-Mail unter stadtmuseum@ludwigshafen.de oder telefonisch während der Öffnungszeiten (Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr) unter 0621 504 2574 gern zur Verfügung.