Neustadt an der Weinstraße – Seit Wochenbeginn (14.06.2021) sind die informellen Fußwege durch die Mähwiesen am Bürgergraben in Branchweiler gesperrt. Dies teilt die Umweltabteilung der Stadt mit. 2019 war der Mittel- und Ostabschnitt des Bürgergrabens beiderseits der Straße „Nachtweide“ renaturiert worden. Nun können auch die Trampelpfade durch die dortigen Wiesen nicht mehr begangen werden.
Die Stadt hat als Ersatz westlich der Nachtweide eine neue Wegtrasse direkt am Bürgergraben hergerichtet und durch eine Leiteinrichtung (Holzpfosten mit Drahtlitze) sichtbar gemacht (siehe Fotos). Dort war im Bebauungsplan „Neustadt-Ost“ aus den 1980er Jahren ohnehin ein Fußweg vorgesehen, der nie realisiert worden war.
Östlich der Nachtweide müssen die Besucherinnen und Besucher künftig einen kleinen Umweg über einen vorhandenen Feldweg südlich des Grabens nehmen. Hier soll der Bürgergraben den wild lebenden einheimischen Tier- und Pflanzenarten vorbehalten bleiben. Die provisorischen Hinweisschilder werden bei Gelegenheit noch durch eine solide Beschilderung sowie eine Infotafel zur Renaturierung des Bürgergrabens ersetzt.
Hintergrund ist, dass die Wiesen bisher als Auslaufplatz für zahlreiche Hunde aus den angrenzenden Wohngebieten genutzt wurden. Dies geschah ohne Zustimmung der Eigentümer und Bewirtschafter der Wiesen und ist außerdem eine ordnungswidrige Abfallablagerung. Der Hundekot verschmutzt das dort erzeugte Heu eines Neustadter Landwirts. Es kann bei den damit gefütterten Haustieren Krankheiten verursachen und erhöht die Entwurmungskosten für die Tierhalter. Auch kann dem Wiesenbewirtschafter nicht zugemutet werden, bei der Bewirtschaftung den „Kotstaub“ einzuatmen.
Die Umweltabteilung bittet die Hundehalterinnen und -halter, ihre Hunde künftig am Betreten der Mähwiesen zu hindern, den Kot in Beuteln aufzunehmen und ordnungsgemäß über Mülleimer zu entsorgen. Das erwarten nicht zuletzt auch die zahlreichen Naherholungssuchenden dort, die keine Hundehalter sind.