Mannheim: „Christoph 53“ feiert 35. Geburtstag

Mannheim – Er ist schon seit langem aus der Metropolregion Rhein-Neckar nicht mehr wegzudenken: „Christoph 53”, der Mannheimer Hubschrauber der DRF Luftrettung. Leisteten die Besatzungen anfangs rund 300 Einsätze im Jahr, fliegen sie heute, zum 35. Geburtstag der Station, über 1.100 Einsätze jährlich.

Ob ein zeitkritischer Transport an Bord der „fliegenden Intensivstation” in die Universitätskliniken Heidelberg oder Mannheim oder ein schwerer Unfall in einem abgelegenen Tal des Odenwaldes – „Christoph 53”, der Mannheimer Hubschrauber der DRF Luftrettung, ist schnell zur Stelle, wenn ein Mensch in Not ist. Gleich der erste Einsatz der vor 35 Jahren gerade neu am Flughafen Neuostheim angekommenen Besatzung galt einer der jüngsten Patientinnen. Ein frühgeborenes Mädchen musste im Inkubator, dem sogenannten „Brutkasten”, von Landau in die Universitätsklinik Heidelberg transportiert werden.

Auch heute noch gehören medizinisch hochanspruchsvolle Einsätze zu den regelmäßigen Aufgaben der Mannheimer Besatzung, wie Martin Beitzel, Stationsleiter und Pilot an der Station, erläutert: „Unsere Station war die deutschlandweit erste, bei der alle unsere Notärzte und Notärztinnen, wie auch alle Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter, in erweiterten invasiven Notfalltechniken geschult wurden. Das heißt, dass sie Patientinnen und Patienten mit starkem Blutverlust, wie zum Beispiel bei Stichverletzungen, schon am Einsatzort stabilisieren und die Blutung stoppen können. Das kann die entscheidende überlebenswichtige Zeit für den Transport in eine Spezialklinik bringen.”

Blut rettet auch Leben, seit 2019 in der Region um Mannheim bereits direkt am Unfallort und nicht erst in der Klinik. Möglich hat dies eine Kooperation zwischen dem DRK Blutspendedienst Baden- Württemberg-Hessen und der DRF Luftrettung gemacht. Die Besatzung von „Christoph 53” hat seitdem eine neue Versorgungsmöglichkeit zur Hand: Sie kann Patienten, deren Leben durch einen schweren Blutverlust in Gefahr ist, Blut- und Blutplasma verabreichen. Gerade wenn der Weg in eine geeignete Klinik weit ist, kann dies die entscheidenden Minuten für das Überleben bedeuten.

Der erste Hubschrauber an der Station Mannheim der DRF Luftrettung: Eine Ecureuil AS 350 ("Eichhörnchen") (Quelle: DRF Luftrettung)
Der erste Hubschrauber an der Station Mannheim der DRF Luftrettung: Eine Ecureuil AS 350 („Eichhörnchen“) (Quelle: DRF Luftrettung)

Die Station Mannheim
„Christoph 53“, der mit Pilot, Notarzt und Notfallsanitäter besetzte Hubschrauber der DRF Luftrettung, ist am Flughafen Mannheim stationiert und von Sonnenaufgang (frühestens 7.00 Uhr morgens) bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Orte im Umkreis von 60 Kilometern kann die Besatzung in maximal 15 Flugminuten erreichen. Das Einsatzgebiet umfasst die Leitstellenbereiche Mannheim, Rhein-Neckar, Bergstraße, Neckar-Odenwald, Karlsruhe, Kaiserslautern, Odenwald, Ludwigshafen, Mainz, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg und Landau. Dank der günstigen Lage im Dreiländereck finden auch länderübergreifende Einsätze in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern statt. Neben den sogenannten Primäreinsätzen, die das Team direkt an die Notfallstelle führt, werden von den Mannheimer Luftretter regelmäßig hochanspruchsvolle medizinische Spezialtransporte geleistet, beispielsweise mit dem Inkubator („Brutkasten“) für kritisch kranke Neugeborene.


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