Kaiserslautern – Dr. Simon Stephan ist für seine Doktorarbeit mit dem Prigogine Prize for Thermodynamics ausgezeichnet worden.
Der Ingenieur hat sich mit der Modellierung, Simulation und Messung von Grenzflächeneigenschaften von Fluiden befasst. Die Arbeit hat er am Lehrstuhl für Thermodynamik bei Professor Dr. Hans Hasse an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) angefertigt. Der Preis wurde ihm vom European Center for Advanced Studies in Thermodynamics im Rahmen der Joint European Thermodynamics Conference verliehen. Am 1. Juli hat Simon Stephan eine Juniorprofessur für Molekulare Thermodynamik an der TUK angetreten.
In der chemischen Industrie spielen verfahrenstechnische Trennprozesse wie Destillation und Absorption eine wichtige Rolle, um Stoffgemische in ihre Bestandteile aufzutrennen. Doch was genau geschieht dabei auf molekularer Ebene? Lassen sich solche Prozesse effizienter gestalten? Damit hat sich Stephan im Rahmen seiner Promotion befasst. Der Ingenieur hat dazu unter anderem Zusammenhänge zwischen Phasengleichgewichtsverhalten und Grenzflächeneigenschaften untersucht und neu beschrieben. Die Ergebnisse seiner Arbeit tragen dazu bei, Phänomene an Grenzflächen besser zu verstehen. Dies betrifft beispielsweise das Benetzungsverhalten und den Zusammenhang zwischen molekularen Wechselwirkungen und der Grenzflächenspannung. Auch haben die Erkenntnisse neue Ansätze für Modellierungen ermöglicht. Zudem hat Stephan den Einfluss von Grenzflächeneigenschaften auf Transportprozesse durch die Grenzfläche untersucht.
Seine Arbeit hat Simon Stephan bei Professor Dr. Hans Hasse angefertigt. Seine Forschung war in das internationale Graduiertenkolleg „Physical Modeling for Virtual Manufacturing Systems and Processes“ eingebunden, bei dem die TU Kaiserslautern eng mit der Universität von Kalifornien und ihren Standorten in Berkeley und Davis kooperiert. Seit dem 1. Juli ist Stephan als Juniorprofessor an der TUK. Nach der Dissertation war er als Post-Doktorand am Imperial College London und an der TU Berlin tätig.
Der Ilya Prigogine Prize for Thermodynamics wird seit 2001 alle zwei Jahre vergeben. Er ist nach dem Nobelpreisträger Ilya Prigogine benannt und wurde vom European Center for Advanced Studies in Thermodynamics ins Leben gerufen. Damit werden herausragende Promotionen auf dem Gebiet der Thermodynamik ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre im Rahmen der Joint European Thermodynamics Conference (JETC) vergeben. Stephan hat ihn am 18. Juni erhalten.