Kaiserslautern – Gemeinsam mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Friedensbewegung haben Bürgermeisterin Beate Kimmel und Friedenspfarrer Detlev Besier am 08.07.2021 auf dem Rathausvorplatz die Flagge des internationalen Städtebündnisses „Mayors for Peace“ gehisst. Anlass ist der Flaggentag des Bündnisses, der in diesem Jahr für die deutschen Mayors for Peace ein Doppeljubiläum markiert.
Vor 25 Jahren, am 8. Juli 1996, veröffentlichte der Internationale Gerichtshof in Den Haag ein bemerkenswertes Rechtsgutachten. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“ Damit steht das Gutachten des Internationalen Gerichtshofes gleichsam am Anfang eines „Nach-Nuklearen“ Zeitalters.
Um an dieses wegweisende Gutachten zu erinnern, führte die Landeshauptstadt Hannover als Vizepräsidentin der Mayors for Peace vor genau zehn Jahren den sogenannten Flaggentag in Deutschland ein. Mittlerweile beteiligen sich deutschlandweit immer mehr Städte an der Aktion, rund 400 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zeigen am 8. Juli Flagge gegen Atomwaffen. Zahlreiche Friedensinitiativen begleiten diesen Tag mit vielfältigen Aktionen.
Beate Kimmel würdigte das breite Engagement gegen die „menschenverachtende Art der Kriegsführung“, betonte jedoch auch, dass der Einsatz gegen Atomwaffen nur ein Baustein auf dem Weg zu einer friedlichen Welt sein könne.
„Wir alle sind angehalten, uns jeden Tag für ein solidarisches Miteinander einzusetzen, im Großen wie im Kleinen. Hass und Hetze haben in Kaiserslautern keinen Platz.“
Auch Pfarrer Besier plädierte für ein friedliches Zusammenleben und bedankte sich für das Engagement der Stadt.
Wer sind die Mayors for Peace?
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.000 Städte gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 700 Städte in Deutschland. Rund 400 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.