Neustadt an der Weinstraße – In den frühen Morgenstunden des Sonntages (25.07.2021) verständigte ein Bürger die Leitstelle über einen Brand in der Hambacher Mühle. Umgehend wurde die Feuerwehr, mit dem Stichwort „Gebäudebrand“ alarmiert. Aufgrund der aktuellen Überlandhilfe an der Ahr löste der Disponent in der Feuerwehreinsatzzentrale zusätzlich Alarm für die Innenstadt aus.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte des Löschzuges Süd schlugen Flammen aus dem Bereich, wo die Mahlwerke stehen. Unter Atemschutz und Wasser am Strahlrohr wurde der Außenangriff mit handgeführten Strahlrohren sowie über ein Hubrettungsgerät eingeleitet. Somit konnte der Brand eingedämmt werden, um dann gezielt, mit weiteren Atemschutztrupps, den Innenangriff einzuleiten.
Nach circa einer Stunde war das Feuer unter Kontrolle. Weitere Nachlöscharbeiten mussten dann nach und nach durchgeführt werden. Mit Hilfe von einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte nach eventuellen versteckten Glutnestern und löschten diese dann gezielt ab. Die Wasserversorgung wurde über zwei Unterflurhydranten sichergestellt. Aufgrund des hohen Wasserdrucks in diesem Bereich, wurde der örtliche Energieversorger verständigt. Die Mitarbeiter konnten die Wasserversorgung auf eine Leitung mit niedrigerem Druck umstellen. Ebenso kappten sie die Stromversorgung für das Objekt.
Die Rauchgase zogen durch den kompletten Produktionsbereich. Ein Einsatz von Hochleistungslüftern ist aufgrund der Explosionsgefahr durch den aufwirbelten Mehlstaub nicht möglich. Mit weiteren Atemschutztrupps wurde das Objekt kontrolliert, ebenso die Mehlsilos. Da hier die Gefahr bestand, dass sich in den Silos bereits Glutnester befinden, führte hierzu der Gefahrstoffzug Messungen durch. Parallel nahm der Einsatzleiter Kontakt mit der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen auf, um Maßnahmen für eine eventuelle Brandbekämpfung oder Leerung der Mehlsilos zu besprechen. Über einen längeren Zeitraum führte der Gefahrstoffzug die Messungen an den Silos durch, um ein aufkommendes Brandereignis frühzeitig zu lokalisieren. Für die verwaiste Hauptfeuerwache alarmierte der Disponent den Löschzug Mußbach, welcher diese besetzte. Somit war für Folgeeinsätze sofort Personal bereit für die Einsatzgebiete Innenstadt und Ausrückebereich Nord. Des Weiteren wurde das Technische Hilfswerk alarmiert, um die beschädigten Holzbohlen, auf denen die Mahlwerke stehen, abzustützen. Diese wurden durch den Brand sehr in Mitleidenschaft gezogen. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Wie es zu dem Brand kam, sowie zur Höhe des entstandenen Sachschadens muss im Nachgang durch die Polizei geklärt werden.
Insgesamt waren 20 Atemschutztrupps im Einsatz oder standen als Rettungstrupps in Bereitschaft. Im Einsatz waren die Feuerwehr mit 13 Einsatzfahrzeugen und 50 Einsatzkräften, die Polizei mit zwei Streifenwagenbesatzungen, die Kriminalpolizei, der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen, der Abschnitt Gesundheit (Leitender Notarzt, Organisatorischer Leiter), der Kleinalarm der DRK-Schnelleinsatzgruppe, die Stadtwerke und das Technische Hilfswerk.