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Feiern auf der Neckarwiese am letzter Schultag verliefen ruhig – Jugendschutzaktion von Stadt und Polizei
Nachdem die Vorgaben des Landes zum Infektionsschutz im vergangenen Jahr keine Schulabschlussfeiern auf dem Neckarvorland zugelassen hatten, durften die Schülerinnen und Schüler Heidelbergs in diesem Jahr wieder auf der Neckarwiese feiern. Wohl auch wegen des trüben Wetters und dem nachmittags einsetzenden Regen war die Besucherzahl sehr gering. Gegen Abend fanden mehr Feiernde den Weg auf die Wiese, dabei blieb es jedoch über den gesamten Zeitraum ruhig. Lediglich drei Behandlungen wegen leichter Schnittverletzungen und drei wegen übermäßigem Alkoholkonsums verzeichneten die Rettungskräfte. Einzelne Personengruppen wurden nach 23 Uhr auf die Nachtruhe hingewiesen und gebeten, ihre Musikabspielgeräte abzuschalten, was ohne Probleme auch geschah.
Wie schon in den vergangenen Jahren setzten die Stadt Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim für die Feiern vor den Sommerferien auf Aufklärung. Ein umfangreiches Paket an Jugendschutzmaßnahmen war geschnürt worden. Der Alkoholkonsum unter jungen Menschen nimmt zwar erfreulicherweise ab, dennoch mussten bei vergangenen Abschlussfeiern viele Schülerinnen und Schüler aufgrund von Alkoholexzessen ins Krankenhaus gebracht oder auf der Neckarwiese medizinisch versorgt werden. Am letzten Schultag ist die Gefahr besonders groß, dass Jugendliche Alkohol in erheblichen Mengen trinken.
Die Stadt Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim weisen deutlich darauf hin, dass sie die Schulabschlussfeiern keinesfalls verbieten wollen. Aufgrund der Vorkommnisse im Mai 2017 und im Mai 2019 fanden aber auch in diesem Jahr Kontrollen und Aufklärungsmaßnahmen statt, um den Missbrauch von Alkohol zu verhindern. Erfreulicherweise musste dabei kaum eingegriffen werden.
Weitere Bausteine der Jugendschutzaktion
- Im Vorfeld des letzten Schultages sind 132 Schulen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis angeschrieben worden mit der Bitte, die Schülerinnen und Schüler über die Kontrollen auf dem Neckarvorland zu informieren und sie zum vernünftigen Umgang mit Alkohol aufzurufen. Auch sollten die Schulen im Rahmen ihres pädagogischen Konzeptes darauf hinwirken, dass bei den Feiern anfallender Müll der Umwelt zuliebe entsorgt wird.
- Auf dem Neckarvorland selbst beobachteten am letzten Schultag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bürgeramtes, des Kinder- und Jugendamtes, des Kommunalen Ordnungsdienstes sowie Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte die überschaubaren Feiern aufmerksam.
- Das Deutsche Rote Kreuz und die DLRG waren auf dem Neckarvorland vor Ort, um in Fällen von übermäßigem Alkoholkonsum oder Verletzungen (wie beispielsweise Schnittverletzungen durch herumliegende Glasscherben) rasch Hilfe leisten zu können.
- Um eine starke Verschmutzung zu vermeiden, verteilten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Bürgeramt, Kinder- und Jugendamt, Heidelberger Dienste und Abfallwirtschaft und Stadtreinigung orangene Säcke zum Einsammeln des Mülls an Schülerinnen und Schüler.
Kinderschwimmkurse in den Sommerferien – Ab 1. August starten die nächsten Schwimmkurse für Kinder in Heidelberger Bädern / Anmeldung ab sofort
In den vergangenen Monaten boten Stadt Heidelberg und Stadtwerke Heidelberg in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem SV Nikar und der Franziska van Almsick Stiftung mehrere Kompaktschwimmkurse an. Aufgrund der großen Nachfrage wird das Angebot nun in Kooperation mit dem Sportkreis Heidelberg über die kompletten Sommerferien bis einschließlich 12. September 2021 fortgeführt: mit wöchentlichen Kursstunden über sechs bis sieben Wochen à 45 Minuten.
In den Kursen lernen Nichtschwimmer ab 4 Jahren den sicheren Umgang im und mit dem Wasser und werden in kleinen Gruppen von maximal sechs Personen von qualifizierten Übungsleitern betreut. Auch für Kinder, die schon ein wenig schwimmen können, werden Kurse angeboten. Durch die Kleingruppen und ein entsprechendes Hygienekonzept wird der Infektionsschutz gewahrt. So bringen Eltern ihre Kinder nur bis zu den Sammelumkleiden, wo sie von den Trainern abgeholt werden.
Die Kurse finden ab Sonntag, 1. August, im Thermalbad und ab Dienstag, 3. August, sowie ab Mittwoch, 4. August, im Hallenbad Hasenleiser jeweils zur vollen Stunde zwischen 9 bis 14 Uhr statt. Die Kurse sonntags und dienstags sind bereits ausgebucht. Für die Mittwochs-Kurse im Rohrbacher Hasenleiser-Bad können Eltern ihre Kinder ab sofort unter www.sportkreis-heidelberg.de anmelden.
Süddeutsche Erdgasleitung: Gemeinderat lehnt Trassenführung ab
Der Heidelberger Gemeinderat hat sich gegen die derzeit vorgesehene Trassenführung der „Süddeutschen Erdgasleitung“ ausgesprochen. Der Beschluss in der Sitzung am 22. Juli 2021 erfolgte einstimmig.
Die „Terranets BW GmbH“ plant den Bau einer 250 Kilometer langen „Süddeutschen Erdgasleitung“, die auch durch den Heidelberger Süden verlaufen könnte. Basis hierfür bildet eine 2006 planfestgestellte Trasse, welche die Gemarkungen der Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen tangierte. Die Planungen des Unternehmens haben zum Ziel, den Bau bis 2026 abzuschließen. Die Stadt Heidelberg ist Beteiligte im Planfeststellungsverfahren.
Vor der derzeitigen Energiewende werde die Erdgasleitung als nicht notwendig angesehen, so der Gemeinderatsbeschluss. Die Verwaltung solle eine andere Trassenführung als die durch Terranets BW angestrebte herbeiführen, das heißt Varianten entlang der A5/A6 oder über den Steinbruch Nußloch, auch wenn hierfür ein neues Raumordnungsverfahren notwendig wird.
Das Unternehmen hat angekündigt, dass im zweiten Halbjahr 2021 eine Öffentlichkeitsbeteiligung im Vorfeld und in Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens geplant sei. Die Stadt Heidelberg wird sich in diesem Prozess intensiv einschalten.
Alte Brücke: Pfeiler-Sanierung schreitet voran
Die Pfeiler-Sanierung an der Alten Brücke schreitet weiter voran. Nachdem im vergangenen Jahr mit der Fugensanierung eines Pfeilers begonnen wurde – von der Neuenheimer Seite aus gezählt ist es der Dritte –, laufen nun die Vorbereitungen für die weiteren Arbeiten. Wenn der Neckarpegel es zulässt, soll dieser Pfeiler ab Montag, 2. August 2021, mit flexiblen Schüttgutbehältern trockengelegt und fertig saniert werden.
Für die Trockenlegung der anderen Pfeiler kommt ein spezieller Schutzkasten zum Einsatz, der im Boden verankert wird. Im vergangenen Jahr wurden hierfür rund um die drei zu sanierenden Pfeiler Mikropfähle in die Neckarsohle gesetzt. An diesen wird der Schutzkasten befestigt. Im Anschluss wird das Flusswasser herausgepumpt. Auf diese Weise werden die zu sanierenden Pfeiler komplett trockengelegt.
Bei dem Schutzkasten handelt es sich um eine Spezialanfertigung. Deren Funktionsfähigkeit wurde im Juni in einem Modellversuch in Wesel unter Laborbedingungen eingehend getestet – sowohl mit Blick auf die gewählten Materialien, als auch auf die örtlichen Begebenheiten der Neckarströmung. Die Konstruktion hat im Modellversuch alle Vorgaben erfüllt. Der Schutzkasten wird aktuell im Werk hergestellt. Da sich die Fertigstellung leider verzögert, kann er voraussichtlich erst ab April 2022 zum Einsatz kommen.
Schäden unter der Wasseroberfläche
Hintergrund der Maßnahme ist, dass bei den Bauwerksprüfungen 2008 und 2015 Schäden unterhalb der Wasserlinie erkannt worden sind. Neben Rissen an Pfeilern und fehlenden Stahlklammern wurden 70 Zentimeter tiefe Fugen unter der Wasserlinie festgestellt, die im Laufe der Zeit von der Strömung ausgewaschen worden sind. 2001, 2002, 2006 und 2008 wurden bereits umfassende Sanierungsmaßnahmen ausgeführt.
Ausschuss für Wirtschaft und Wissenschaft erhält beratende Mitglieder – Sachverständige sowie sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner von zehn Institutionen berufen
Dem Ausschuss für Wirtschaft und Wissenschaft des Heidelberger Gemeinderates gehören künftig Sachverständige sowie sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner von zehn Institutionen als ständige, beratende Mitglieder an. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. Juli 2021 einstimmig beschlossen. Die Amtszeit der beratenden Mitglieder und Sachverständigen, die nicht stimmberechtigt sind, endet jeweils mit Ablauf der laufenden Wahlperiode des Gemeinderates. Für die aktuelle Amtszeit bis 2024 sind folgende Personen von zehn Institutionen berufen:
- Agentur für Arbeit Heidelberg: Klaus Pawlowski (Stellvertretung noch nicht genannt)
- Deutscher Gewerkschaftsbund Nordbaden: Maren Diebel-Ebers (Stellvertreter Mirko Geiger)
- Deutsches Krebsforschungszentrum: Prof. Dr. Stefan Delorme (Stellvertretung noch nicht genannt)
- European Molecular Biology Laboratory (EMBL): Prof. Peer Bork (Stellvertreterin Prof. Dr. Edith Heard)
- Handelsverband Nordbaden: Swen Rubel (Stellvertreter Bernd Niebel)
- Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald: Achim Bauer (Stellvertreter Norbert Menges)
- Industrie-und Handelskammer Rhein-Neckar: Andreas Kempff (Stellvertreter Mario Klein)
- Heidelberg Marketing GmbH: Lisa Antonietta Gallo (Stellvertreter Mathias Schiemer)
- Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Baden-Württemberg e. V.: Maik Neuhaus (Stellvertretung noch nicht genannt)
- Universität Heidelberg: Prof. Dr. Matthias Weidemüller (Stellvertreterin Prof. Dr. Karin Schumacher)
Stadtbücherei: Kinder- und Jugendliteratur für kleines Geld zu haben – Aussortierte Bücher werden im Foyer verkauft
Ferienlektüre für Kinder und Jugendliche für kleines Geld wird ab Dienstag, 3. August 2021, einen Monat lang beim Dauerflohmarkt im Foyer der Stadtbücherei Heidelberg angeboten. Der Flohmarkt ist während der regulären Öffnungszeiten der Stadtbücherei geöffnet. Nach langer Zeit hatte die Stadtbücherei erst kürzlich wieder einen großen Flohmarkt mit Büchern und Medien anbieten können, die mangels Nutzung aussortiert wurden. Die meist gut erhaltenen Schätze lösten bei über 500 Besucherinnen und Besuchern ein wahres Bücherfieber aus. Geschätzte 3.500 Exemplare gingen über den Ladentisch. Der Erlös kommt dem Kauf neuer Titel zu Gute, denn die Stadtbücherei aktualisiert jährlich zehn Prozent ihres Gesamtbestandes. Jedes Jahr kommen etwa 20.000 brandneue Bücher und Medien hinzu und ein erfolgreicher Flohmarkt schafft Platz für Neues in den Büchereiregalen.
Eventfläche am Tiergartenbad und konsumfreier Treffpunkt für Jugendliche auf Ochsenkopfwiese – DJ Boulevard Bou und DJ Trick-E als erste Künstler gewonnen
Mit dem Ziel, in Heidelberg schnell neue Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen, war eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Jugend sowie aus dem Jugendgemeinderat, der Heidelberger Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing, zusammengekommen. Der Wunsch nach einer Eventfläche und einem konsumfreien Treffpunkt hatte sich herauskristallisiert. Beim dritten Treffen der Gruppe im Rathaus am Mittwoch, 28. Juli 2021, stand fest: Ab Samstag, 31. Juli, kann eine Eventfläche im Bereich des Tiergarten-Schwimmbads bespielt werden. Die Eventfläche trägt den Namen „feierbad 21“ und ist ab 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Passend zum Ferienbeginn spielen dort bei einer „Schools‘ Out Party“ ab 19 Uhr DJ Boulevard Bou und DJ Trick-E. Zeitgleich wird ein von der Stadt Heidelberg gemähter und mit Toilettenanlage sowie Beleuchtung bestückter Teil der Ochsenkopfwiese für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen freigegeben.
„Durch den engen Austausch aller Beteiligten ist es gelungen, innerhalb kurzer Zeit zwei Angebote auf die Beine zu stellen. Am Tiergartenbad konnten wir kurzfristig eine eingezäunte Fläche mit Bühne, Technik und Infrastruktur realisieren, die bei freiem Eintritt und günstigen Getränkepreisen bespielt wird. Bei der Programmgestaltung hatten sich die Jugendvertreter freie Hand gewünscht und mit DJ Boulevard Bou und DJ Trick-E zwei tolle Künstler gewinnen können, die mit Hip-Hop und Partysounds die Auftaktveranstaltung im ‚feierbad 21‘ beschallen. Mit der Ochsenkopfwiese steht jungen Menschen nun zeitgleich eine Fläche zur Verfügung, um sich zwanglos und ohne Konsumzwang treffen zu können“, sagt Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp.
Jugendvertreterinnen und -vertreter, der Jugendgemeinderat, Nachtbürgermeister und Oberbürgermeister haben verabredet, in einem engen Dialog zu bleiben. Den Jugendvertreterinnen und -vertretern ist es zudem wichtig, sich über die aktuelle Diskussion hinaus weiterhin einbringen zu können.