Hoffenheim: Guter Test gegen Bordeaux / Nicole Billa ist Fußballerin des Jahres 2021

Sinsheim – Vom französischen Erstligisten Girondins Bordeaux trennte sich die TSG am Sonntagabend in Phalsbourg mit einem torlosen Remis, im folgenden Elfmeterschießen musste sich das Team von Chef-Trainer Gabor Gallai geschlagen geben (5:6). Mit einem Erfolgserlebnis kann die U20 in die letzte Vorbereitungswoche vor dem Zweitliga-Auftakt starten, gegen die U20 von Eintracht Frankfurt siegte die TSG im abschließenden Testspiel mit 2:0 (0:0).

Gut eine Woche vor dem Start der Champions League-Qualifikation bestritt die TSG im Rahmen des Women’s Cup du Grand Est ein Testspiel gegen den letztjährigen Dritten der französischen Division 1 Girondins Bordeaux. Auf dem Kunstrasenplatz in Phalsbourg fanden die Hoffenheimerinnen, die mit Judith Steinert und Anne Fühner (beide angeschlagen) zwei Ausfälle zu beklagen hatten, gut ins Spiel. Die TSG strahlte von Beginn an viel Dominanz aus, hatte deutlich mehr Ballbesitz als die Französinnen und auch die gefährlicheren Offensivaktionen. Nach knapp zehn Minuten zappelte der Ball erstmals im Netz, der Treffer von Tine De Caigny nach einer Corley-Hereingabe wurde aber aufgrund eines vermeintlichen Fouls an der Torhüterin zurückgenommen. Kurze Zeit später wurde ein Abschluss von Isabella Hartig von einer Defensivspielerin aus Bordeaux in letzter Sekunde entscheidend abgefälscht (12.). „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt“, lobte Chef-Trainer Gabor Gallai.

„Wir hatten die richtige Grundeinstellung, sind bissig und aggressiv in die Zweikämpfe gegangen und hatten dazu noch eine sehr gute Spielanlage.“ Im Laufe des ersten Durchgangs folgten weitere Chancen sowie ein aufgrund einer Abseitsposition aberkanntes Tor für die TSG. Auf der Gegenseite musste Martina Tufekovic nach einem nicht konsequent genug verteidigten Konter im Eins-gegen-Eins einen Treffer des französischen Erstligisten verhindern.

Durch viele Wechsel in der Halbzeitpause kam es zum Start in dem zweiten Durchgang zunächst zu einem kleinen Bruch im Spiel, Bordeaux wirkte nun besser auf die Spielweise der TSG eingestellt und die Hoffenheimer Defensive mutiger und aggressiver an. „Wir mussten in dieser Phase häufig lange Bälle in den Rücken der Abwehrkette verteidigen und haben uns insgesamt schwerer getan“, so Gallai. „Es kam etwas Unruhe ins Spiel, im weiteren Verlauf sind wird aber wieder stabiler geworden und hatten auch gute Umschaltsituationen, die wir leider nicht erfolgreich zu Ende gespielt haben.“ Die Partie in Phalsbourg blieb in der regulären Spielzeit ohne Tore, es folgte ein bereits im Voraus zwischen den beiden Teams vereinbartes Elfmeterschießen. Isabella Hartig (1:0), Chantal Hagel (2:1), Nicole Billa (3:3), Tine De Caigny (4:3) und Luana Bühler (5:4) verwandelten vom Punkt, nach insgesamt 16 Elfmetern musste sich die TSG aber mit (5:6) geschlagen geben. Am Donnerstag (13 Uhr) steht für die Hoffenheimerinnen in Westerburg gegen Bayer 04 Leverkusen das letzte Testspiel vor dem Pflichtspiel-Start an. „Mehr Generalprobe geht nicht, es ist schließlich der letzte Auftritt vor dem Qualifikationsspiel gegen Valur Reykjavik“, so Trainer Gallai.

Aufstellung TSG – Bordeaux: Tufekovic (46. Dick) – Specht (65. Naschenweng), De Caigny (65.
Billa), Krumbiegel (46. Linder), Corley (46. Hagel), Hartig (65. Dongus), Billa (46. Leimenstoll),
Wienroither (65. Bühler), Brand (46. Kocsán), Feldkamp (46. Degen), Dongus (46. Harsch)

Bereits ihr letztes Testspiel bestritt am Sonntag die U20, die am kommenden Wochenende in die neue Saison in der 2. Frauen-Bundesliga starten wird. Gegen Eintracht Frankfurt II siegte das Team von Siegfried Becker durch Treffer von Anne Reif (52.) und Mathilde Janzen (54.) mit 2:0 (0:0). Dabei bestimmte die U20 gegen den Ligakonkurrenten aus Frankfurt bis auf in der Anfangs- sowie in der Schlussphase das Spiel, zeigte sich in der Defensive aufmerksam und in der Offensive immer gefährlich. Neben dem positiven Ergebnis konnten sich die Hoffenheimerinnen auch über das Debüt von Marie Philipzen, die nach eineinhalbjähriger Verletzungspause erstmals im TSG-Trikot auflief, sowie die Comebacks von Vanessa Diehm und Chiara Jahn (beide Sprunggelenksverletzung) freuen.


Nicole Billa ist Fußballerin des Jahres 2021

Große Ehre für Hoffenheimerin Nicole Billa: Die 25-Jährige, die sich mit 23 Treffern in der Saison 2020/21 bereits die Torjäger-Kanone in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sicherte, wurde in einer vom kicker-Sportmagazin durchgeführten Abstimmung unter den Mitgliedern des Verbands Deutscher Sportjournalisten zu Deutschlands Fußballerin des Jahres gewählt.

Mit Nicole Billa stellt die TSG Hoffenheim im Jahr 2021 erstmals Deutschlands Fußballerin des Jahres. Die 25-Jährige folgt damit auf Ex-Wolfsburgerin Pernille Harder (2020) sowie SerienSiegerin Dzsenifer Marozsan (2017-2019). „Ich bin einfach nur total überrascht“, so die Hoffenheimer Angreiferin zu der Auszeichnung. Bei der seit 1996 vom kicker unter den Mitgliedern des Verbands Deutscher Sportjournalisten (VDS) durchgeführten Wahl setzte sich Nicole Billa mit 61 von 468 gültig gegebenen Stimmen knapp vor Lea Schüller (57) und Almuth Schult (49) durch. „Natürlich bin ich sehr stolz über diese Auszeichnung, vor allem, weil ich damals, als ich 2015 zur TSG gekommen bin, nicht im Traum daran gedacht habe, dass sich das mal so entwickeln könnte“, erklärt die 25-Jährige, die in der Saison 2020/21 mit 23 Treffern bereits Torschützenkönigin in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wurde. „Für mich ist ganz klar, dass das keine Einzelauszeichnung ist, denn hinter so einem Erfolg steht immer ein ganzes Team!“ Im Jahr 2019 wurde Billa in Österreich als Fußballerin des Jahres ausgezeichnet, nun ist die gebürtige Kufsteinerin die zweite ausländische Spielerin, die die Auszeichnung als Deutschlands Fußballerin des Jahres erhält.

„Wir freuen uns unglaublich für und mit Nici, die in den vergangenen Jahren mit ihren großen Qualitäten einen entscheidenden Anteil an unserer positiven Entwicklung hatte, sich selbst als absolute Teamplayerin aber nie in den Vordergrund stellt, sondern immer im Sinne der Mannschaft handelt“, betont Ralf Zwanziger, Abteilungsleiter Frauen- und Mädchenfußball bei der TSG Hoffenheim. „Wir sind sehr glücklich, dass sich Nici bereits im Winter für eine Zukunft im Kraichgau entschieden hat, und sind uns sicher, dass sie sich in den kommenden Jahren als eine der Top-Spielerinnen Europas etablieren wird.“


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