In Vinum Veritas (Foto: Pixabay)

Der Weinanbau an der Mosel hat eine sehr lange Tradition, die bereits auf die Römerzeit zurückgeht.

Dass die Weinrebe sich so prächtig zwischen Mosel und Saar entwickeln konnte, liegt vor allem an dem ausgeglichenem Klima im Moseltal. Besonders der Riesling ist für die Region von großer Bedeutung, da dieser mittlerweile weltweiten Ruhm erlangt hat und heiß begehrt ist. Zudem eignet sich ein Riesling durch seine Langlebigkeit und lange Haltbarkeit auch für ein finanzielles Investment, welches besonders die Chinesen und Amerikaner nutzen.

Was wenige jedoch nur wissen, ist, dass sich der Verkauf von Wein auch auf den Währungshandel an der Börse auswirken kann. Die Auswirkungen werden jedoch nur dann sichtbar, wenn eine Währung selbst stark von einem bestimmten Produkt oder einer Industrie abhängt. Doch wie genau kann sich der Verkauf von Wein in diesen besonderen Fällen auf den Währungshandel an der Börse auswirken?

In Vinum Veritas (Foto: unsplash)

Verbraucherpreisindex

Das Statistische Bundesamt ermittelt jeden Monat die durchschnittliche Preisentwicklung von Waren und Dienstleistungen, die Privathaushalte für sich tagtäglich erwerben. Darunter fällt neben Nahrungsmittel und Miete auch oftmals der Wein. Der Preis des Weines wird manuell erhoben. Dies erfolgt einerseits über die Beobachtung von Preisen über das Internet wie auch die Beobachtung von Preisen durch Preiserhebungspersonen, direkt in den Geschäften. Anschaffungspreise inklusive der Umsatzsteuer bzw. Mehrwertsteuer werden entsprechend berücksichtigt.

Ändert der Hersteller beispielsweise die Flaschengröße von einem Liter auf 750 ml bei gleichbleibendem Preis, spricht man in der Preisstatistik von einer Preiserhöhung. Darüber hinaus werden auch Qualitätsänderungen in der Statistik berücksichtigt, dies trifft jedoch eher auf technische Produkte zu, zum Beispiel mit der Entwicklung von Smartphones.

Je nachdem, wie viel Wein nun in der Region angebaut und entsprechend verkauft werden konnte, ergibt sich ein Indexwert. Dieser Wert wird mit anderen Produkten und Dienstleistungspreisindizes zusammengerechnet und ergibt einen Durchschnittswert.

Inflation, Deflation und der Devisenhandel

Über die Monate hinweg lässt sich anhand des Verbraucherpreisindex einen Kurs erkennen. Bewegt sich der Kurs aufwärts, spricht man von Inflation, da die Ware über die Zeit teurer wird. Sinkt der Indexkurs ab, nennt man dies Deflation, weil die Preise generell sinken und der Konsument mehr für sein Geld erhält. Daher ist der Verbraucherpreisindex einer der wichtigsten Maßeinheiten für Inflation.

Die Inflationsrate, die daraus ermittelt wird, wirkt sich direkt auf den Handel mit Währungen aus. Steigt die Inflation beispielsweise, nimmt der Wert einer Währung gegenüber einer anderen Währung entsprechend ab. Unter anderem aus diesem Grund ist der Devisenmarkt einer der aktivsten Märkte der Welt, denn die VPI werden weltweit von jedem Land erhoben und entsprechend international verglichen und ausgewertet. Bei Handelsbrokern erhält man Zugang zum Devisenhandel. Im Devisen- oder Forex-Handel werden wie der Name schon sagt Währungen gehandelt. Die Devisenpreise werden in Form von Währungspaaren angegeben. Dieser Markt wird stark von wirtschaftlichen und politischen Ereignissen, Veränderungen der Inflation oder Zinsdifferenz beeinflusst. Über die verschiedenen angebotenen Handelsplattformen können die Auswirkung des Verbraucherpreisindex in den Devisen beobachtet und von Händlern entsprechend genutzt werden.

Der Anbau von Wein im Moseltal hat somit tatsächlich nicht nur für die Region eine besondere Bedeutung. Die Nachfrage, nicht nur innerhalb von Rheinland-Pfalz oder Deutschland bzw. Europa, sondern auch die gestiegene globale Nachfrage für den Riesling von der Mosel hat nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaft vor Ort, sondern beeinflusst somit auch die größten Finanzmärkte der Welt.