Rimsting – Am 7. September 2021 heißt es ab 22 Uhr wieder: „Licht aus! Für wenigstens eine dunkle Nacht pro Jahr“. Denn dann findet die diesjährige Earth Night statt, die von den „Paten der Nacht“, einer bundesweiten ehrenamtlichen Initiative ins Leben gerufen wurde.
Im Unterschied zur bereits etablierten Earth Hour, bei der das Licht im März für eine Stunde reduziert wird, um die Menschen an die Dringlichkeit des Klimaschutzes zu erinnern, steht bei der Earth Night ganz gezielt das Thema Lichtverschmutzung und damit die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht im Fokus. Denn unsere Nächte werden trotz beziehungsweise gerade wegen der LED immer noch heller. Und das schadet bekanntermaßen nicht nur dem Großteil der Lebewesen – allen voran den Insekten (alleine in Deutschland verenden durch Licht mehrere hundert Milliarden im Jahr) –, sondern belastet auch den Planeten in Form erheblicher CO2-Emissionen und hohem Ressourcenverbrauch. Darüber hinaus geht es bei der Earth Night aber auch um das Erleben der Nacht als etwas Schönes, das mit dem Einzug des elektrischen Lichtes vor rund 150 Jahren kaum mehr wo auf der Welt möglich ist.
Sprecher Manuel Philipp: „Die Earth Night soll sensibilisieren und einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht bewirken. Denn kaum ein Umweltproblem ist schneller und nachhaltiger zu reduzieren, als einfach mal Licht aus.“ Mehrere Kraftwerke könne man abschalten, würde man Licht intelligenter und verantwortungsvoller einsetzen – und das, ohne dass es am Boden, wo das Licht gebraucht wird, dunkler würde.
Tipps, wie sich jeder einzelne an der Earth Night bezüglich der Beleuchtung beteiligen kann, geben die Initiatoren auf der zugehörigen Internetseite.
Kommunen können nicht nur Fassaden- und Objektbeleuchtungen ausschalten, sondern auch die Straßenbeleuchtung reduzieren oder sogar ganz abschalten. Denn es existiere keine generelle Verpflichtung der Kommunen zur Beleuchtung öffentlicher Verkehrsflächen – versichern die Initiatoren. Lediglich bekannte Gefahrenstellen müssten dann mit beispielsweise Baken oder Blinkleuchten kenntlich gemacht werden.
Zur diesjährigen Earth Night hat beispielsweise die Gemeinde Röthlein in Bayern, die Gemeinde Elchesheim-Illingen in Baden-Württemberg sowie die Kreisstadt Herzberg in Brandenburg die Gesamtabschaltung der Straßenbeleuchtung angekündigt. Und viele große Städte in Deutschland und Österreich haben die Abschaltungen von Anstrahlungen verkündet.
Mitgetragen wird die Aktion von rund 80 Unterstützern, u.a. vom Bund Naturschutz, dem DAV und LBV sowie der Deutschen Umwelthilfe, als auch von mehreren großen Umweltorganisationen in Österreich und seit 2021 auch aus der Schweiz.
Alle Infos unter: www.earth-night.info