Heidelberg: Stadtnotizen 07.10.2021

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Bildungs- und Beratungsstelle PLUS Rhein-Neckar eröffnet Zweigstelle in Heidelberg – Psychologische Beratung und neue Gruppenangebote für LSBTIQ+ ab Oktober

Die Psychologische Lesben- und Schwulenberatung PLUS Rhein-Neckar e.V. hat am 5. Oktober 2021 eine Zweigstelle mit neuen Büro-, Gruppen- und Beratungsräumen in der Alten Eppelheimer Straße 50 A im Landfriedkomplex eröffnet. Dort gibt es künftig individuelle Beratung und Gruppenangebote zu lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie trans*, inter* und queeren (kurz lsbtiq+) Themen. Bislang hatte die Beratungsstelle keine eigenen Räumlichkeiten in Heidelberg, Sprechstunden wurden im Bürgeramt Mitte angeboten.

Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für das Dezernat Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit, sieht die räumliche Verankerung des Angebots in Heidelberg als wichtigen Entwicklungsschritt: „Damit sich alle Menschen in der ‚Rainbow City‘ Heidelberg wohlfühlen, müssen wir für strukturellen Wandel sorgen. Es ist wichtig, Menschen kurzfristig, individuell und direkt in schwierigen Situation zu unterstützen. Gleichzeitig müssen wir langfristig durch Bildungsarbeit über queere Themen aufzuklären. Mit PLUS haben wir hierfür die perfekte Initiative an unserer Seite. Ich gratuliere daher herzlich zu den neuen Räumlichkeiten. Das ist ein wichtiger nächster Schritt zur umfassenden lsbtiq+ Bildungs-, Präventions- und Beratungsstelle in Heidelberg.“ Im Rahmen der Mitgliedschaft im internationalen Rainbow Cities Netzwerk hat sich die Stadt Heidelberg freiwillig dazu verpflichtet, gegen die Diskriminierung von lsbtiq+ Personen einzutreten.

Als Projekt in Heidelberg wurde PLUS 2017 mit Unterstützung der Stadt Heidelberg durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg startfinanziert. Anlässlich der Eröffnung der Zweigstelle in Heidelberg wünscht deshalb auch der baden-württembergische Minister für Soziales und Integration Manne Lucha viel Erfolg: „Um lsbtiq+ Menschen in ihrer Lebensweise zu unterstützen, fördert die baden-württembergische Landesregierung seit 2015 ein Netzwerk von mittlerweile 16 Beratungsstellen landesweit, das vermehrt auch digitale Angebote miteinschließt. Dort erhalten Betroffene und ihre Angehörigen professionelle psychosoziale Beratung. Ich freue mich, dass dieses Angebot nun in Heidelberg ausgeweitet wird und einen festen Platz in der Beratungslandschaft erhält. Verlässliche Rahmenbedingungen sind entscheidend für gute Arbeit und bestmögliche Unterstützung. Das Land und die Stadt Heidelberg gehen hier Hand in Hand für ein offenes und vielfältiges Baden-Württemberg“, erklärt Lucha.

PLUS Rhein Neckar e.V.

PLUS e.V. bietet seit 20 Jahren in der Metropolregion Rhein-Neckar Menschen Rat, Unterstützung und Empowerment in Fragen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Gleichzeitig sensibilisiert das Team von PLUS mit hoher fachlicher Expertise Verwaltungen, Bildungsträger und Zivilgesellschaft zu Fragen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und ist ein wichtiger Partner in der Antidiskriminierungs- und Präventionsarbeit. PLUS ist darüber hinaus die Anlaufstelle für junge lsbtiq+ Menschen in der Metropolregion. Die Expertise von PLUS und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist bundesweit anerkannt.

Seit 2017 bietet PLUS psychosoziale Beratungen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, Projekte zur psychosozialen Stärkung junger LSBTIQ+ sowie Fortbildungs- und Aufklärungsangebote in Heidelberger Schulen an. Der Verein erhält von der Stadt Heidelberg eine dauerhafte Förderung für die Implementierung eines Beratungs- und Präventionssystems, das strukturell an die Arbeit und Unterstützung des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg anknüpft. Zuletzt haben die zuständigen Ausschüsse des Heidelberger Gemeinderats Ende September die Förderung von PLUS mit rund 76.000 Euro im Jahr 2021 und 92.400 Euro im Jahr 2022 beschlossen. Dadurch kann das Angebot in Heidelberg kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Neue Gruppenangebote in Heidelberg

Nach dem „Coming Out Day“ am 11. Oktober 2021 sollen bei PLUS Heidelberg vier neue Gruppenangebote starten, unter anderem für gleichgeschlechtlich begehrende Männer und Frauen sowie trans*, inter*, nicht-binäre und genderquestioning Personen. Außerdem soll es eine analytische Selbsterfahrungsgruppe für lsbtiq+ Menschen geben. Die Berater*innen von PLUS sind erfahren und psychologisch ausgebildet. Die kostenfreien Beratungen finden in den Heidelberger Räumen von PLUS, per Telefon oder digital statt. Darüber hinaus bietet das Projekt Power Up von PLUS Workshops für Schulklassen und pädagogische Fachkräfte in Heidelberg zu Themen wie Homo- und Transphobie, Resilienz, Empowerment und Allyship an. Fragen und Terminvereinbarungen sind telefonisch unter 0621 3362110 oder per E-Mail an team@plus-rheinneckar.de möglich.


Kurpfalzring wird zwischen Henkel-Teroson-Straße und Autobahnbrücke saniert – Vollsperrung ab 11. Oktober

Der Kurpfalzring im Pfaffengrund ist in einem schlechten Zustand. Auch auf den Brücken über die Bahngleise und die Autobahn ist die Fahrbahndecke beschädigt. Um die Verkehrssicherheit weiterhin zu gewährleisten, muss die Straße dringend saniert werden. Die Stadt Heidelberg wird daher in der zweiten Oktoberhälfte im Bereich zwischen Henkel-Teroson-Straße und Autobahnbrücke die Fahrbahndecke und stellenweise den Asphalt erneuern. Hierfür werden umfangreiche Sperrungen und Umleitungen nötig.

Die Arbeiten beginnen am Montag, 11. Oktober, und dauern voraussichtlich bis Sonntag, 7. November 2021. Im Einzelnen ist folgendes geplant: Von der Einmündung Henkel-Teroson-Straße bis zur Brücke über die Bahngleise wird der Asphalt komplett erneuert. Auf den beiden Brücken wird die Asphaltdeckschicht saniert. Im Bereich zwischen den Brücken sowie im Anschlussbereich bis zur Einmündung Wieblinger Weg wird die Fahrbahndecke samt Binderschicht erneuert. Insgesamt werden rund 4.000 Quadratmeter Fahrbahn erneuert. Die Kosten betragen rund 700.000 Euro.

Verkehrsauswirkungen

Für die Dauer der Arbeiten muss der Kurpfalzring zwischen der Einmündung Henkel-Teroson-Straße und der Abfahrt zum Wieblinger Weg für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Auch die Henkel-Teroson-Straße ist im Einmündungsbereich gesperrt und wird für die Dauer der Maßnahme zur Sackgasse. Die Hans-Bunte-Straße wird für den Zeitraum der Baustelle von Westen nach Osten zur Einbahnstraße. Der Auto- und Lastwagenverkehr wird großräumig über die Eppelheimer Straße umgeleitet. Der Geh- und Radweg im Kurpfalzring ist frei. Der Industriekreis Pfaffengrund und die ansässigen Betriebe wurden über die Maßnahme informiert.

Auch der Busverkehr der Linie 34 ist von der Umleitung betroffen: Die Rhein-Neckar-Verkehr-GmbH (rnv) wird während der Baumaßnahme der Stadt Heidelberg die Linie 34 aufteilen. Fahrten aus der Innenstadt werden im Wieblinger Weg am S-Bahnhof Pfaffengrund/Wieblingen (P+R-Parkplatz – Schotterfläche) enden. Für den Bereich Pfaffengrund ist ein „Inselbetrieb“ durch die Anbindung mit einem zusätzlichen Kleinbus an die Straßenbahnlinie 22 vorgesehen. Der Einsatz von Standardbussen ist dabei aus Platzgründen nicht möglich. Somit bleibt der S-Bahnhof Pfaffengrund/Wieblingen auch vom Pfaffengrund mit kurzem Fußweg (Haltestelle Im Wellengewann, Ersatzhaltestelle Asternweg) erreichbar.

Deutsche Bahn erneuert die Aufzüge am S-Bahnhof

Parallel läuft auch die Aufzugserneuerung der Deutschen Bahn (DB) am S-Bahnhof Heidelberg-Pfaffengrund/Wieblingen weiter. Der Aufzug zum Bahnsteig Gleis 2 (Richtung Heidelberg) konnte Anfang September 2021 wieder in Betrieb genommen werden. Für die Dauer der Fahrbahnsanierung ist dieser Bahnsteig aber nur über die Treppe erreichbar. Die Erneuerung des Aufzugs zum Bahnsteig Gleis 1 (Richtung Mannheim) hat Anfang September begonnen und soll Mitte Dezember 2021 abgeschlossen sein. Dieser Bahnsteig ist über die nördlich gelegene Rampe zum Wieblinger Weg hin barrierefrei erreichbar.

Mobilitätseingeschränkten Reisenden wird empfohlen, in der Zeit auf den Hauptbahnhof auszuweichen oder ihre Reise spätestens einen Werktag vorher bei der DB Mobilitätsservice-Zentrale anzumelden: Diese erreicht man unter der Telefonnummer 030 65212888 oder per E-Mail an msz@deutschebahn.com. Weitere Infos gibt es auch in der App Bahnhof Live.


60 Jahre Städtepartnerschaft: Heidelberger Delegation besuchte Montpellier – Kooperationen im Schulaustausch und in Wirtschaft sollen ausgebaut werden / Festakt in der Oper

Heidelberg und Montpellier feiern 2021 das 60-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Anfang September begingen beide Städte das Jubiläum in Heidelberg und unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung zur Intensivierung der Zusammenarbeit in den Bereichen nachhaltige Mobilität, Wirtschaft und Wissenschaft. Nun stand der Gegenbesuch an: Eine Heidelberger Delegation um Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner sowie Stadträtinnen und Stadträten war vom 1. bis 4. Oktober 2021 in Südfrankreich zu Gast, um die langjährige Freundschaft zu feiern und über die künftige Zusammenarbeit zu sprechen. Mit der Unterzeichnung von zwei weiteren Vereinbarungen wurde die Weiterentwicklung der Städtepartnerschaft auf ein breiteres Fundament gestellt: Beide Städte wollen Partnerschaften und Initiativen zwischen Schulen unterstützen und fördern – geplant sind zunächst drei neue Grundschul-Partnerschaften – sowie den Austausch in der Wirtschaft, unter anderem im Bereich Start-ups, intensivieren.

Bei einer Festveranstaltung gemeinsam mit Montpelliers Oberbürgermeister Michael Delafosse und dem deutschen Botschafter in Frankreich Hans Dieter Lucas am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, in der Oper am zentralen Place de la Comédie betonte Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Ich freue mich sehr, dass wir heute gemeinsam unsere Städtepartnerschaft hochleben lassen können. Es ist uns gelungen, mit den Kooperationsvereinbarungen ein ganz neues Kapitel unserer Partnerschaft aufzuschlagen. Wir haben unsere Freundschaft neu entfacht und für eine gemeinsame Zukunft aufgestellt. Wir wollen künftig in der nachhaltigen Mobilität, in Wissenschaft und in Wirtschaftsgremien sowie im Schulaustausch noch enger zusammenarbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle nur gewinnen können, wenn wir uns stärker austauschen und intensiver kooperieren.“

Für ihre Verdienste um die Städtepartnerschaft und die Beziehungen der beiden Nachbarländer zeichnete Botschafter Hans Dieter Lucas in Anwesenheit von Oberbürgermeister Prof. Würzner am Sonntag außerdem zwei Personen mit dem deutsch-französischen Freundschaftspreis des Auswärtigen Amtes aus: Alban Zanchiello, erster Leiter des Montpellier-Hauses in Heidelberg und Beauftragter für die Städtepartnerschaft in Montpellier, sowie Richard Jarry, Präsident des Verbandes RAFAL für deutsch-französische Wirtschaftsbeziehungen.

Zusammenarbeit in nachhaltiger Mobilität, Wirtschaft und Wissenschaft

Anfang September hatten beide Oberbürgermeister in Heidelberg bereits eine Vereinbarung unterzeichnet zur Zusammenarbeit in den Bereichen nachhaltige Mobilität sowie Wirtschaft und Wissenschaft, hier insbesondere zu Lebenswissenschaften und Medizin. „Die ersten Früchte können wir hoffentlich bereits bald ernten. Wir wollen in Heidelberg den stufenweisen Aufbau eines kostenlosen ÖPNV-Angebots umsetzen und Tempo 30 zur Regelgeschwindigkeit in unserer Stadt machen, so wie es Montpellier vormacht. Und wir freuen uns, dass Montpellier wiederum unsere Fahrrad-Konzeption zum Vorbild nehmen will“, erklärte Oberbürgermeister Prof. Würzner, der in Montpellier das Heidelberger Fahrradmobilitäts-Konzept vorstellte.


Internationale Anerkennung für Heidelbergs Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung – Bürgermeisterin Stefanie Jansen spricht auf dem World Human Rights Cities Forum (WHRCF)

Als eine von drei Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern weltweit wurde Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen ausgewählt, für die UNESCO ICCAR (Internationale Koalition Inklusiver und Nachhaltiger Städte) die Arbeit Heidelbergs im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung auf dem World Human Rights Cities Forum (WHRCF) vom 7. bis 10. Oktober 2021 vorzustellen. Das World Human Rights Cities Forum findet jährlich in Gwangju (Südkorea) statt und führt Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Kommunen zusammen, die Menschenrechte ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. Als vielfältige und weltoffene Stadt kann Heidelberg auf zahlreiche Projekte und Strukturen zurückgreifen, die ein respektvolles Miteinander stärken und ein klares Zeichen gegen Ideologien der Ausgrenzung setzen. Insbesondere Heidelbergs Engagement im Bereich der diskriminierungskritischen Jugendarbeit wird auf dem WHRCF ins Zentrum gerückt.

Zwei Heidelberger Jugendprojekte werden UNESCO-Modellprojekte

Mit der Masterclass „Koloniale Kontinuitäten im Klimaaktivismus“ und der Youth Late Night Show werden zwei Heidelberger Jugendprojekte zu Modellprojekten der UNESCO:

Die digitale UNESCO Masterclass „Koloniale Kontinuitäten im Klimaaktivismus“ Ende Oktober 2020 eröffnete zahlreichen engagierten jungen Menschen die Möglichkeit, die Zusammenhänge zwischen Klimagerechtigkeit und Kolonialismus zu erkennen und setzte ein Zeichen für eine inklusive und vielfältige Klimabewegung. Die Veranstaltung rückte die Stimmen von Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die von Rassismus betroffen sind, ins Zentrum und sensibilisierte für Formen von Diskriminierung und Rassismus innerhalb europäischer Klimabewegungen. Die Veranstaltung wurde organisiert vom Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) in Kooperation mit der UNESCO.

Neben der Masterclass wird auf dem WHRCF in Gwangju auch die Youth Late Night Show des Heidelberger Youth Think Tanks (YTT) als Modellprojekt für neue Formate der diversitätssensiblen Jugendarbeit von der UNESCO ausgewählt. Gefördert vom Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und unterstützt durch das DAI Begeisterhaus, kreiert der YTT mit seiner Late Night Show eine Plattform für Jugendliche im digitalen Raum und macht diskriminierungskritische Themen für junge Menschen greifbar.

„Die Entscheidung der UNESCO im Rahmen des World Human Rights Cities Forums (WHRCF) 2021 in Gwangju diese beiden Projekte als weltweite Modellprojekte zu benennen, würdigt den Einsatz junger Menschen in Heidelberg gegen Rassismus und Diskriminierung“, freut sich Bürgermeisterin Stefanie Jansen.

Ergänzend: www.whrcf.org/en/whrcf.php


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