Kaiserslautern – Beim ambitionierten Aufstiegsaspiranten TV Homburg kassierte die 2. Herrenmannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg mit 25:22 am sechsten Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ihre erste Niederlage.
Nach deutlichem Pausenrückstand (13:8) zeigte das Dansenberger Perspektivteam Moral und holte, angetrieben vom neunfachen Torschützen Marco Holstein, bis zur 50. Minute einen 6-Tore-Rückstand auf. In den letzten zehn Minuten spielten die Saarländer ihre Routine aus und entschieden das Spitzenspiel aufgrund der abgeklärteren Spielweise zu ihren Gunsten.
In der Anfangsphase taten sich beide Mannschaften schwer, Tore zu erzielen, auch weil beide Torhüter schon früh auf Betriebstemperatur waren. So stand es nach sechs Minuten 2:0 für den TVH, ehe Alexey Wetz zum 2:1 verkürzte. In der Folgezeit sahen die 200 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Hausherren nach dem 4:4 (12.) durch einen abgeknickten Schlagwurf von Marco Holstein, das Ruder übernahmen und sich mit einem 4:0-Lauf zum 8:4 (20.) ein Polster verschafften. Diesen Vorsprung verteidigten sie bis zum Halbzeitpfiff der beiden Unparteiischen, die in der 17. Minute ein klares Stoßen in der Luft von Homburgs Marvin Mebus gegen Timo Holstein nicht ahndeten, aber im Gegenzug für ein eher harmloses Trikotzupfen gegen Pascal Theuer eine Zeitstrafe aussprachen. Da stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit.
Mit Beginn der zweiten Spielhälfte merkte man dem Team von TuS-Coach Sebastian Wächter an, dass sie etwas gutzumachen hatten. Die Körpersprache war jetzt eine ganz andere und jeder schien gewillt, sich beim Aufstiegsaspiranten nicht kampflos zu ergeben. Ganz besonders aktiv zeigte sich Marco Holstein, der fünf der ersten sechs Treffer markierte, ohne jedoch den Rückstand verkürzen zu können (19:14, 35.). Grund dafür war die nicht sattelfeste Defensive. Dadurch kamen die Saarländer immer wieder zu guten Wurfgelegenheiten, die sie zunächst auch gerne annahmen. Die Partie nahm immer mehr an Fahrt auf und beide Teams suchten den schnellen Abschluss. In dieser Phase versäumte es der TuS mehr Kapital aus gegnerischen Zeitstrafen zu schlagen. Viel zu überhastet wurde der Wurf auf’s leere Tor gesucht, der nur ein Mal zum Erfolg führte. Dennoch schien das Spiel zu kippen, denn Homburg patzte nun auch des Öfteren in seinen Offensivaktionen und ermöglichte beim Stand von 21:17 (43.) den Schwarz-Weißen einen 4:0-Lauf, den Marco Holstein mit seinem neunten Treffer zum viel umjubelten 21:21-Ausgleich (50.) nutzte. Während der TuS nun die schnelle Entscheidung suchte, blieb der TVH cool und versuchte das Spiel zu beruhigen. Und die Rechnung sollte aufgehen. In der Schlussphase versuchte das Dansenberger Perspektivteam fast ausschließlich mit Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen, lief sich aber in der kompromisslosen Abwehr der Gastgeber immer wieder fest, statt den Ball laufen zu lassen und blieb zehn Minuten ohne Torerfolg. Auf der Gegenseite nutzten Ljubomir Josic und Richard Wilga konsequent ihre Torchancen und brachten ihre Farben endgültig auf die Siegerstraße. Nach sechzig kampfbetonten Minuten, in dem sich beide Teams auf Augenhöhe begegneten, ging die abgeklärtere Mannschaft mit 25:22 als Sieger vom Platz.
Überschattet wurde die Partie von der vermutlich schweren Knieverletzung des Dansenberger Rechtsaußen Frederik Bohm, der sich kurz vor Schluss ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdrehte. Gute Besserung Freddy.
TuS-Trainer Sebastian Wächter war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit seinen Jungs:
„Die Mannschaft hat während des gesamten Spiels immer an sich geglaubt. Nach dem deutlichen Pausenrückstand haben sie dem TVH einen großen Kampf geliefert, konnten sich aber leider nicht belohnen. Vier vergebene Siebenmeter und genauso viele Fehlwürfe auf das leere Tor sind gegen eine Topmannschaft wie Homburg einfach zu viel. Das ärgert uns schon, aber wir nehmen auch viel Positives aus diesem Spiel mit.“
TV Homburg
Benedikt Berz und Maximilian Loschky (im Tor), Lukas Glück, Marvin Mebus (2), Jovan Talevski (3), Tobias Alt (3), Richard Wilga (7/3), Patrick Bach (3), Sebastian Mathieu, Ljubomir Josic (6/2), David Szilagyi, Jonas Guther, Andreas Schneider, Muhamet Durmishi (1). – Trainer: Jonas Guther.
TuS 04 KL-Dansenberg 2
Markus Seitz und Benedict Haubeil (im Tor), Henry Hofmann, Alexey Wetz (5), Sebastian Benkel, Tobias Wächter (1), Marco Holstein (9), Patrick Schulze, Pascal Theuer (1/1), Niklas Jung (1), Frederik Bohm (2), Timo Holstein (3), Jan Simgen. – Trainer: Sebastian Wächter.
Schiedsrichter: Thomas Fellinghauer/Peter Schmidt (HV Weisenau)
Zuschauer: 120
Siebenmeter: 5:5 : 1/5
Zeitstrafen: 7 : 3
Der Spielfilm: 2:0, 4:4, 10:5, 11:8, 13:8 (Halbzeit), 14:8, 19:14, 21:21, 25:22