Neustadt an der Weinstraße – Gewaltsame Auseinandersetzungen, bewaffnete Konflikte und Kriege um Territorien und Ressourcen gibt es, seit es Menschen gibt. Aber wer spricht schon gerne über Krieg, über Krisen, Terror und Leid? Kann es Argumente geben, die einen Krieg legitimieren? Wie utopisch ist eine Welt ohne Krieg?
Beim Demokratie-Forum auf dem Hambacher Schloss geht es am 17. November 2021 um 19 Uhr um die Frage „Warum Krieg?“.
Darüber spricht Moderator Michel Friedman mit Daniela Schwarzer, der Direktorin der Open Society Foundations in Europa und Eurasien, Amira Mohamed Ali, der Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag und dem Präsidenten der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und früheren Botschafter im Irak Ekkehard Brose.
Herausforderungen im Bereich Sicherheitspolitik
Im Jahr 2020 gab es weltweit 29 Kriege und bewaffnete Konflikte. Zu diesem Ergebnis kommt die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung. „Ich glaube, der neuen Bundesregierung ist bewusst, dass im Bereich Sicherheitspolitik Herausforderungen auf Deutschland zukommen. Die Zahl der Krisen um uns herum – in Afrika, in Nah- Mittelost etwa – ist groß und sie berühren unsere Interessen: Stabilität, unser Wertefundament, Terrorismus, Migration“, sagt Ekkehard Brose.
Nach Afghanistan-Einsatz alles neu denken?
Lange Zeit profitierte Europa von der Schutzmacht USA. Der Politologe Herfried Münkler sagt, die USA hätten die Lust daran verloren, als Hüter einer wertebasierten Weltordnung aufzutreten. Was bedeutet das langfristig für die weltweite Sicherheitsarchitektur? Wie soll sich Deutschland, wie Europa positionieren? Ist nach dem Ende des Afghanistan Einsatzes alles neu zu denken?
Reaktionen aufe aggressive Geopolitik
Welche Reaktionen braucht es, wenn Länder wie Russland und China aggressive Geopolitik betreiben? „Noch hat Europa die Chance, im globalen Wandel nicht zum Spielball zu werden, sondern mitzugestalten. Es kann seine außen- und sicherheitspolitische Rolle deutlich ausbauen, (…) es kann seine Marktmacht noch stärker einsetzen, um global Standards mitzudefinieren, die unserem Wirtschafts – und Demokratiemodell entsprechen“, schreibt Daniela Schwarzer in ihrem Buch „Final Call – Wie Europa sich zwischen China und den USA behaupten kann“. Schwarzer ist Sonderberaterin des Außenbeauftragten der EU, Josep Borrell.
Welche Antworten braucht es, wenn Staaten die Freiheit der Bevölkerung einschränken und Menschenrechte verletzt werden? Beispielsweise umfassende humanitäre Hilfe und konsequente Diplomatie müssten die Antwort sein, sagt die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei Amira Mohamed Ali: „Das vollständige Scheitern in Afghanistan zeigt, dass Krieg nicht das richtige Mittel ist, um langfristig für die Einhaltung von Menschenrechten zu sorgen, sondern im Gegenteil die Lage verschlimmern kann.“
Teilnahme am Demokratie-Forum
Das Demokratie-Forum ist wieder vor Live-Publikum möglich. Aufgrund der geltenden Hygiene- und Abstandsmaßnahmen im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie darf das Gespräch nur vor einem kleinen Publikum stattfinden. Die Gäste müssen beim Einlass entweder einen Impf- oder Genesenen-Nachweis oder einen negativen Corona-Test (kein Selbsttest, sondern ein zertifizierter Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden ist) vorlegen.
Verlosung
Die Plätze werden verlost (pro Person max. zwei Plätze). Zur Teilnahme schicken Sie bitte bis spätestens 09.11.2021 eine Mail mit dem Betreff „Verlosung Demokratie-Forum“ und der Angabe des Namens, der Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse (auch von der möglichen 2. Person) an: demokratieforum@hambacher-schloss.de
Die Gewinner werden telefonisch oder per Mail benachrichtigt. Alle Informationen, auch zum Datenschutz unter www.swr.de/demokratieforum.
Wofür steht das Demokratie-Forum Hambacher Schloss
Das Demokratie-Forum findet viermal jährlich im Hambacher Schloss (Neustadt an der Weinstraße) statt. In der Tradition des Hambacher Fests 1832 und dem hiermit verbundenen Geist der Meinungsfreiheit und der Bürgerrechte diskutieren lebenserfahrene und streitlustige Politiker, Publizisten sowie Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft auf dem Demokratie-Forum Hambacher Schloss. Politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen von grundlegender Bedeutung werden aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln aufgegriffen.
Im Zentrum der kontroversen Debatten steht der „Geist der Gegenwart“ und die zentrale Frage, welche Werte, Ideen und Konzepte künftig unsere Gesellschaft noch zusammenhalten. Das kritische Bürgerforum bietet eine Bühne für substanzielle Diskurse und fairen Konfliktaustausch.
Die Reihe Demokratie-Forum Hambacher Schloss ist eine Kooperation des Südwestrundfunk (SWR) und der Stiftung Hambacher Schloss.
Demokratie-Forum Hambacher Schloss
Mittwoch, 17. November 2021, 19 Uhr
„Warum Krieg?“
Gäste im Demokratie-Forum Hambacher Schloss sind:
- Botschafter Ekkehard Brose, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik
- Amira Mohamed Ali, Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag
- Prof. Dr. Daniela Schwarzer, Leiterin der Open Society Foundations in Europa und Eurasien
- Moderation: Prof. Dr. Dr. Michel Friedman
Das Demokratie-Forum findet im Festsaal des Hambacher Schlosses statt und beginnt um 19 Uhr. Es wird vom SWR per Live-Stream unter www.swr.de/demokratieforum übertragen sowie am Sonntag, 21. November 2021, ab 10:15 Uhr im SWR Fernsehen gezeigt.