Heidelberg: Stadtnotizen 08.11.2021

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Stadtarchiv: Neuer Bildband erlaubt Einblick in den Heidelberger Alltag der 50er Jahre – Großteils bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Nachlass des Pressefotografen Fritz Hartschuh

Elefanten auf dem Marktplatz, die Premiere der Heidelberger Blumentage oder die Einweihung des Hauptbahnhofes: Einen interessanten Einblick ins Nachkriegs-Heidelberg bietet der Bildband „Heidelberg in den 50er Jahren – Zwischen Neuanfang und Wirtschaftswunder, ein bewegtes Jahrzehnt in Bildern“. Das neue Buch des Stadtarchivs Heidelberg wurde am 5. November 2021 im Lesesaal des Stadtarchivs präsentiert und ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Darin enthalten sind 160 Aufnahmen aus dem Nachlass des Heidelberger Pressefotografen Fritz Hartschuh. Die Bilder, bisher zum größten Teil unveröffentlicht, zeigen in abwechslungsreicher Folge das Leben und den Alltag in der Stadt in den 1950er-Jahren.

Wolfgang Erichson, Bürgermeister für Kultur, Bürgerdienste und Kreativwirtschaft: „Geschichtsbücher dokumentieren große Ereignisse, sie liefern Daten und Fakten über die Vergangenheit und ordnen sie in ein Gesamtbild ein. Selten ist dabei jedoch ein detaillierter Blick in die Lebenswirklichkeit der Menschen möglich. Ich freue mich, dass der neue Bildband des Stadtarchivs genau diesen Blick erlaubt. Durch die Linse Fritz Hartschuhs können wir sehen, was die Heidelbergerinnen und Heidelberger vor rund 70 Jahren gesehen haben, wie sie lebten und was sie bewegte. Dadurch wird auch deutlich: Unser Stadtarchiv dient nicht bloß der Verwahrung, sondern ist ein Ort, an dem Geschichte greifbar, sogar lebendig wird.“

Dr. Peter Blum, leitender Direktor des Stadtarchivs Heidelberg: „Mit unserem neuen Bildband möchten wir einen Einblick ermöglichen, in die Geschichte der Stadt Heidelberg und der Menschen, die in ihr leben. Doch das Buch soll auch vermitteln, wie wir als Stadtarchiv mit fotografischen Quellen umgehen. Es reicht nicht, die Bilder aufzubewahren. Manche Motive bedürfen sogar zwingend der Zusatzinformationen, um Sichtbares einzuordnen, nur Angedeutetes zu erkennen und in seiner Gesamtaussage zu verstehen Diese Vermittlerrolle zwischen Vergangenheit und dem heutigen Lesepublikum ist uns nicht nur beim vorliegenden Bildband, sondern auch in der täglichen Arbeit im Stadtarchiv besonders wichtig.“

Fritz Hartschuh (1896–1976) war gebürtiger Heidelberger. Rund 50 Jahre lang war er gewissermaßen das Auge zunächst der Heidelberger Neuesten Nachrichten, dann der neu gegründeten Rhein-Neckar-Zeitung. Er dokumentierte mit seiner Kamera das Leben in Heidelberg und hielt dabei nicht nur offizielle Anlässe fest, sondern auch ganz alltägliche Szenen wie den Wochenmarkt auf dem Friedrich-Ebert-Platz, spielende Kinder in der Altstadt und den Osterspaziergang am Neckar.

An der Erstellung des Bildbandes haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtarchivs mitgearbeitet. So wurde der Fotografennachlass in die Bildsammlung des Archivs integriert, geordnet, konserviert, erschlossen und schließlich für die Gestaltung des Bildbandes aufbereitet und in den historischen Kontext eingeordnet. Kenntnisreich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtarchivs kommentiert, erschließen die Aufnahmen Betrachterinnen und Betrachtern Szenen von atmosphärischer Dichte und Authentizität.

„Heidelberg in den 50er-Jahren – Zwischen Neuanfang und Wirtschaftswunder, ein bewegtes Jahrzehnt in Bildern“ (168 Seiten mit 160 überwiegend Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Fritz Hartschuh, fester Einband. ISBN 978-3842523685, 29,99 Euro) erscheint im Silberburg-Verlag.

Weitere Informationen zum Stadtarchiv Heidelberg und zur Archivnutzung finden sich im Internetunter www.heidelberg.de/stadtarchiv.


47 Jugendliche kandidieren für den Heidelberger Jugendgemeinderat

Die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zum Heidelberger Jugendgemeinderat stehen fest: 47 Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren bewerben sich um einen der 30 Sitze. 7 der Bewerberinnen und Bewerber haben bereits Erfahrung als Mitglieder des Gremiums gesammelt. Bewerbungsschluss war der 5. November 2021. Gewählt werden soll die Interessenvertretung nun vom 13. bis 18. Dezember 2021. Die Wahl findet vom 13. bis 17. Dezember direkt an den Schulen und am 18. Dezember in den Räumen der Kinder- und Jugendförderung, Plöck 2a, statt. Die Wahlbeteiligung bei den vergangenen Jugendgemeinderatswahlen lag jeweils bei über 50 Prozent. Das waren Rekordergebnisse in der Region.

Seit Ende September hatte die Verwaltung bei rund 10.000 Jugendlichen für eine Bewerbung geworben: in Kooperation mit dem amtierenden Jugendgemeinderat über die regionalen Medien, im Internet, über Social-Media-Kanäle, Plakate an Schulen und einen persönlichen Brief des Oberbürgermeisters an die Wahlberechtigten.

Infos zu den Kandidaten

Infos über die Kandidatinnen und Kandidaten gibt es in Kürze im Internet unter www.jugendgemeinderat.heidelberg.de. Die Kandidatinnen und Kandidaten werden auch über Plakate an den Schulen bekanntgemacht.


Jugendkultur: Angebote für Partys und Treffen werden ausgeweitet und gebündelt präsentiert – Neue Info-Plattform ab heute online / Gespräche über „Feierbad“-Fortsetzung in den Wintermonaten

Jugendliche und junge Erwachsene werden in Heidelberg künftig mehr Optionen für gemeinsame Feiern haben. Neue Angebote werden geschaffen und bestehende besser sichtbar gemacht. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hatte hierfür die Arbeitsgruppe „Junges Heidelberg“ gegründet, in der neben Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung auch die Nachtbürgermeister und Heidelberg Marketing zusammengearbeitet haben.

In einer Vorlage für den Gemeinderat erläutert die Stadtverwaltung das in den vergangenen Wochen ausgearbeitete Maßnahmenpaket und bittet um die Bereitstellung gegebenenfalls zusätzlich erforderlicher Mittel.

„Wir sind uns einig: Das Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene in Heidelberg muss ausgebaut werden. Räume dafür gibt es genug. Wir müssen jedoch dafür sorgen, dass diese Räume auch speziell von Jugendlichen genutzt werden können. Dafür haben wir ein Maßnahmenpaket erarbeitet, mit dem wir beispielsweise ganz konkrete Unterstützung für Betreiber von Locations anbieten“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Das Maßnahmenpaket umfasst unter anderem folgende Punkte:

Neue Homepage – Junge Orte in Heidelberg

  • Mit einer Bestandsaufnahme wurden geeignete Orte, Veranstalter und Räume zum Anmieten oder für offene Treffen aufgezeigt. Wo kann ich in Heidelberg feiern gehen? Welche Clubs, Partyorte und Livemusik-Locations gibt es? Welche offenen Jugendtreffs und Kulturangebote speziell für Jugendliche und junge Menschen hat Heidelberg? Einen Überblick über bestehende Angebote und Locations – gegliedert in die Kategorien Partys, Locations, Art & Culture – bietet ab sofort die Webseite www.heidelberg.de/jungeorte.

Neue Angebote – Fortsetzung „Feierbad“

  • Das im Sommer 2021 erfolgreich etablierte „Feierbad”-Konzept soll fortgesetzt werden – und zwar in bestehenden Heidelberger Veranstaltungshäusern. Gespräche mit mehr als zehn Betreibern haben stattgefunden. Mit zunächst vier werden die Gespräche über eine gezielte Förderung von Veranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene seit Anfang November konkretisiert.
  • Die Stadt unterstützt das Angebot für die Jugendlichen mit einem „Service-Paket“ über die Heidelberg Marketing GmbH. Über das Paket wird den Veranstaltungshäusern kostenfrei das Service- und Sicherheitspersonal zur Verfügung gestellt, das für die Jugendveranstaltungen benötigt wird. Das Paket beinhaltet auch Beratung zur Umsetzung der geltenden Hygieneregeln. Das „Feierbad“ über die Wintermonate als Open-Air-Veranstaltung – beispielsweise in einem Zelt – fortzuführen, wäre mit einem mittleren sechsstelligen Betrag von über 400.000 Euro deutlich zu teuer.
  • Mit der Wiedereröffnung des neuen „Haus der Jugend“ steht ab 2022 wieder ein Raum für maximal 80 Jugendliche im Untergeschoss zur Verfügung, der für Partys oder Geburtstagsfeiern gemietet werden kann.

Jugendbeteiligung – „Youth Think Tank Jugendkultur“

  • Die künftige Beteiligung junger Menschen ist eines der zentralen Themen der Arbeitsgruppe „Junges Heidelberg“. Neben dem bestehenden Jugendgemeinderat hat sich die neue Gruppierung „Youth Think Tank“ (YTT) formiert. Das vom Youth Think Tank vorgeschlagene Modellprojekt „YTT Jugendkultur“ hat das Ziel, ergänzend zum Beteiligungsangebot der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung, jährlich drei Projekte im Bereich Kultur- und Freizeitangebote diskriminierungskritisch zu entwickeln. Ein Netzwerker oder eine Netzwerkerin für Jugendkultur soll vermitteln und Anlaufstelle beim Thema Jugendkultur werden. Hierfür werden noch zusätzliche finanzielle Ressourcen nötig.
  • Die Umsetzung des Projekts ist in Kooperation zwischen dem DAI Begeisterhaus und Mosaik Deutschland e.V. geplant und soll durch die Antidiskriminierungsbeauftragte der Stadt Heidelberg, Evein Obulor, diskriminierungskritisch beraten werden.

Awareness-Kampagne und Konfliktmanager

  • Eine Awareness-Kampagne der bei Heidelberg Marketing angestellten Nachtbürgermeister soll auf die unterschiedlichen Bedürfnisse im öffentlichen Raum aufmerksam machen. Sie wird die Feiernden in der Altstadt mit Plakaten, Bannern, Schildern, Bierdeckeln und weiteren Medien sensibilisieren.
  • Ein weiterer Baustein der Kampagne ist der Einsatz von Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanagern. Diese speziell geschulten Fachkräfte sollen niederschwellig und präventiv das Gespräch mit den Feiernden suchen. Drei Teams mit je drei Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanagern sollen möglichst ab Dezember 2021 bis März 2022 eingesetzt werden. Danach soll der Einsatz neu bewertet werden.
  • Zusätzlich zum Einsatz der Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanager werden auch der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und die Polizei ihre Präsenz in der Altstadt und insbesondere an der Alten Brücke verstärken und frühzeitig auf Ruhestörungen und andere Ordnungswidrigkeiten reagieren. Die Möglichkeit eines Alkoholverkaufsverbots in Teilen der Heidelberger Altstadt wird weiterhin geprüft.

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