Germersheim – Im Luftwaffenausbildungsbataillon (LwAusbBtl), am Standort Germersheim, in der Südpfalz-Kaserne, wurden in der Ausbildung eingesetzte Mannschaftsdienstgrade zum Lehrsoldat ausgebildet. Sie unterstützen zukünftig die Lehrfeldwebel und Lehroffiziere bei der Ausbildung. Zusätzlich werden sie als weiteres Personal in Ergänzung des Einsatz- und Wirkungsverbund im Objektschutz der Luftwaffe eingesetzt. In einem dreiwöchigen Pilottraining wurde diese Ausbildung erstmals in Germersheim unter Federführung der 4. Kompanie des LwAusbBtl durchgeführt.
Methodik und Didaktik bildeten die Grundlagen
Die Ausbildung gliederte sich hierbei in drei größere Teilbereiche. In der ersten Ausbildungswoche standen die Grundlagen der Ausbildungslehre größtenteils im Hörsaal auf dem Dienstplan. Hierbei ging es hauptsächlich um die Methodik und Didaktik der Ausbildung. Das Erlernte mussten die Trainingsteilnehmer in Form einer Lehrprobe anwenden.
Vom Hörsaal ins Gelände
In der zweiten Woche schloss sich die praktische Ausbildung an, in dem die angehenden Lehrsoldaten ihre theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzten mussten. Schwerpunkt war hier die Waffen- und Schießausbildung sowie die Ausbildung am Schießsimulator für Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen. Als Abschluss folgte in der dritten Woche die Schieß – und Gefechtsausbildung. Diese beinhaltete neben dem Schulschießen auf der Standortschießanlage mit Maschinengewehr, auch die Ausbildung und Einsatz als Aufsicht beim Schützen. Des Weiteren mussten sich die angehenden Lehrsoldaten als stellvertretender Gruppenführer im Gelände beweisen. Das Highlight der Woche war die Nachtausbildung mit einer Nachtlehrvorführung, einem Nachtmarsch sowie der Bau eines Biwaks unter Beachtung der Eigensicherung.
Mit dem Sonnenaufgang in die Gefechtsausbildung
Am frühen Dienstagmorgen, noch vor Sonnenaufgang ging es für die Ausbildungsgruppe ins Gelände zur Gefechtsausbildung. Als erstes mussten die Waffen, Munition und Funkgeräte empfangen und vorbereitet werden, bevor der Marschbefehl ausgegeben wurde. Ziel dieses Ausbildungstages war das gefechtsmäßige Verhalten während eines Marsches sowie das Gewinnen eines zugewiesenen Verfügungsraumes. Dazu musste der eingeteilte stellvertretende Gruppenführer die Gruppe organisieren und die notwendigen Maßnahmen überwachen. Mit Karte und Kompass galt es dann den befohlenen Geländeabschnitt zu gewinnen und stets unter eigener Sicherung nicht aufgeklärt zu werden. Ein sogenanntes Feindkommando hatte es hierbei auf die Gruppe abgesehen und versuchte immer wieder die Gruppe mit verschiedenen Mitteln und Taktiken anzugreifen und somit ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken. Dabei war der Gruppenführer immer wieder gefordert und musste auf verschiedenen Szenarien reagieren und die Gruppe dabei zusammenhalten. Oberleutnant Alexander Hiery, Hörsaalleiter der Trainingsteilnehmer, war sehr zufrieden mit den bisher gezeigten Leistungen „Ich war sehr positiv überrascht über die Motivation und Mitarbeit aller Trainingsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Das ist die wichtigste Voraussetzung für langanhaltende Lernerfolge und hat zu einer guten Ausbildungsatmosphäre beigetragen.“
Nachtlehrvorführung läutete die Nachtausbildung ein
Langsam brach die Dunkelheit an und für die Trainingsteilnehmer ging es nun in die Nachtausbildung. Bereits am Tag wurden die vorbereiteten Maßnahmen für die Nacht getroffen. Die Wege zu den Kampfständen mussten markiert werden, die Wirkungsbereiche der Waffen wurde festgelegt, die Grundtarnung wurde angepasst und die Nachtsehhilfsmittel wurden auf Funktion geprüft. Mit einer Nachtlehrvorführung wurden die Trainingsteilnehmer auf die Nacht eingestimmt und mussten die dabei gezeigten Techniken und Verfahren selbst in der Nacht für sich umsetzen und anwenden. Nach dem dreiwöchigen Training konnten alle Teilnehmer auf eine erfolgreiche und gewinnbringende Ausbildung zurückblicken und voller Stolz den erfolgreichen Abschluss für sich genießen.