Speyer – Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, liegt inzwischen bei mehr als 100.000. In der vierten Welle der Pandemie steigen die Infektionszahlen in Deutschland weiter rasant. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann rufen die Menschen in der Pfalz und im Saarpfalzkreis nochmals nachdrücklich auf, sich impfen zu lassen.
„Impfen ist in dieser Pandemie eine Verpflichtung aus Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Wir müssen uns und andere schützen“, appelliert Wiesemann an die Solidarität der Ungeimpften. „Gesundheit hat oberste Priorität. Während all der Monate, in denen unser Leben unter Corona-Vorzeichen steht, haben wir uns als Kirche dafür eingesetzt, mit Hygienemaßnahmen und Schutzkonzepten größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten“, betont Wüst.
„100.000 Menschen, die infolge von Corona verstorben sind, sind mehr als eine Zahl. Jeder dieser Menschen hinterlässt Angehörige und Freunde, die durch den Tod in große Trauer gestürzt werden“, geht Wüst auf die Situation der Betroffenen ein. „Zugleich danken wir allen Ärzt/innen, Pfleger/innen, aber auch den Lehrer/innen und Erzieher/innen sowie allen, die sich in der vordersten Reihe für die Bewältigung der Pandemie großen persönlichen Risiken aussetzen, für ihren Einsatz und ihr Engagement“, ergänzt Wiesemann.
Die beiden leitenden Geistlichen bitten um Verständnis, dass jetzt auch in Gottesdiensten 3G- oder 2G-Bestimmungen gelten. „Wir sehen zwar, dass dadurch das Recht auf freie Religionsausübung eingeschränkt wird. Dennoch halten wir diese Regelung der Politik für einen eng begrenzten Zeitraum und im Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen für vertretbar. Denn unser Ziel muss sein, die Infektionsketten zu durchbrechen und unser Gesundheitssystem vor einer weiteren Überlastung zu schützen“, macht Wüst deutlich. „Es sind schon zu viele Menschen in der Pandemie verstorben. Daher müssen wir jetzt alle Anstrengungen unternehmen, um die Ansteckungen in den Griff zu bekommen.“
Wüst und Wiesemann werben dafür, dass in den Pfarreien und Gemeinden kirchliche Räume bereitgestellt werden, damit Impfaktionen für Menschen unkompliziert und in deren Nachbarschaft realisiert werden können. „Nur mit einer deutlich höheren Impfquote werden Leben gerettet und weniger schwere Krankheitsverläufe erreicht“, erklärt Wiesemann. Er bittet die Menschen, sich auch in ihren Familien und Freundeskreisen dafür einzusetzen, dass sich bislang Ungeimpfte, die es aus medizinischen Gründen könnten, nun möglichst schnell impfen lassen.