Um im Bereich der Stadtmitte von Rheinstetten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bei gleichzeitiger CO2-Minderung zu erreichen, erarbeitet die Stadt Rheinstetten in Zusammenarbeit mit der Ingenieurgesellschaft RBS wave aus Ettlingen sowie den Stadtwerken Karlsruhe in den kommenden Monaten ein "integriertes energetisches Quartierskonzept". Das Konzept soll zeigen, ob es Möglichkeiten für einen Energieverbund gibt, wo sich erneuerbare Energien nutzen lassen und wie Energie eingespart werden kann. Bezahlbare Nebenkosten sind das Ziel.
Diese Aufgabe soll mit der Beteiligung der Eigentümer und Bewohner in diesem Quartier gelöst werden. Für die Grundstücke in der unmittelbaren Nachbarschaft des Neubaugebietes bietet sich nun die Gelegenheit, an den Maßnahmen der Stadt direkt teilzunehmen, um die eigene Energieversorgung zukünftig auf eine modernere und ökologische Grundlage zu stellen. Darüber informierte Bürgermeister Clemens Hauk, die Planer der EnBW und der Stadtwerke Karlsruhe die Grundstückseigentümer am 10. Dezember in einer informativen Abendveranstaltung im Großen Saal im Zentrum Rösselsbrünnle.
Ausgangslage:
Im Zuge der fortschreitenden Planung zur Bebauung der Stadtmitte stehen in der Verwaltung erste Überlegungen zur Energieversorgung des neuen Baugebietes an. Bei den zurückliegenden kleineren Erschließungsvorhaben war aus dem Gemeinderat wiederholt die Anfrage nach modernen Konzepten zur Energieversorgung des Quartiers aufgekommen. Die dabei vorgenommenen Untersuchungen haben jedoch letztlich stets zur konventionellen Versorgung mit Erdgas geführt.
Bei dem Konzept für die Stadtmitte sollen moderne Energieversorgungsszenarien wie Nahwärme mit Biomasse (Holzhackschnitzel oder Holzpellets), mit Gas betrieben Blockheizkraftwerke (BHKW), Infrarot-Wärmetechnik mit Solarstrom oder eine Solarsiedlung der konventionellen Wärmeversorgung mit Erdgas gegenübergestellt werden. Dazu kommen Untersuchungen zur Straßenbeleuchtung und Platzierung einer Stromtankstelle. Dabei wird auch die vorhandene Bebauung im Umfeld des Neubaugebiets „neue Stadtmitte“ beim Rösselsbrünnle, in der Hans-Thoma Straße und der Siegelgrundstraße mit einbezogen werden.
Der nächste Schritt
Zuerst werden Informationen zum Quartier und zum dortigen Gebäudebestand gesammelt. Diese Ist-Analyse ist über eine Fragebogenaktion mit Beteiligung der Anwohner angegangen. Auf Grundlage der Ist-Analyse werden die Energiepotenziale und die technischen Möglichkeiten untersucht. Ein Konzept fasst alle denkbaren Maßnahmen und deren Kosten zusammen und soll im Sommer 2015 fertig gestellt sein. Der Vorteil gegenüber der Betrachtung der einzelnen Gebäude ist, dass in dem Quartier die Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden können, sofern es die Eigentümer wünschen.
Wer trägt die Kosten
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezahlt rund 57.000 Euro der insgesamt 88.000 Euro, die die Konzepterarbeitung kostet. Den Rest trägt die Stadt. Die Konzepterstellung ist für die Eigentümer und Anwohner kostenlos.