Die Digitalisierung ist ein häufig genanntes Stichwort, wenn es um die Modernisierung der Wirtschaft geht.
Auch im Südwesten nimmt der Grad der Digitalisierung immer weiter zu: Dies sieht man nicht nur bei reinrassigen Online-Unternehmen, sondern immer stärker auch bei Betrieben und Firmen in anderen Bereichen. Wie zeigt sich der Wandel und wie gehen Bundesländer wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz damit um? Der folgende Artikel analysiert die komplexe Situation.
Der E-Commerce wächst stark
Zunächst lohnt es sich, den Blick auf die allgemeinen Zahlen und Fakten zu lenken. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland insgesamt 73 Milliarden Euro im Sektor des E-Commerce erwirtschaftet, was einen Zuwachs von rund 14 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr davor bedeutet. 2021 könnten diese Zahlen noch einmal weiter steigen, auf mehr als 85 Milliarden Euro. Der E-Commerce umfasst dabei sowohl den virtuellen Handel mit Waren, als auch den mit Dienstleistungen. Sobald Kunden den Kauf eines Produktes komplett über das Netz abschließen, fällt dieser Umsatz in den E-Commerce Bereich. Auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist diese Entwicklung nicht zu übersehen. Bereits zwischen 2015 und 2016 wuchs der Umsatz aus dem Onlinehandel in Baden-Württemberg etwa um mehr als 63 Prozent. 2017 wurden bereits 58 Milliarden Euro in der Branche eingenommen. Im Dialogprojekt „Handel 2030“ hat die baden-württembergische Landesregierung sich daher intensiv mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Handel auseinander gesetzt und Strategien für eine erfolgreiche Transformation der Wirtschaft festgehalten.
Abläufe immer stärker digitalisiert
Der Wandel kann gut anhand eines Beispiels verdeutlicht werden: Wenn ein Kunde früher eine Dienstleistung anstrebte, so erfolgten die Terminvergabe oder das Einholen von Informationen über die jeweiligen Angebote beispielsweise telefonisch oder per Prospekt. Heute dagegen verfügt beinahe jeder Friseursalon, jedes öffentliche Bad und jedes Restaurant über die Möglichkeit, vollständig digital Reservierungen durchzuführen oder Öffnungszeiten anzufragen. Direkt vor Ort haben sich die Abläufe ebenfalls geändert: Den Bezahlvorgang übernehmen etwa immer häufiger intelligente Kassensysteme. Ein modernes Einzelhandel Kassensystem ist digital, kann über Geräte wie iPads und andere Tablets gesteuert werden und erlaubt den Geschäften die Nutzung intelligenter All-in-one-Systeme, die eine intuitive Bedienung ermöglichen. Auch hinter den Kulissen ist die Digitalisierung präsent: Fordert der Kunde vor Ort ein Produkt an, so ist der Warenbestand des jeweiligen Anbieters meist vollständig digital verwaltet. Selbst die finanzielle Verwaltung des Unternehmens, das Management des Personals sowie Prognosen zu Nachfrage und Gewinn werden heutzutage fast ausschließlich über Computer erstellt.
Initiativen für die Digitalisierung
Die Signifikanz der Digitalisierung ist auch den Bundesländern im Südwesten bewusst. Rheinland-Pfalz hat etwa unter Ministerpräsidentin Malu Dreyer eine umfassende Digitalstrategie verkündet, durch die der flächendeckende Ausbau des Mobilfunks, der Datenschutz und digitale Innovation gefördert werden sollen. Auch Baden-Württemberg bemüht sich darum, den digitalen Wandel zu beschleunigen. Zudem gibt es eine Vielzahl von Initiativen etwa in Universitäten, von Bürgern oder Unternehmen, welche sich des Themas annehmen. Das sind gute Nachrichten: Denn ohne eine angemessene Digitalstrategie wird die hiesige Wirtschaft zukünftig im internationalen Vergleich nur wenig konkurrenzfähig sein.
Fazit
Die Wirtschaft im Südwesten ist immer stärker digitalisiert. Dies sieht man nicht nur bei reinen Online-Unternehmen, sondern in beinahe allen Firmen, welche Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben diesen Trend erkannt und setzen auf umfassende Digitalstrategien.