Kaiserslautern – Was hat Nachhaltigkeit mit Integrationsarbeit zu tun? – Eine ganze Menge, zeigen die Malteser in Kaiserslautern, die ihre Angebote mit Umweltbezug in diesem Jahr noch weiter ausgebaut haben. Wie ein grüner Faden ziehen sie sich durch die Projektarbeit mit geflüchteten Familien und finden großen Anklang.
Gemeinsam werden alte Fahrräder wieder fit gemacht, Hochbeete bepflanzt, Insektenhotels gebaut oder umweltpädagogische Ausflüge in die Region unternommen -zum Beispiel ins Haus der Nachhaltigkeit am Johannikreuz oder die Grüne Schule im Luisenpark Mannheim. Begleitet werden die Projekte von ehrenamtlichen Integrationslotsen und ihrer Koordinatorin Michelle Sturgis-Kratz. Viele Aktionen werden gemeinsam mit dem ASZ (Arbeits- und sozialpädagogisches Zentrum) umgesetzt, welches die Gemeinschaftsunterkünfte am Asternweg und im Colosseum betreut.
Nachhaltigkeit zum Mitmachen
„Wir bieten Nachhaltigkeit zum Mitmachen an“,
berichtet Sturgis-Kratz.
„Als Gemeinschaftserlebnis in ganz unterschiedlichen Facetten und für unterschiedliche Altersgruppen. Die Geflüchteten sind ganz begeistert und die Ehrenamtlichen ebenso.“
Diese Begeisterung ist auf Susanne Berndt übergesprungen, als die Studentin der Erziehungswissenschaften die Malteser im Rahmen einer Studie zur Umweltbildung in der Integrationshilfe interviewt hat. Nach einem mehrmonatigen Praktikum bei den Maltesern ist sie mittlerweile ehrenamtlich als Integrationslotsin aktiv. Aktuell betreut sie unter anderem eine Upcycling-Aktion, in der aus Milchtüten und Konservendosen Windlichter und Vogelhäuschen entstehen, die in den Unterkünften am Asternweg und im Colosseum verteilt werden.
Neues Umweltbewusstsein
„In den Herkunftsländern vieler Geflüchteter spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit noch keine so große Rolle wie bei uns in Deutschland. Sich bewusst mit diesen Themen auseinander zu setzen, ist für viele noch Neuland“,
erklärt Susanne.
„Aber die Geflüchteten zeigen großes Interesse, wissen die Angebote zu schätzen und bringen sich aktiv ein. Damit tragen die Nachhaltigkeits-Projekte neben einem gesteigerten Umweltbewusstsein auch zur Förderung einer interkulturellen Gemeinschaft bei.“
Entsprechend zufrieden blicken die Malteser auf ihre Arbeit für geflüchtete Familien in diesem Jahr. Die Pandemie hat wieder einige Hürden gestellt und Geduld gefordert, aber die Freude und Dankbarkeit der geflüchteten Familien ist eine Bestätigung der Mühe und Ausdauer.
„Wir freuen uns auf viele neue Aktivitäten und gemeinsame Erlebnisse in 2022“, sagt Michelle Sturgis-Kratz. „Die Nachhaltigkeit wird uns dabei wieder begleiten.“
Viele Nachhaltigkeitsaktivitäten in diesem Jahr wurden durch eine finanzielle Förderung der Postcode Lotterie und Herzenssache, der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, ermöglicht. Über neue Unterstützer für das kommende Jahr freuen sich die Malteser sehr.